Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Erziehung Baby 9 1/2 Monate alt?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Erziehung Baby 9 1/2 Monate alt?

xanda

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Hallo, ich habe einen Sohn 9 1/2 Monate alt und gestern Nacht war er gegen um 2 Uhr morgens wach und ich habe ihn wie gewöhnlich gestillt. Er war wieder in meiner Umarmung eingeschlafen aber so bald ich ihn ins Bett gelassen habe, hat er angefangen zu weinen. Ich habe ihn wieder hoch genommen und habe versucht ihn wieder in Schlaf zu bringen aber er war hell wach und wollte auf dem Bett krabbeln und spielen. Ich habe versucht ihn wieder in der Wiegeposition zu nehmen, um ihm zu singen. Er wollte aber nicht, er hat immer wieder versucht hochzukommen, bis irgendwann hat er total hysterisch angefangen zu schreien und mit seinen Beinen zu tretten. Ich wollte ihm irgendwie signalisieren, dass das was er gerade wollte, nähmlich aufzustehen und spielen um die Uhrzeit, ging einfach nicht. Ich habe ihn mehrmals leise "Nein" gesagt aber er machte einfach weiter. So irgendwann, ungewollt, habe ich ihn laut und wütend "Beruhige dich!" angeschrien. Ich weiß, dass das nicht richtig von mir war, aber ich weiß es auch nicht wie sollte ich mich in dem Fall verhalten. Etwas ähnliches ist auch heute passiert. Ich habe mit ihm den ganzen Tag mit ihm gespielt und sobald ich in die Küche gehe, um seinen Brei zu vorbereiten, fängt er an neben mir zu schreien, aber richtig heftig.  Ich habe mit ihm gesprochen und ihm erklärt, dass die Mama jetzt sein Essen vorbereiten muss und dass ich sobald fertig bin spiele ich wieder mit ihm. Er machte aber einfach weiter. Ich habe versucht ihn kurz hoch zu nehmen, ihm singen, ihm einen Spielzeug zu geben,  alles erfolglos bis irgendwann ihm wieder "Hör auf!" eingeschrien habe. Man ließ vieles darüber, wie man kleine Kinder erziehen sollte, aber wie geht man mit Babys um,  seitdem man vor allem nicht mit Babys argumentieren kann? Vielen herzlichen Dank für Ihre Hilfe!!! xanda


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Xanda, meine Vorrednerin hat schon gut und richtig geantwortet. Versuchen Sie entspannt zu bleiben, wenn Ihr Sohn nachts nicht gleich wieder einschläft. Er darf gerne für sich alleine gefahrlos spielen und darüber wieder ruhig einschlafen. Kinder im Alter Ihres Sohnes brauchen viel Nähe. Sind Sie aus seinem Blickfeld, kann er es nicht einordnen. Für ihn sind Sie weg. Dass Sie auch ohne Sichtkontakt noch in seiner Nähe sind kann er noch nicht wissen. Nehmen Sie Ihren Sohn von vorneherein mit, wenn Sie den Raum wechseln und nehmen ihn gleich hoch, wenn er dies möchte. Ggf. mag er ein wenig im Hochstuhl neben Ihnen sitzen, während Sie das Essen zubereiten. Weint oder schreit Ihr Sohn erst einmal, kann er sich schwer beruhigen, aus dem Grund ist es hilfreicher, zügig auf seine Bedürfnisse einzugehen. Viele Grüße Sylvia


Mamamaike

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Hallo, wie Du gemerkt hast, bringen weder Argumente noch Schreien etwas - keine Kritik, den Lernschritt gehen wohl viele Eltern (ich auch). Zur nächtlichen Situation: Bleib ruhig und lass ihn zur Not alleine spielen, aber sei Du "langweilig": nicht sprechen, nur eingreifen, falls es gefährlich wird, alles im Dunklen. Zum Essen machen: Nimm ihn mit in die Küche. Er muss nicht bespaßt werden, er versteht noch nicht, dass Du in der Küche bist und nicht weg. Für ihn ist "aus den Augen - aus dem Sinn", weil er noch keine Objektpermanenz hat. Erziehung im eigentlichen Sinne funktioniert in diesem Alter nicht wirklich, aber über Verlässlichkeit und Vertrauen (Mama ist immer da, Mama kommt wieder, das Nein bleibt ein Nein, nachts ist es immer langweilig, weil ich schlafen soll, wenn ich rufe, kommt jemand) wird er lernen, was gewollt ist und was nicht. Viele Grüße


Susan1312

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Guten Abend Xanda, ich würde dir auch wenn ihr schon etwas weit dafür in alter seit- das Buch „oje ich wachse“ empfehlen. Dass liest man parallel zur Entwicklung des Kindes und es beschreibt verschiedene Entwicklungsschübe. Mir hat es oft sehr geholfen, weil ich dadurch oft Verhalten meiner Tochter besser verstehen konnte und somit die Gelassenheit erlangen konnte, die Frau Ubbens und die andere Mama beschrieben haben. Und auch das Buch „das gewünschte Wunschkind treibt mich in den Wahnsinn!“ Es geht in beiden Lektüren nicht um Erziehungstips sondern um die Entwicklung unserer Zwerge besser zu verstehen und entspannt zu begleiten. Dir alles gute


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