Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Eingewöhnung

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Eingewöhnung

NinaPa

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Guten Tag Frau Ubbens, unsere Tochter ist ein fröhliches, willensstarkes, aber auch sensibles, vorsichtiges, wortgewandtes Kind. Immer schon vorsichtig bis ängstlich mit Kindern. Sie ging aber mit knapp 2 ohne große Probleme zu einer Tagesmutter mit 3 weiteren Kindern. Unsere Tochter war gerne dort, nie geweint! Extrem behütet, nur Zuhause betreut mit kleinem Garten. Kinder wurden sehr wenig sich selbst überlassen. Seit ca. 3 Monaten geht sie in den Kindergarten.Bei der Eingewöhnung wich sie mir oder Oma nicht von der Seite. Trennung dann aber recht problemlos. Zeit sehr langsam bis zu 5 Stunden aufgestockt. Geht gern hin. Nun erzählten mir die Erzieher auf mein Nachfragen, dass meine Tochter sich noch sehr wenig den anderen Kindern nähert. Meist ist sie bei den Erwachsenen. Dort nach Auftauphase aufgeschlossen. Beteiligt sich nicht am Morgenkreis, spielt auch nur bei bestimmten Spielen mit. Sitzt oft nur dabei. Zuhause spielt sie alles nach, singt die Lieder. Sie bastelt allerdings mit anderen oder spielt mal Fangen, Fußball. Ganz selten albert sie auch mal mit den Kindern rum. Beobachtet viel! Neulich hat sie ein Kind einfach so gehauen und ab und zu kneift sie die Kinder. Das kenne ich gar nicht von ihr, hat mich erschrocken. Allerdings wird sie selbst auch schon mal geschubst etc. Hat sich dabei auch schon mal doller weh getan. Privat spielt sie auch eher nur mit einzelnen Kindern, das aber gern, wenn vertraut. Die Erzieher sind nett, aber iwie habe ich das Gefühl, dass mein Kind alleine „so“ ist. Alle anderen scheinen sich ins Getümmel zu stürzen, interessiert an anderen zu sein. Draußen ist meine Tochter auch viel alleine. Die Spielgeräte sind ihr zu wild…Sie spiel wohl gern Fangen, Fußball, mal Verstecken. Häufig finde ich sie jedoch alleine vor, wenn ich sie abhole. Das tut mir total leid. Ist die Zeit dort doch zu lang? Liegt ihr Verhalten noch in der Norm? Ist sie unglücklich? Wie kann ich helfen? Muss ich mir Sorgen machen? Habe Angst, dass es meiner Tochter nicht gut geht! Sie ist übrigens sehr klug. Singt Lieder nach einem Mal hören nach, zählt bis 20, ist extrem aufmerksam… Die Erzieher sagen auch, dass sie alle Namen der Kinder kennt etc.


Sylvia Ubbens

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Liebe NinaPa, es ist alles in bester Ordnung. Viele Dreijährige spielen noch nicht mit anderen Kindern. Sie fühlen sich wohl, wenn neben ihnen andere Kinder spielen. Das ist für sie so etwas wie gemeinsames Spielen. Es stört die Kinder nicht. Möchten Sie mit anderen Kindern spielen, werden sie sich anderen Kindern zuwenden. Auch beteiligen sich viele Kinder in der Anfangszeit nicht am Morgenkreis. Auch hier gehen sie in die Beobachterrolle. Sie selbst schreiben, dass Ihre Tochter sich wohl fühlt. Vertrauen Sie auf Ihren Eindruck. Würde es Ihrer Tochter nicht gut gehen, würden Sie es vor und nach dem Kindergartenbesuch spüren. Viele Grüße Sylvia


cube

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Im KiGa sind es viel mehr Kinder als bei einer TaMu - das ist etwas, an das sicher Kinder auch erst mal gewöhnen müssen bzw. fürs ich selbst einen Weg finden, damit umzugehen. Und nein, nicht jedes Kind stürzt sich mit Freuden in´s Getümmel - es gibt (wie bei Erwachsenen auch) Kinder, die eher beobachten, lieber mehr Ruhe haben, lieber 1:1 spielen als in einer Gruppe etc. Das Kinder in dem Alter sich auch mal schubsen, kneifen etc ist eher normal. Sie müssen ja erst lernen, ihre Meinung/Wünsche (zB "ich will das nicht"/"lass mich in Ruhe" etc) verbal zu äußern und auch damit umzugehen, dass das andere Kind darauf evt. nicht sofort reagiert. Solange der KiGa nicht äußert, euer Kind würde unglücklich wirken oä würde ich ihr einfach noch etwas Zeit lassen, sich einzufinden. Du schreibst, extrem behütet usw - das kommt evt. auch noch ein bisschen dazu: von extrem behütet, kaum bis gar nicht auch mal ein wenig sich selbst überlassen - möglicherweise hat sie eben darüber auch noch gar nicht gelernt, mit anderen Kindern selbst klar zu kommen, auch mal selbst etwas zu beginnen/sich auf andere Kinder einzulassen. Insbesondere, wenn außerhalb der TaMu nur Erwachsene Spielpartner waren. Dann sind diese nach wie vor das Vertraute und natürlich auch jemand, der viel mehr auf sie eingeht, sich sozusagen "richtig" verhält - berechenbar ist. Das sind gleichaltrige Kinder genau nicht. Und das muss sie erst mal lernen. Damit umgehen, dass nicht immer alles in berechenbaren und ruhigen Bahnen verläuft, die idR ihr so weit als Möglich auch entgegen kommen.


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