Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

eifersucht + possesives verhalten / lang

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: eifersucht + possesives verhalten / lang

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liebe frau schuster, (diese frage wird lang) mein sohn ist 3 3/4 jahre alt, meine tochter 15 monate. das "problemkind" ist die tochter. unsere wohnsituation: wir leben in der karibik (und hier zu leben hat nichts mit paradis zu tun). wir wohnen in einem ca 40 qm haus, das im prinzip nur ein raum ist, also keine eigenen zimmer fuer die kinder oder die eltern bietet. aus finanziellen gruenden koenne wir uns nichts anderes leisten. ich stille meine tochter, ueberwiegend in der nacht, da sie tagsueber in der spielschule ist. sie wacht auf zwischen 3 und 10 mal. ich weiss, dass in ihrem alter das naechtliche stillen nicht mehr nahrungsnotwendig ist, aber sie besteht drauf. sie schreien lassen will / kann ich nicht, da leidet die familie drunter , zumindest der vater. der bruder laesst sich eigentlich nicht durch gebruell in seinem schlaf stoeren. celena wacht auf und schreit sofort. ich bin hin- und hergerissen, ob es nun wirkliches beduerfnis nach mutters naehe ist, oder ob sich bereits eine "dumme" angewohnheit (besitzergreifend) gebildet hat. tagsueber laesst sie kaum los, wenn ich zur verfuegung stehe. der abschied morgens in der spielgruppe ist ohne probleme, sie weint seltenst. ich kann kaum den abwaschmachen oder kochen, nicht zu erwaehnen eine gemuetlich dusche ALLEIN nehmen, ohne dass sie einen schreianfall kriegt. selbst, wenn der vater zu hause ist, kann er nichts aendern. ausserdem ist er noch schneller als ich genervt und bruellt sie an. mit ihr reden, hat man mir vorgeschlagen - aber ich habe den eindruck, sie hoert einfach nicht hin. wenn ich nicht nachgebe und mache, womit ich gerade beschaeftigt bin, schreit sie, bis ich fertig bin. danach will sie sofort an die brust, wo sie auch meistens hinkommt. hinzu kommt, dass sie mehr und mehr testet, wie weit sie ein NEIN dehnen kann; und selbst, wenn ich dabei bleibe, dass NEIN ein NEIN ist, versucht sie immer wieder, es umzudrehen. es ist nervtoetend, und ich gestehe, dass ich ihr manchmal saftig einen auf die finger gebe (z.b. wenn sie zum zigsten male in den abfalleimer greift); slebst davon ist sie nicht zu sher beeindruckt. ich koennte jetzt ellenlang weiterschreiben , es gibt unendliche beispiele. ich frage mich, wo die grenze ist zwischen liebevoller zuwendung und ausgenutzt werden. ich habe angst, dass ich die kontrolle verliere, da sie eine sehr starke person zu sein scheint. wie kann ich mit dem schreien umgehen. ich habe keine lust, dass ihr komunikationsmittel das geschrei sein wird. oder bin ich zu ungeduldig, und alles loest sich in wohlgefallen auf, sobald sie worte sprechen kann? muss noch zufuegen, dass ich mich als eine sehr inkompetente oder schlechte mutter fuehle, habe zum beispiel ueberhaupt keine lust zu spielen, bin staendig muede (was wunder) und durch einen "kaputten" ruecken nicht immer zu marathonlaeufen gelaunt. mein stresslevel ist geladen, und ich habe echt angst, dass ich es an den kindern auslasse. dass celena ein "unfallkind" ist, will heissen, dass ich eigentlich kein 2. kind haben wollte (ich bin 43 jahre alt), mag an ihrem verhalten auch eine rolle spielen. wenn ich gewusst haette, was ich ueber mich als mutter weiss, bevor ich schwanger wurde,haette ich den kindern geraten, sich eine andere mutter auszusuchen... nichts-desto-trotz will ich sie niemals weglassen. danke fuer die geduld, mein gestammel zu entziffern. christina


