Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Crash-Kurs Papa: Nachtrag zum Schlafengehen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Crash-Kurs Papa: Nachtrag zum Schlafengehen

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Hallo Anja, hallo Frau Schuster, vielen Dank für die schnellen, ausführlichen und hilfreichen Tipps! Ich würde gern auf ein paar Sachen eingehen und habe auch noch weiterführende Fragen. Ganz generell: Natürlich spreche ich mich mit meiner Freundin gut ab; die Kinder können von uns das gleiche Verhalten erwarten. Allenfalls bekommen sie in Problemfällen von mir (derzeit) ein „Da musst Du die Mama fragen“ zu hören. Die Große (5 Jahre) darf noch ein altersgerechtes Hörspiel hören, wenn sie nicht einschlafen kann. Das führt meistens aber auch nicht zum gewünschten Ergebnis und sie will oder kann nicht einschlafen. Sie ist gegen 8 im Bett und schläft selten vor 10 Uhr. Morgens ist sie dann natürlich sehr unausgeschlafen und kommt schlecht aus dem Bett. Heute haben wir versucht, ihr deshalb zu erlauben, länger als ihre kleine Schwester (3 Jahre) aufzubleiben. Sie ist ja schließlich die Große. Dafür gab sie uns das Versprechen, dass sie dieses Mal im Bett bleibt. Ihre Schwester ging um halb 8 ins Bett, sie um kurz nach 8. An ihrem Bettverhalten hat sich nichts geändert, das Hörspiel musste trotzdem sein und jetzt um Viertel nach 9 stand sie zum dritten oder vierten Mal auf der Matte. Wir haben sie dann ins Wohnzimmer geholt und ihr eine letzte Chance eingeräumt: Sie soll jetzt wirklich im Bett bleiben und morgen probieren wir das noch einmal. Wir haben ihr gesagt, sollte sie dann wieder ständig das Bett verlassen, wird sie als Konsequenz die nächsten Tage noch vor ihrer Schwester ins Bett gehen müssen, ohne Guten Nacht Geschichte. Da sie so was aber nicht mit sich machen lässt und auch unter normalen Umständen noch rund alle 14 Tage zum Bettnässen neigt, werden wir ihr dann eine Pampers anziehen müssen und ihr Zimmer abschließen. Sonst würde sie durch die Wohnung randalieren, Türen knallen (wie heute) und damit dann noch ihre kleine Schwester wecken. Es klingt vielleicht hart, aber anders wissen wir uns nicht zu helfen. Meine Freundin hatte selbst bei dem Gespräch im Wohnzimmer noch das Gefühl, dass die Fünfjährige die Situation als Machtspiel sieht und sich ein Grinsen verkneift. Müssen wir generell (durch Konsequenz wie oben dargestellt) klarstellen, wer am längeren Hebel sitzt? Sind solche Machtgerangel mit den Kindern unausweichlich, oder machen wir vielleicht was falsch? Oder hat sie vielleicht wirklich das Problem, dass sie einfach nicht einschlafen kann und wir sind zu unrecht hart und konsequent? Welche Schlafenszeiten sind überhaupt normal in dem Alter? Liebe Grüße und weiterhin vielen Dank Momo.


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Hallo Momo Solche Machtgerangel sind durchaus altersgerecht, da eine 5-Jährige freiwillig nur die Augen schließt, wenn sie völlig übermüdet oder aber krank ist. Es gibt soviel zu erfahren oder zu verpassen sowie die Reaktionen der Eltern auszuprobieren, dass sie solange ihre Grenzen suchen wird, wie Sie ihr Gelegenheit dazu geben. Einer 5-Jährigen erneut eine Windel anzuziehen und die Zimmertür abzuschließen, ist sicherlich nicht der richtige Weg, um sie einsichtig lernen zu lassen, sich an bestimmte, begründete Regeln halten zu müssen. Mit dieser Vorgehensweise wird sie sich immer weniger verstanden, akzeptiert und geliebt fühlen, sodass sie sich zunehmend aggressiv und trotzig Ihnen gegenüber verhalten wird. Informieren Sie doch einmal sachlich über die Folgen eines Schlafmangels und überlassen Sie dann Ihrer Tochter selbst die Entscheidung, wann sie nun denn schlafen gehen möchte. Bitten Sie aber darum, dass sie leise in ihrem Zimmer spielt, um ihre Schwester nicht zu wecken, die gerne im Schlaf neue Kraft tanken möchte. Auch möchten Sie einmal mit Ihrer Freundin (mit der Mama) alleine sein, wie Ihre Tochter auch mal alleine mit ihren FreundInnen sein möchte. Lassen Sie sie- wenn sie dennoch immer wieder im Wohnzimmer steht- "einfach" links liegen und ignorieren Sie ihre Kontaktaufnahme zu Ihnen, nachdem Sie 1 Mal daran erinnert haben, dass Sie gerne mit der Mama alleine sein wollen. Ohne jegliche Ansprache wird ihr dann vermutlich bald langweilig, die Müdigkeit wird siegen und sie wird sich in ihr Bett "trollen". Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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