Frage: Erziehung/Schlaf

Hallo Frau Ubbens, Meine Tochter 6 Jahre hört überhaupt nicht mehr auf mich und meinen Mann, höchstens wenn ich ihr/ wir drohen, das ein Spielzeug wegkommt. Morgens beim anziehen geht es bereits los, sie will sich nicht anziehen und sagt dann zu mir, dass ich scheiße bin.... Wenn ich ihr sage, gut dann schicke ich dich halt so zur Schule, zieht sie sich widerwillig an und motzt weiter rum. Wenn ich sie von der Schule abhole und nicht ihren Tornister trage, sagt sie ich bin faul und ich solle diesen gefälligst tragen. Dann sage ich gut, dann bleibt dieser halt hier , dann nimmt sie diesen widerwillig und motzt weiter rum. Inzwischen reagiere ich nicht mehr auf ihr Theater. Ich sage ihr dann, wenn sie wieder bereit ist, vernünftig mit mir zu reden höre ich ihr wieder zu. Ich bin am Ende meiner Kräfte, es macht im Moment keinen Spaß mehr. Am liebsten würde ich einfach weggehen. Wir lieben sie so sehr, sie ist ein absolutes Wunschkind und uns geht es in jederlei Hinsicht sehr gut. In der Schule und damals im Kindergarten zeigt sie ein ganz anderes Verhalten. Ist höflich, zeigt Empathie, ist sozial gut integriert hat viele Freunde und kommt gut mit. Nur zu Hause stellt sie alles in Frage und will ihren Kopf durchsetzen. Am liebsten Morgens direkt Süßigkeiten essen und gar nicht erst zur Schule..... Früher haben wir mal eine Erzieherin angesprochen ob sie sich im KiGa auch so verhält. Sie sagt nur, dass sie gar nichts negatives über sie sagen kann sondern ganz im Gegenteil, sie wäre einfach ein tolles Kind mit viel Fantasie. In der Schule ist sie inzwischen auch gut angekommen und verhält sich wenn sie da ist "vorbildlich". Was machen wir falsch? Wir haben einen festen Tagesablauf und versuchen diesen auch einzuhalten und nehmen uns auch Zeit zum spielen/ basteln oder lesen. Des Weiteren schläft sie auch noch bei uns im Familienbett. Was nicht weiter schlimm wäre, wenn sie auf ihrer Seite bleiben würde. Allerdings habe ich z. Zt. Rückenprobleme und wenn wir ins Bett kommen, spürt sie es und hält sich an mir fest wie ein Koalabär. In einer ruhigen Minute habe ich ihr erklärt, dass es besser wäre, wenn sie in ihrem Zimmer schläft, aufgrund meiner Rückenprobleme. Sie fragte mich daraufhin ob ich sie nicht mehr bei uns im Bett haben möchte, da sei doch viel Platz. Trotz mehrmaligen Erklärungen warum sie in ihrem Zimmer schlafen soll, kommt sie sobald wir ins Bett gehen rüber zu mir und klammert sich an mich so dass ich nicht gut schlafen kann. Wir haben auch Anreize geschaffen, dass wenn sie es mehrere Tage schafft alleine zu schlafen ein Spielzeug ihrer Wahl bekommt. Aber dass ist ihr egal sie will bei uns schlafen. Was machen wir falsch, wie nimmt sie uns ernst? Viele Grüße Mili

von Mili31 am 06.09.2021, 13:49



Antwort auf: Erziehung/Schlaf

Liebe Mili, bestenfalls gehen Sie nicht auf die Beschimpfungen ein. Ihre Tochter braucht ein Ventil, um ihren Frust loszuwerden. Sie haben in verschiedenen Bereichen ja schon einen Weg gefunden. Sie kündigen an, dass Ihre Tochter, wenn sie sich nicht anziehen möchte, im Schlafanzug zur Schule geht. Beim Schultasche tragen klappt es ja ähnlich. Wird auf das Motzen nicht weiter eingegangen, wird Ihre Tochter bald keinen Spaß mehr daran haben und zumindest das Beschimpfen in den Hintergrund treten. Besprechen Sie gerne in einem ruhigen Moment mit Ihrer Tochter, dass Sie zum einen nicht beschimpft werden möchten und zum anderen, dass sie ihre Aufgaben, wie das Anziehen und Tasche tragen selbst übernimmt. Bzgl. des Schlafens können Sie Ihrer Tochter eine Matratze neben das Elternbett legen. Somit bekommt Ihre Tochter die Nähe, die sie derzeit scheinbar benötigt und Sie bekommen ruhigen Schlaf, da mehr Platz im eigenen Bett. Möchten Sie es so nicht, erklären Sie Ihrer Tochter, dass Sie möchten, dass sie im eigenen Bett schläft und auch dort die Nacht verbringt. Ggf. bringen Sie sie, sobald sie zu Ihnen kommt, ins Kinderzimmer zurück. Bleiben Sie bei Bedarf ein paar Minuten für ein entspannteres Einschlafen bei ihr. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 06.09.2021