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Hallo Christina Sie sind weder inkompetent noch eine schlechte Mutter!! Je mehr Personen auf relativ engem Raum leben, umso häufiger kommt es auch zu Konflikten -wenn man sich nicht gleichgültig ist-. Ihre Tochter ist in einem Alter, in dem sie erfahren muß, wo ihre eigenen Grenzen sind. Sie wird solange weiter "testen", bis sie diese Grenze gefunden hat. Für Ihre Tochter ist das Stillen sicherlich nach wie vor sehr gesund und nahrhaft. Wenn Sie durch diese nächtlichen Aktionen aber immer mehr auf der Strecke bleiben, sollten Sie ihr nachts anfangs statt der Brust einen Becher mit Tee oder verdünntem Saft anbieten, den sie sicherlich trinken wird, wenn sie wirklich Durst hat. Lassen Sie sie nach Möglichkeit auf einer Matratze neben Ihrem eigenen Bett schlafen, um selbst irgendwann auch mal zur Ruhe kommen zu können. Verlangt sie weinend nach der Brust, bieten Sie ihr ein T-Shirt mit Ihrem "Duft" als Schnuffeltuch an und sagen Sie ihr (die ersten 2-3Nächte), dass Sie sehr müde sind und schlafen möchten. In den Nächten danach sagen Sie gar nichts mehr. Nur so lernt sie, dass nicht nur sie zufrieden sein möchte sondern alle Anderen auch. Bitten Sie Ihren Mann, um des dauerhaften Friedens Willen diese wenigen Nächte doch bitte möglichst konsequent mit Ihnen durchzuhalten. Schafft er es nicht, kann er vielleicht mal bei einem Freund übernachten (oder Sie mit Celina?)? Möchten Sie einmal ALLEIN duschen oder bereiten Sie eine Mahlzeit vor, geben Sie Ihrer Tochter ein konkretes Spielangebot und wecken Sie in ihr die Freude auf ein anschließendes, gemeinsames Spiel. So kann sie Ihnen beim Kochen "helfen", indem Sie ihr eine Schüssel und einen Kochlöffel geben, sodass sie ungekochte Nudeln o.Ä. umrühren kann o.Ä. Gehen Sie so viel wie möglich mit Celina und auch mit Ihrem Sohn nach draußen, sodass der große Bewegungsdrang beider Kinder befriedigt werden kann, während Sie einmal richtig durchatmen können. Versuchen Sie, viele Dinge möglichst gelassen zu sehen. Die Zeit heilt viele Wunden! Dieses Sprichwort bewarheitet sich immer wieder. Liebe Grüße und: bis bald?


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hallo christina, weisst du, als ich deine zeilen gelesen habe, dachte ich mir, warum machst sie sich so schlecht? warum? wenn du lust hast, schau mal hier, ein artikel aus der zeit. du bist nicht alleine mit deinen ängsten und sorgen. das hilft dir konkret vielleicht nicht, aber es zeigt, wir sind alle mütter, die ihre kids lieben und manchmal einfach an die grenze ihrer belastbarkeit geraten. hier der link: www.laostagebuch.net/salon.html außerdem, welche mutter stillt ihr kind noch mit 15 mon.? das abstillalter in deutschland liegt im durchschnitt bei 17 wochen. toll, das deine kleine noch an deine brust darf! ich habe unseren großen 26 mon. gestillt, dann mochte er nicht mehr. er ist ein ganz süßer junge (ganz objektiv *g*) und es hat ihm sicher nicht geschadet, im gegenteil. wenn du magst, mail mich ruhig an, dann können wir ein bisschen "quatschen" :-). email: kulturtasche@gmx.de lg e. ps ich mag auch nicht so gerne spielen. spielplatz - oh, gibt es ein schlimmeres greuel?! -auto spielen- *stöhn* nichts darf ich machen, wie ich will, alles wird mir klein-klein vorgeschrieben. furchtbar! dafür lese ich um so lieber vor oder denke mir geschichten aus. allerdings, je besser die ankommen, desto öfter muss ich sie wiederholen ;-)


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Hallo Christina, ich kann nur allzu gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst. Ich habe zwar nur einen kleinen "Nervtöter", gehe aber alltags von 07.00 - 12.30 arbeiten und bin nachmittags auch manchmal ganz schön gestresst. Klar, daß einem dann auch das liebste Kind mal auf den Geist geht. Du muß Dich unbedingt davon frei machen zu glauben, daß Du eine schlechte Mutter bist. Deine Gedanken und Gefühle sind ganz normal, es ist nur die Frage, wie und ob man sie raus läßt. Daß es nicht in Ordnung ist, es an den Kindern auszulassen, weißt Du ja. Kannst Du Dir nicht was Gutes tun oder Dich mal hinlegen, wenn die Kleinen in der Spielschule sind? Du sollst mal sehen, wenn es Dir besser geht und Du ausgeruht bist, löst sich alles andere von selbst. Liebe Grüße Bea


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Ich habe eine Anmerkung zu einem kleinen Teilbereich deines Postings: Du musst nicht spielen wollen ! Kinder sollten mit anderen Kinder spielen und sich auch allein beschäftigen können. Ich werde den Teufel tun und Sandburgen bauen oder Vater-Mutter-Kind spielen. Ich lese aus Büchern vor oder mache mit meinen Kindern Singspiele, alles andere ist nicht mein Ding. Damit nimmt man den Kindern aber nichts weg, im Gegenteil - ein Erwachsener würde das Spiel der Kinder unterbewusst in eine Richtung lenken, in der Phantasie ziemlich weit außen vor ist. Guck einfach nur was dabei herraus kommt, wenn Kinder alleine mit Legosteinen bauen und was gebaut wird, wenn ein Elternteil mitbaut. Informier dich doch mal in den Suchmaschinen über Emmi Pickler - deren Konzept gibt unserer Haltung glatt einen wissenschaftlichen Background :-)) viele Grüße Minerva, mit einer 3 Jährigen, die den gleichen starken Betonkopf hat wie deine Kleine :-)))


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