Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Eifersucht Zwillinge und Wutanfälle

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Eifersucht Zwillinge und Wutanfälle

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Liebe Frau Schuster! Adrian und Lukas sind mittlerweile 2,5 Jahre alt und im großen und ganzen eigentlich recht umgänglich. Aber ab und an kommen wir doch wieder in Situation wo ich dann ein "nein" anbringen muss, während Adrian dann komplett ausflippt, hysterisch losbrüllt und auch Erklärungen gar nicht mehr fruchten, ist Lukas dann noch recht friedlich. Während ich ihm dann in Ruhe erkläre, warum und wieso das jetzt nicht geht, fängt Adrian bewusst an, seinen Kopf auf den (Teppich-)Boden zu hauen, was dann natürlich noch mehr Gebrüll verursacht. Ich weiss, kein großes Aufheben drum machen, ich hab ihm ein paar Mal im ruhigen Ton erklärt, dass er es bitte lassen soll, weil er sich da ja selbst damit weh tut. Wenn das nicht hilft, versuche ich es zu ignorieren (also ihn erst zu trösten, wenn er damit aufhörte und schon wieder einigermaßen beruhigt zu mir kam und kuscheln wollte). Hm, der erhoffte Erfolg blieb bisher aus, er macht das immer mal wieder. Lukas gar nicht, der steht daneben, guckt sich das an und kommt dann zu mir, um mit mir zu kuscheln, was Adrian dann noch wütender macht. Die beiden vertragen sich untereinander sehr gut, zumindest bis zu dem Punkt, wo die Oma einen von beiden auf dem Schoss sitzen hat. Dann kommt der andere an und haut demjenigen, der auf dem Schoss sitzt, auf den Kopf. Der absolute Höhepunkt wird erreicht, wenn Oma einen von beiden mitnehmen möchte (beide Kinder kann und will ich ihr auch gar nicht immer gemeinsam zumuten). Ein Mordsgebrüll desjenigen, der bei mir bleiben muss/soll/darf startet und besonders, wenn Adrian bei mir bleiben soll, dann gibts ein Mordstheater. Da hilft kein Beruhigen, Ablenken oder Erklären, er wird dann einfach nur komplett hysterisch. Während Lukas sich dann nach Minuten wieder beruhigt und seine Chance ausnutzt, mich komplett alleine in Beschlag nehmen zu können, brüllt Adrian so lange rum, bis mir irgendwann der Geduldsfaden reisst, ich ihn anziehe und wir auch zu Oma gehen (nach ca. 30 Minuten Dauergebrüll in extremer Lautstärke fürchte ich ansonsten, dass eines Tages die Polizei bei uns vor der Tür stehen wird). Er hat seinen Kopf durchgesetzt und ich bin entnervt, weil es mal wieder ein Tag ist, an dem ich daheim nix beschicke (ich gehe halbtags arbeiten). Die Möglichkeit Adrian irgendwie abzulenken entsteht gar nicht erst, das einzige was er so richtig wieder bewusst wahrnimmt ist ein: "Zieh deine Schuhe an, wir gehen auch zu Oma!" In dem Moment versiegen schlagartig alle Tränen und er strahlt übers ganze Gesicht. Fällt ihnen dafür vielleicht irgend eine Lösung ein? Wie gesagt sämtliche Ablenkmanöver oder "Köder" meinerseits fruchten überhaupt nicht. Vielen Dank im Voraus und Liebe Grüße Nina Nina


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Hallo Nina Versuchen Sie ein NEIN erst dann auszusprechen und zu begründen, wenn Sie beide Kinder sanft und fest im Arm halten. Wird Adrian dennoch zornig, bieten Sie ihm mitfühlend ein Kissen an, damit er sich nicht verletzt und warten Sie geduldig in seiner Nähe. Auch können Sie -nach dem Tipp einer Mutter- einen sog. Wutstuhl, Wutsessel, Wutecke einrichten, auf Den JEDES Familienmitglied gehen DARF, wenn es zornig, traurig...ist und in Ruhe gelassen werden möchte. BEVOR ein Kind bei der Oma auf dem Schoß sitzen oder mit der Oma gehen darf, sollte der jeweils Andere zu einer ansprechenden Aktivität mit Ihnen angeregt werden, die dann auch schon begonnen wird. So DARF wiederum Adrian mit Ihnen zum Einkaufen, in den Garten, auf den Spielplatz gehen, während unterdessen Lukas mit der Oma weggeht. Beim nächsten Mal ist es dann umgekehrt. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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