Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

bei Papa

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: bei Papa

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Hallo, Ich hab mal wieder eine Frage wegen meiner Tochter (2 Jahre 3 Monate). Ihr Papa und ich sind getrennt. Wir besuchen ihn oft, damit sie sich etwas an ihn "gewöhnt" und er an sie. Es ist nämlich so, dass er sie nicht einfach bei mir abholen kann oder ich sie bei ihm lassen kann. Denn da brüllt sie sich die kleine Seele aus dem Leib. Also machen wir seit dem ständig was zu dritt. Sie liebt ihn sehr, aber er darf eben noch lange nicht so viel wie ich. Meist etwas spielen und Taschentücher reichen. Hochheben ohne ihre Erlaubnis - undenkbar. Es ist sehr oft so, dass sie ihr Verhalten regelrecht umkrämpelt. Ist sie bei mir oder wir bei einer meiner Freundinnen, da ist sie offen, fröhlich. Sind wir aber bei ihm, dann ist sie nur am quängeln, will meine ungeteilte Aufmerksamkeit, haut mich sogar ins Gesicht bzw hat ihre Hände oft in meinem Gesicht, was in Kratzen oder anderen Unsanftheiten endet. Ich sage ihr dann, dass mir das im Gesicht weh tut, ich das nicht möchte, sie das bitte lassen soll bzw sie mit meinem Bauch diese Spiele (pieksen, "kitzeln") machen darf, da es mir dort nicht weh tut. Ich sage dieses Nein zweimal sehr ruhig und gelassen. Zu Hause lässt sie es nach dem ersten mal bzw sie fängt gar nicht erst damit an. Beim Papa könnte ich mir in diesem ruhigen Ton die Lippen blutig reden. Wenn sie es nach dem 2.Mal nicht lässt, füge ich hinzu, dass sie dann nicht mehr auf meinem Schoß sitzen kann (wo sie fast immer nur sitzt) und sich neben mich setzen darf. Sie grinst dann nur und versucht weiter zu "pieksen". Ich setze sie dann vehement neben mich. Das führt dazu, dass sie weint, auf meinen Schoß zurück will, immerzu "lieb, lieb" (ich soll sie wieder lieb haben) ruft. Sie versichert sich in letzter Zeit sehr oft am Tag dass ich sie lieb habe, bei jeder kleinsten Unstimmigkeit. Jedenfalls liegen dann spätesten bei ihrem Papa die Nerven blank. Er ist schon von sich aus ein etwas ernster "Denkertyp". ABer dann ist er richtig traurig und genervt, sagt kaum ein Wort. Sein Zuhause ist auch nicht so kinderfreundlich. Aber es gibt eigentlich viel zu erkunden. Nur ist es dort recht kühl und klein. Heute hatten wir es mal probiert, dass nur sie und ich kurz vor die Türe sind und etwas spazieren gingen, damit er in Ruhe das Essen machen konnte. Ihr hatte es etwas gebracht, sie war glaube - ich nenne es mal - entspannter. Er allerdings war weiterhin betrübt und ließ es raushängen. Wir haben dann noch zusammen gegessen und sind dann bald gegangen Diese Spielchen mit mir und dieses ewige quängeln macht sie nur dort. Ich verstehe mich mit ihrem Papa recht gut. Wir haben zwar auch unsere Diskrepanzen, die werden aber (nicht mehr) vor der Kleinen ausgetragen. Ich verstehe das aber überhaupt nicht. Ist sie unsicher? Oder haben sie eine Erklärung. Lieber als eine Erklärung hätte ich aber, wenn sie einen Tipp für mich hätten, wie ich diese Situationen meistern kann, damit auch sie sie meistern kann. Weil irgendetwas wird sie mir mit diesem Verhalten wohl sagen wollen. Vielen Dank


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Hallo Ratsuchende Da es scheinbar auch schon Zeiten gegeben hat, wo das Beisammensein von Ihnen und dem Vater Ihrer Tochter nicht so friedlich zuging, wird Ihre Tochter sich in seiner Gegenwart unsicher fühlen und Ihre Sicherheit vermittelnde Nähe suchen. Kinder sind meist sensibler als wir Erwachsenen es für möglich halten und als die Kleinen mitzuteilen vermögen. Bitte versuchen Sie bei den gemeinsamen Treffen stets etwas Besonderes zu unternehmen, wie z.B. einen Zoo- oder Bauernhof-Besuch; gehen Sie gemeinsam ins Schwimmbad; schauen Sie sich einen Flughafen an oder backen Sie gemeinsam, was sich sehr gut für die Vorweihnachtszeit eignet. Ihre Tochter wird sich zunehmend sicherer fühlen, da sie beobachten kann, dass es ein harmonisches Beisammensein ist. Sie wird sich freuen auf diese Treffen, da sie stets eine Überraschung für sie sind. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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