Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, ich brauche nun auch einmal einen Rat von Ihnen, und zwar habe ich einen 4 1/4 jährigen Sohn, der momentan sehr ungehorsam und frech ist. Er ist ein sehr wilder und draufgängerischer Junge, und hat da in einem 4 ½ jährigem Sohn einer Freundin einen guten Kumpel, und die beiden machen auch ziemlich viel Blödsinn miteinander. Heute Nachmittag nun war es so, dass die beiden zusammen mit ein paar anderen Kindern spielten, und plötzlich haute Niels (mein Sohn) Jan auf den Kopf mit der Hand, weil der ihm was weggenommen hatte. Der Vater von Jan war natürlich böse und hat Niels ausgeschimpft; ich dann natürlich auch noch mal; und ihm angedroht, beim nächsten Mal sofort nach Hause zu fahren. Das hat dann auch ganz gut geklappt, und danach wurde halbwegs ruhig gespielt. Es ist leider oft so, dass das Spielen mit seinem Freund „ ausartet“ und sie sich sehr oft streiten. Wir (bzw.noch öfter die Eltern von Jan, was ich manchmal übertrieben finde) greifen dann sofort ein. Beide Jungs sind übrigens fürchterliche „Petzen“, sobald der eine irgendwas macht, was dem anderen nicht passt, wird das den Eltern brühwarm erzählt. Andererseits denke ich aber, genau diese ständige Einmischung ist auch falsch – die Kinder müssen lernen, untereinander klar zu kommen, ohne dass wir uns immer einmischen oder das überbewerten, wenn mal wieder was vorgefallen ist (natürlich nicht wenn’s um schlagen geht, da muss was gemacht werden von unserer Seite, wenn wir es mitkriegen, denke ich!). Wir haben momentan ausserdem noch oft dass Problem, dass er Sachen macht, wo wir eigentlich der Meinung waren, er wüsste dass man das nicht darf (hauen, werfen von irgendwas, etc.). Seit ein paar Monaten wird es immer schlimmer, und auch Strafen (Fernsehverbot, Süßigkeitenverbot etc.) helfen mitunter gar nichts mehr. Teilweise hört er beim Ausschimpfen nicht richtig zu, oder noch schlimmer, er lacht und hampelt rum oder läuft weg. Was kann man also noch tun??? Heute war ich echt soweit, dass ich eben zu Hause erst mal eine Auszeit zum Ausheulen brauchte. Ich komme mir ziemlich erziehungsunfähig vor im Moment. Hinzu kommt noch, dass er in den KiGa kommt, und schon 3 Schnuppertage hatte, nach denen ich das Gefühl hatte, es wäre NOCH schlimmer geworden; und Niels hat seit Mitte Mai einen kleinen Bruder. Er liebt den Kleinen aber heiss und innig, und wenn ich ihn bitte, mir bei dem Baby zu helfen oder mal kurz aufzupassen oder ihm was vorzusingen um ihn zu beruhigen, klappt das hervorragend. Auch versuche ich, mir Zeit für ihn zu nehmen (was leider nicht immer klappt, aber doch ziemlich oft, zum Vorlesen oder spielen). Nur uns gegenüber und anderen Erwachsenen, die wir gut kennen, sowie seinen Freunden gegenüber ist er doch häufig total widerlich und ungezogen! Einfach nur peinlich, wenn dann die Freunde noch feststellen, wie schlecht erzogen er ist. Dann fühlt man sich als echte Versagerin. Ich traue mich schon gar nicht mehr, ihn irgendwohin alleine gehen zu lassen… Andererseits denke ich aber, genau das ist auch falsch – die Kinder müssen lernen, untereinander klar zu kommen, auch ohne Erwachsene. Wie sehen Sie das??? Ich hoffe, Sie haben ein paar Tipps für mich. Viele Grüsse Heike
Christiane Schuster
Hallo Heike Zeigen Sie Ihrem Sohn gegenüber eine möglichst große Gelassenheit, aber verhalten Sie sich auch unbedingt konsequent, damit Niels lernt, sich an Grenzen und Regeln zu halten. Begründen Sie ihm z.B. was geschehen kann, wenn er Anderen auf den Kopf haut, sie tritt, Spielzeug umherwirft... und weisen Sie ihn auf möglichst logische Folgen hin, wenn er dennoch absichtlich entsprechend handelt (Spielzeug wird weggeräumt, damit es nicht zerstört wird; Spielen mit Freunden nur noch unter Aufsicht...) . Mischen Sie sich bei Rangeleien der Kinder nur dann ein, wenn ernsthafte Verletzungen zu befürchten sind oder wenn Eines der Kinder vollkommen hilflos zu sein scheint. Versuchen Sie, zunächst nur mit erklärenden Worten einzugreifen und den Kindern eine Lösung des Konflikts vorzuschlagen, während das Handeln selbst die Kinder übernehmen sollten. Bevor Sie eine Bitte an Ihren Sohn richten, nehmen Sie zuerst direkten Blick- und nach Möglichkeit auch Körperkontakt zu ihm auf, sodass Niels am Weglaufen gehindert wird, während Sie sein unsicheres Hampeln oder Lachen ignorieren. Durch den Kiga-Eintritt kann sich schon sein Verhalten vorübergehend etwas verschlimmern, da diese erste, bewußte Lösung ein sehr großer Entwicklungsschritt für die Kinder bedeutet, die sich plötzlich ganz groß und selbständig fühlen. Auch hier ist wiederum von Ihnen eine große gelassenheit und begründet konsequentes Verhalten erforderlich. Loben Sie verstärkt die positiven Seiten Ihres Sohnes, damit er merkt, wie sehr geliebt und akzeptiert er wird. Da Jeder gern ein Lob hört, wird auch Niels versuchen, weiterhin von Ihnen liebevolle Zuwendung und Anerkennung zu erhalten. Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?
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