Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

4 jähriger möchte nicht in Kita

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: 4 jähriger möchte nicht in Kita

Moonmoth

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Hallo Frau Ubbens, Ich hatte ihnen bereits am 1.3. geschrieben, da unser 4 jähriger Sohn seit einiger Zeit ein sehr weinerliches Verhalten zeigte. Sie sagten, es sei eine „Phase“. Mittlerweile ist es tatsächlich deutlich besser geworden. Allerdings haben wir weiterhin das Problem, dass er nicht mehr in den Kindergarten möchte. Jeden morgen sagt er, er möchte nicht. Fragt auch wieso er in den Kindergarten muss. Dabei ist er bis vor ein paar Monaten sehr sehr gerne gegangen. Wir versuchen da nicht jeden Morgen groß drauf einzugehen, ich bestätige lediglich, dass ich ihn gehört habe. Er weiß, dass ich aktuell nicht arbeite, da wir ein knapp 7 Monate altes Baby haben. Ich habe ihm mehrfach erklärt, dass ich zuhause ganz viel erledigen muss, wie einkaufen, putzen, wäsche waschen und es für ihn hier sehr langweilig wäre und es doch toll ist, dass er seine Freunde im Kiga treffen kann. Er sagt aber, im Kindergarten wäre ja ich nicht. Außerdem hat er mehrfach sich über eine Erzieherin beklagt, nichts wildes in meinen Augen aber er scheint sie nicht so zu mögen. Ich weiß nicht, wie wir ihm den Kiga wieder schmackhaft machen können. Manchmal weint er morgens zuhause weil er nicht hin will, manchmal sagt er es nur 1-2 mal. Einerseits habe ich immer mal wieder versucht ihm kleine Freuden in Bezug auf den Kiga zu machen, wie zb „Was hälst du davon wenn du heute mal deine Lieblingshose im Kiga anziehen darfst?“ (Sonst hab ich es lieber dass er dort etwas robustere Jeans trägt) oder „Ich habe dir heute einen Babybel in deine Brotdose gepackt.“ (die mag er sehr, gibt es bei uns aber eher selten). Aber sowas kann ich ja auch nicht täglich machen. Haben Sie eine Idee wie wir damit umgehen sollen. Zuhause lassen möchte ich ihn auch ungern, denn sobald ich wieder arbeiten muss, muss er ja in den Kiga. Beim Abholen sagt er immer, er hätte „ein bisschen Spaß gehabt“ aber er wolle morgen trotzdem nicht wieder hin.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Moonmoth, Ihr Sohn weiß, dass Sie mit dem Baby zu Hause sind. Das Baby darf Sie ganz für sich haben und er wird in seinen Augen "weggeschickt". Ihr Sohn möchte das gleiche Recht haben, wie das Baby. Bleiben Sie konsequent in Ihrer Haltung. "Kinder, die vier Jahre alt sind, gehen in den Kindergarten." "Das Baby geht auch in den Kindergarten, wenn es größer/älter ist." Viele Grüße Sylvia


cube

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Oder ist er dort den ganzen Tag eher ungerne, spielt nicht wirklich, wirkt eben so, als wenn er heim wolle? Nach Meinung der Erzieherinnen - nicht nach dem, was er auf Nachfrage "wie war es denn?" sagt ;-) Das fände ich nicht unwichtig zu wissen, um eine Ratschlag geben zu können. Hat er nämlich dann dort doch Spaß, würde ich da auch nicht weiter drauf eingehen bzw. durch kleine Aufmerksamkeiten etc den KIga schmackhaft machen wollen. Er markt ja dadurch auch, dass seine Weinerlichkeit den gewünschten Effekt hat. Da er selbst sagt, er hätte ein bisschen Spaß gehabt, vermut eich tatsächlich, dass er einmal dort, eher normal gelaunt ist - aber eben aufrecht erhalten will, was gerade so gut euch als Eltern triggert.


cube

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Nicht nur euch triggert - evt. ihn auch ein Stück weit verunsichert. Wenn er dir anmerkt, dass du ja auch nicht zufrieden mit dem Kiga bist (sonst würdest du ihn ja nicht mit kleinen "Geschenken" trösten wollen), kann das evt. auch ihn verunsichern, ob das alles so richtig ist - dass du mit Baby zu Hause bist und er "weg gehen" soll.


Moonmoth

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Danke cube für deine Antwort. Grundsätzlich bin ich mit dem Kindergarten zufrieden, aber ja, seine Weinerlichkeit und die Tatsache, dass er er gern bei mir bleiben würde, ich ihn aber quasi „wegschicke“ obwohl ich zuhause bin, macht mir doch irgendwie ein schlechtes Gewissen. Vermutlich spürt er das? Ich reagiere vermutlich auf seine Frage warum er dort hin MUSS auch nicht selbstbewusst genug? Im Kindergarten spielt er nach Aussage der Erzieherinnen soweit ganz normal. Macht auch toll beim Stuhkreis und Singen und sonstigen Aktivitäten mit. Ihnen ist nur ebenso wie mir aufgefallen, dass er in den letzten Monaten weinerlicher war, als zuvor. Es gab wohl vereinzelt mal Tage wo er nicht mitmachen wollte und sich in die Garderobe gesetzt hat und nach Hause wollte. Aber das waren Ausnahmen.


SuJam

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Hallo, du schreibst, du erklärst ihm, zu Hause musst du viel erledigen und es wäre langweilig für ihn. Ich denke er sollte einfach mal ein paar Tage zu Hause bleiben dürfen, wo er dann erleben darf was du ihm schilderst. Das ist vielleicht im ersten Augenblick etwas stressig ihn überall mit hinzuschleppen und eventuell Motzerei wegen Langeweile auszuhalten, aber am Ende sieht er vielleicht, dass zu Hause bleiben tatsächlich weniger reizvoll und der Kiga die attraktivere Variante ist ;-)


Moonmoth

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Das hat er schon miterlebt, zb als wir in Quarantäne waren. So sehr stört ihn das aber (leider) nicht, denn er kann sich grundsätzlich ziemlich gut auch länger allein beschäftigen und hat auch Spaß dran mir zu helfen oder einfach zuzusehen.


Mörchen17

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Hallo, Deine Beschreibung passt haargenau auf unseren (ebenfalls vierjährigen) Sohn. Ich denke mittlerweile, es ist halt so. Unser Kleiner ist eher einzelgängerisch veranlagt, hängt sehr an zuhause und vor allem an mir, im Kindergarten gefällt es ihm einfach nicht so gut wie zuhause und bei Mama (ich bin allerdings arbeiten, wenn er im Kindergarten ist). Trotzdem schicken wir ihn in den Kindergarten. Er ist Einzelkind und hat außerhalb des Kindergartens eher wenig Kontakt zu Kindern in seiner Altersklasse, wir finden es wichtig, dass er den Umgang mit anderen Kindern und das Sich-in-eine-Gruppe-Einordnen kennenlernt und übt. Und wenn er erstmal im Kindergarten ist, ist es auch okay für ihn, trotz allem Terz, den er morgens veranstaltet, weil er nicht hin will. Wir gehen auf diesen gar nicht besonders ein, machen ihm nur deutlich, dass er aber geht. Mittags wird er wieder abgeholt, also die Zeit, die er im Kindergarten verbringt, ist überschaubar, da haben wir kein schlechtes Gewissen oder so. Er hat noch genug Zeit zuhause und mit seinen Eltern.


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