Antwort auf: Erziehung/Schlaf

Hallo Mili Zum Thema Schlaf kann ich nicht viel beisteuern… Aber zu der Anderen „Problematik“, denn ich hab auch „so“ ein wundervolles Kind zu Hause. Ich betrachte diese Situation aber eher aus der Positiven Perspektive (ich musste diese Sicht der Dinge aber auch erst lernen ..) Dein Kind geht in die Schule/Kiga/Hort und ist dort das „Vorbildlichste“ Kind welches sich Betreuer oder Lehrer vorstellen könnten…. Aber so sind Kinder „eigentlich“ nicht (immer) irgendwo muss/darf/soll das Kind doch ausbrechen können, Toben, die „Sau raus lassen“, frech sein…. Einfach nur, sorry für diesen Ausdruck, eine Rotzgöre sein. Dein Kind, weiss, dass es zu Hause einen sicheren Hafen hat, wo es ausbrechen kann (auch wenn es für euch echt nervig und störend ist) einfach nur Kind, ohne zu „funktionieren“ oder brav sein. (Das soll jetzt aber auch nicht heissen, dass es das alles in der Schule sein müsste, denn auch dort dürften Kinder einfach Kinder sein) irgendwo müssen die Gefühle ja raus… Sieh’s mal so, ihr müsst euch nie Gedanken über das Benehmen eures Kindes in der Schule machen, denn ihr wisst, dort benimmt es sich Vorbildlich…

von ZoeSophia am 06.09.2021, 16:21



Antwort auf: Erziehung/Schlaf

Hallo ZoeSophia, Danke, für deinen Beitrag. Ich weiß was du meinst. So sehe ich das grundsätzlich auch. Aber ich möchte, dass sie vernünftig mit mir und meinem Mann spricht. Unabhängig von ihren "Zickereien" spricht sie in so einem unangemessen Ton, dass ich das alles nicht mehr ertragen kann. Als ob ich der letzte Mensch dieser Welt sei.... Ich habe heute mit einer Freundin die Pädagogin ist gesprochen, sie kennt meine Tochter ziemlich gut. Sie sagte, dass wir vll. zuviel mit ihr machen (basteln, malen, lesen) etc. und sie uns als selbstverständlich ansieht und auch die Zeit mit ihr. Sie gab mir den Rat, alles erstmal etwas runter zu fahren und mal schauen wie sie reagiert. VG Mili

von Mili31 am 06.09.2021, 18:59



Antwort auf: Erziehung/Schlaf

Ok, jetzt verstehe ich’s noch besser bei dir (klingt irgendwie komisch) „eigentlich“ stört dich das Verhalten nicht, weil dus verstehen kannst, aber den Umgang welcher sie mit euch „pflegt“…. So haben wir es nicht hier, zum Glück, da verstehe ich dich, dass das schon arg an die Nerven geht, weil es eben ganz einfach auch sehr beleidigend (ob jetzt Absicht oder nicht) dir gegenüber ist! Manchmal bringt mein Kind Schimpfwörter aus der Schule mit (noch eher sehr selten..) entweder reagiere ich gar nicht, oder frage sie direkt was das denn heisst? (Ich „spiele“ quasi die unwissende) bis jetzt hat das funktioniert und Schimpfwörter sind hier nicht wirklich ein Thema.. Wenn sie frech und fordernd zu mir ist, also zb. „Durst, gib mir was zu trinken“ „ich will essen“ „gib mir das“….. kommt bei mir sehr oft als Antwort: „Hä“ (das ist schweizerdeutsch und die Kurzform von „Entschuldigung, ich hab dich nicht verstanden, kannst du es bitte wiederholen), glücklicherweise funktioniert das noch…. Es kann natürlich auch sein, das ihr zu viel macht, sie ist es einfach gewöhnt, das ihr immer alles für sie macht und tut… vielleicht hilft es ja mal, weniger für sie zu machen, oder es vor allem mit ihr macht. Wenn sie basteln will, helft ihr zwar mit, aber sie muss vorbereiten und aufräumen (vielleicht am Anfang mithelfen). Sie einfach mehr bei den täglichen Pflichten mit einbinden (falls ihr das nicht schon bis jetzt macht..)

von ZoeSophia am 06.09.2021, 20:24



Antwort auf: Erziehung/Schlaf

Ja, genau. Ich glaube inzwischen dass wir sie einfach zu sehr verwöhnen. In jederlei Hinsicht. Ich nehme jetzt den Ratschlag meiner Freundin an und versuche es umzusetzen. Vll. bekommt sie ja wirklich einfach zu viel Aufmerksamkeit. Mal schauen ob es klappt... Einen schönen Abend wünsche ich noch.

von Mili31 am 06.09.2021, 20:42



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