Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Eingewöhnung

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Eingewöhnung

mima278

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Hallo! Ich habe eine Frage zur Eingewöhnung in die Kita. Meine Tochter (jetzt 19 Monate) geht seit September in die Krippe. Die Eingewöhnung nach dem Berliner Modell lief wie im Bilderbuch (was mich schon wunderte, da sie vorher jegliche Betreuung auch durch die Großeltern nicht länger zugelassen hat; sie wohnen allerdings auch weit entfernt). Da auch Oma und Opa auf einmal auch akzeptiert waren, war ich guter Dinge, dass der Knoten bei ihr endlich geplatzt war. Dann wurde sie nach 1,5 Wochen krank, es ging ein richtig heftiger Infekt um. Als wir wieder kamen, hab ich sie abgegeben und wir haben sie erstmal nur 1,5h dort gelassen, um sie nicht zu überfordern. Das ging noch ganz gut. Am zweiten Tag hat sie dann so wild um sich geschlagen, dass ich sie nach 10 Minuten wieder mitgenommen habe. In der Folgewoche war ich dann jeden Tag 2,5h mit ihr zusammen dort, dass sie wieder Vertrauen aufbauen kann. Ich vermute, sie ist direkt in einen neuen Entwicklungsschub gerutscht, da sie nachts auch wild träumt und sehr anhänglich ist, auch in Situationen auf dem Spielplatz, die vorher kein Thema waren (isst schlechter, spielt weniger allein etc.). Es wurde jeden Tag in der Kita etwas besser, auch wenn sie mich immer nah bei sich brauchte. Einen Tag zwischendurch war es allerdings wieder ganz schlecht. Da einige Kinder in der Eingewöhnung durch den Virus gerade viel Zuwendung brauchen kamen mE insgesamt zu viele Spielangebote von mir in der Zeit, sodass sie keine Notwendigkeit sah, Beziehung zu anderen aufzubauen. Daher haben wir ab dieser Woche den Plan, dass ich zwar anfangs mit reinkomme, passiv bin und bis nach dem Frühstück bleibe, um ihr die Sicherheit zu geben. Mittlerweile geht sie auch wieder selbst in die Gruppe und frühstückt, ohne dass ich ihre Hand halte. Allerdings bewegt sie sich hauptsächlich in einem kleinen Radius um mich herum. Da sie mit einer Erzieherin auch wieder etwas spielt (wenn ich daneben bin), haben wir jetzt den Plan, dass ich jeden Tag kurz 3-5 min „auf Toilette gehe“ nach dem Frühstück, wenn ihre Laune am besten ist und wir das stabilisieren und danach gemeinsam gehen. Heute war der erste Versuch. Sie hat sich in der Zeit leider nicht von der Erzieherin beruhigen lassen. Hab sie dann abgeholt und ihr ihren Lieblingssnack mitgebracht. Auf dem Arm war sofort wieder alles gut bei mir und sie hat kurz gegessen und dann den Erziehern und Kindern freudig gewunken und ist noch alleine zum Händewaschen. Auch danach war sie sehr gut drauf. Wie sehen Sie das? Sollen wir so weiter machen, auch wenn sie sich noch nicht wirklich beruhigen lässt? Es sind ja minimale Trennungen, sodass sie sieht, ich komme gleich wieder. Wie schätzen Sie das ein? Die Erzieher und ich sind stets in engen Austausch und gehen komplett auf meine Wünsche ein. Ich muss im Dezember wieder arbeiten und es lief ja schon mal richtig toll. Will ihr aber natürlich keinen Schaden zufügen und brauche wahrscheinlich einen guten Zuspruch, da ich selbst natürlich mittlerweile traurig bin, dass es so schwierig ist. Bei meinen Sohn war das alles recht reibungslos. Danke ubd liebe Grüsse


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe mima278, fragen Sie gerne die Erzieher, wie diese weiter vorgehen würden. Im Moment lernt Ihre Tochter durch Ihr nur kurzes Wegbleiben, dass sie, wie Sie selbst auch schon geschrieben haben, nur schreien muss und sie kommen zurück. Sie sieht noch keine Notwendigkeit, dass sie sich von den Erziehern beruhigen lassen muss. Evtl. wäre vorstellbar, dass Sie diese Woche keine Trennungsversuche mehr unternehmen, damit der Protestgeschreigedanke unterbrochen wird. Nächste Woche bleiben Sie am Montag, wie diese Woche, dabei (aber immer passiv) und am Dienstag verabschieden Sie sich nach ein paar Minuten von Ihrer Tochter und verlassen für sie sichtbar die Krippe. Für Ihre Tochter muss deutlich werden, dass Sie nicht da sind und das Schreien keinen Zweck hat bzw. sie sich, weil Mama ja nicht da ist, dann auch von den Erziehern beruhigen lassen "muss". Bleiben Sie in der Nähe der Krippe. Die Erzieher können Sie anrufen, falls sich Ihre Tochter nicht in wenigen Minuten beruhigen lassen mag. Viele Grüße Sylvia


mima278

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Nachtrag: Die hat heute Morgen tendenziell noch besser gespielt als gestern, aber auch während der heutigen Trennung hat sie sich nicht beruhigen lassen. Erst als ich da war. Dann hat sie auch noch allen gewunken und ist mit mir dort ins Bad Hände waschen gegangen. Ich frage mich nur, ob sie sich irgendwann tatsächlich beruhigen lässt. Nicht dass sie irgendwann denkt, wenn ich schreie, kommt sie schon. Die Erzieher meinten, es sei diese Woche auch eher wütendes Schreien und nicht mehr in der Tonlage wie an den Tag nach ihrer Krankheit. Liebe Grüße


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