Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

babyhaftes Verhalten beim Kleinkind / Eifersucht / Umgang mit dem Tod

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: babyhaftes Verhalten beim Kleinkind / Eifersucht / Umgang mit dem Tod

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Hallo Frau Schuster, ich möchte mich mit drei Problemen/Fragen an Sie wenden: mein älterer Sohn Nils ist knapp 2 Jahre und 8 Monate alt, unser kleiner Sebastian ist letzte Woche ein Jahr alt geworden. Irgendwann begann Nils damit, das Baby zu spielen, wollte auf den Arm, krabbelte und behauptete, er könne als Baby ja noch nicht laufen. Es machte aber einen spielerischen Eindruck, Nils lachte bzw. lacht ja auch dabei und rennt kurz danach wieder herum. Wir haben mitgespielt, aus Rücksichtnahme auf seine vermutliche Eifersucht seinem kleinen Bruder gegenüber. In letzter Zeit wird mir das aber ehrlichgesagt zuviel, diese Phase müßte doch irgendwann auch mal wieder ein Ende haben!? Wenn wir zuhause eine Treppe raufgehen wollen, fängt Nils schon auf der untersten Stufe zu jammern an, er wolle raufgetragen werden, weil er doch noch ein kleines Baby sei und nicht Treppensteigen könne. Gehen wir nicht darauf ein und sagen, wir wissen, daß er allein gehen kann, fängt er an zu weinen und quält sich nach und nach die Treppe hoch, ständig jammernd. Nils bekommt wirklich viel liebevolle Zuwendung von uns und dadurch daß er seinen Willen viel deutlicher bzw. energischer äußern kann als sein kleiner Bruder, habe ich sogar das Gefühl, Sebastian müsse des öfteren den kürzeren ziehen. Nils´ Eifersucht scheint in letzter Zeit ausgeprägter zu werden - wenn ich mit den Beiden allein zuhause bin und mich mal Sebastian widmen möchte, geht Nils immer dazwischen. Kuschel ich mit Sebastian (nachdem ich ausgiebig mit Nils gekuschelt habe), drängt Nils Sebastian von mir weg und legt sich so auf mich, daß Sebastian keine Chance hat. Wir versuchen oft, die Beiden in ein gmeinsames Spiel zu bringen, aber Nils will oft nicht, daß Sebastian mitspielt. D.h. nur die Zwei können schon immer mal schön in einem Zimmer miteinander oder nebeneinander spielen, doch sobald Mama oder Papa dazukommen, verlangt Nils unsere Aufmerksamkeit hauptsächlich für sich. In letzter Zeit versuche ich nun härter durchzugreifen, gutgemeinte Erklärungen bleiben oft wirkungslos, dann muß ich auch mal schimpfen oder Nils ignorieren. Frau Schuster, haben Sie einen Tip für mich, wie ich diese Situation entschärfen kann? Zum Thema Umgang mit dem Tod habe ich folgende Frage: es geht um den geliebten Opa der Beiden, der bei uns nebenan wohnt und zu dem sie einen innigen Kontakt haben. Mein Schwiegervater leidet an Krebs, der nun für unheilbar erklärt wurde. Natürlich wünsche ich ihm und uns allen, daß er noch möglichst lange zu leben hat, aber für den Fall, daß er doch bald sterben sollte, möchte ich mir schonmal helfen lassen, wie wir den Kindern, insbesondere Nils gegenüber damit umgehen sollen. U.a. bin ich auf der Suche nach einem geeigneten Buch, daß mir beim erklären hilft. Nur - wieviel Tod "verträgt" ein Kind von ca. 3 Jahren schon? Die meisten Bücher sind zumindest für ältere Kinder oder es steht keine Altersangabe dabei. Haben Sie einen Tip für mich? Ein Buch habe ich mir bereits ausgesucht - "Leb wohl, lieber Dachs", in dem Tiere in liebevoller Erinnerung an gemeinsame Erlebnisse mit dem alten Dachs von ihm Abschied nehmen. Ich überlege, ob ich dieses Buch schon in nächster Zeit mit Nils anschaue (natürlich ohne mich auf den Opa zu beziehen), damit diese Thematik nicht erst dann aufkommt, wenn die Frage nach dem Opa sowieso schon existiert und zuviele Empfindungen und Eindrücke gleichzeitig auf ihn einwirken. Halten Sie das für eine gute Idee? Auf die Frage, wo der Opa dann ist, möchte ich Nils gerne vermitteln, daß er natürlich durch seine Erinnerung weiterlebt, aber begleitend dazu wünsche ich mir ein Buch, in dem eine geliebte Person nach dem Tod als Stern am Himmel steht. Leider konnte ich ein solches Buch nicht ausfindig machen - kennen Sie vielleicht eins? Natürlich kann ich Nils eine solche Vorstellung auch erzählerisch nahebringen, aber ich möchte ihm die Möglichkeit geben, sich mit diesem Buch in Gedanken an den Opa zurückziehen zu können, wenn ihm danach ist und dieses Buch auch als Bindeglied zum Opa zu sehen. Außerdem denke ich, daß Nils diese Vorstellung anhand von Bildern leichter verstehen und sie sich tiefer einprägen kann. Ich danke Ihnen für´s lesen und im voraus für eine mögiche Antwort! Monika


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Hallo Monika Wecken Sie in Nils den Stolz des "großen" Bruders, der schon viel mehr kann und auch darf als Sebastian. So darf er evtl. abends noch etwas länger aufbleiben oder im Bett noch eine Kassette hören, mit Ihnen oder seinem Vater ein Eltern-Kind-Turnen oder einen Schwimmkurs besuchen, vielleicht auch mal Pommes essen gehen?- Betonen Sie jedes Mal, dass sein Bruder diese Aktivitäten weder kann noch darf, damit Nils erkennt, dass auch er eine wichtige, unverzichbare Person in der Familie darstellt. Lassen Sie sich beim Tragen von Einkäufen "helfen" und gehen Sie verstärkt mit einem Lob für ihn um. Ein Lob regt bekanntlich zu weiterem, selbständigen Tun an. Möchte er dennoch wie ein Baby behandelt werden, lassen Sie ihn wirklich mit allen Konsequenzen auch Baby sein! Nach spätestens 2 Tagen wird es ihm widerstreben nur Brei essen zu dürfen, früher ins Bett zu kommen, evtl. auf dem Wickeltisch gewickelt zu werden, o.Ä.- Als Buch für 2-Jährige zum Thema: Tod kann ich Ihnen Folgendes empfehlen, in Dem allerdings von Oma gesprochen wird: - "Ist Oma jetzt im Himmel?" Vom Umgang mit Tod und Traurigkeit. Heike Baum, 8,95€ . Erholsames Wochenende und: bis bald?


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