Mitglied inaktiv
Guten Tag, Ich hoffe, ich bin hier richtig. Mein Sohn (7,5) geht seit August in die Grundschule. Wir hatten vor einigen Tagen Elternsprechtag und dabei haben die Lehrerinnen (Klasse wird von zwei Lehrerinnen betreut, eine ist kurz vor der Pensionierung, die andere ist rel. jung, aber schon gut erfahren) nun sehr eindringlich über das Verhalten unseres Sohnen im Unterricht gesprochen. Natürlich hat es schon zuvor Berichte gegeben, aber jetzt wurde über das ganze Ausmass gesprochen. Er sei ein aufgeweckter Junge, der auch überdurchschnittliches Wissen habe, aber er sabotiert den Unterricht zunehmend. Er sitz nicht richtig auf seinem Stuhl, gelegentlich sogar unter dem Tisch. Er konzentriert sich häufig nicht auf den Unterricht und gelegentlich macht er den Klassen-Clown und lässt sich nicht davon abhalten. Das ganze scheint sich jetzt aufgeschaukelt zu haben. Er geht auch in die KiTa und einige seiner Klassenkameraden ebenfalls. Insgesamt haben ca 5 Kinder in der Klasse massive Probleme, sich schulgerecht zu verhalten... alle aus der gleichen KiTa. Mein Sohn lebt schon seit der Geburt bei seiner Mutter, ich habe regelmässigen und intensiven Kontakt zu ihm und ihn auch fast den gesamten Urlaub bei mir. Die familiäre situation war immer geklärt und unproblematisch. Unser Problem: Wir beobachen zwar, dass unser Sohn manchmal recht stur sein kann, haben aber diese Probleme - speziall Klassenclown-gehabe -bisher nicht. Da sich die Lehrer so äusserten, dass es künftig kaum mehr tragbar ist, mache ich mir die Sorge, dass man ihn, wie auch die anderen, aus der Klasse drängen möchte (die Schule ist halb-privat). Wie kann man ein Kind beeinflussen, damit es sein Fehlverhalten erkennt und sich umstellt? Er scheint selber nicht zu erkennen, welche Auswirkungen sein Verhalten hat.
Christiane Schuster
Hallo Rainer Zunächst einmal empfehle ich Ihnen, die Klassenlehrerinnen selbst um Rat zu fragen, was Sie nun unternehmen sollten, um Ihren Sohn besser in die Klasse integrieren zu können. Vermutlich hat Ihr Sohn ein recht schwach ausgeprägtes Selbstwertgefühl und spielt den Klassenclown, um Damit seine Unsicherheit zu überspielen. Gleichzeitig benötigt er meiner Ansicht nach professionelle Hilfe, um eine altersgerechte Konzentrationsfähigkeit zu erreichen. Schlagen Sie den Lehrerinnen vor, mit einem Kurzbericht von ihnen den behandelnden Kinderarzt aufzusuchen, der Ihren Sohn und Sie ggf. an einen geeigneten Therapeuten weiterleiten wird. Noch ein Denkanstoß: Wird Ihr Sohn von seiner Mutter, von Ihnen, von den Lehrerinnen und auch noch von den ErzieherInnen in der Kita "erzogen", hat er evtl. seine sichere Orientierung verloren. Er orientiert sich dann an seinen Mitschülern, die ebenfalls mit allen ihnen zur Verfügung stehendern Erfahrungen eine HELFENDE (keine zurechtweisende) Aufmerksamkeit geradezu einfordern. Über ein Feedback würde ich mich im Namen anderer Ratsuchenden freuen. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Rainer, bin zwar nicht die Fachfrau, möchte aber auch gern was dazu sagen, wenn ich darf. In Deinem Posting fiel mir auf, dass Du sagst: "Die familiäre Situation war immer geklärt und unproblematisch." Für wen sprichst Du da? Aus (kopflastiger) Erwachsenensicht stimmt das sicher. Aber Euer Sohn empfindet das - wie jedes Trennungskind - sicher keineswegs als so einfach. Ich denke, jedes Kind hat sehr schwer zu verdauen und zu tragen an einer Trennung, auch wenn Ihr es ihm so leicht wie möglich machen wollt. Man muss hier aber realistisch sein und sich fragen, ob das Kind das Ganze wirklich so prima wegsteckt, wie man glaubte. Oft zeigt sich ja gerade eher auf "Nebenkriegsschauplätzen", dass dies eben keineswegs der Fall ist - zum Beispiel durch auffälliges oder störendes (= aufmerksamkeitserzwingendes) Verhalten. Klassen-Clowns haben oft Probleme mit dem Selbstwertgefühl, auch wenn sie selbstbewusst und frech wirken. In Wahrheit glauben sie, dass sie nur für andere attraktiv sind, wenn sie sich so verhalten, dass alle "applaudieren". Die anderen Jungs aus seiner Clique verstärken das Problem natürlich. Mit seinem Verhalten zeigt Euer Sohn, dass er momentan nicht wirklich glücklich ist und sich in seinem Leben und seiner Haut momentan nicht recht wohlfühlt. Das muss gar nicht Eure Schuld sein, es kann auch schlicht an der Trennung an sich liegen - die belastet schon per se. Wenn meine Kinder schwierige Phasen hatten, hat es bei uns immer geholfen, viel über Gefühle mit ihnen zu reden. Was man aussprechen kann und was einen Namen bekommt, spukt nicht mehr im Unbewussten herum und macht indirekt Ärger. Ich fände es jetzt wichtig, wenn Du und seine Mutter jetzt nochmal viel mit ihm über die Familiensituation sprecht (auch wenn's unbequem ist oder Schnee von gestern zu sein scheint). Natürlich behutsam und nicht penetrant. Und dass man ihm hilft, seine Enttäuschung zu benennen und zu sagen, wie er sich manchmal fühlt, wenn es ihm nicht so gut geht. Psychologen glauben, dass ALLE Trennungskinder Schuldgefühle haben, weil sie denken, sie seien Ursache der Trennung. Auch wenn das völlig abwegig scheint, sollte man als Eltern dem Kind immer wieder sagen, dass die Trennung nichts mit ihm zu tun hatte - was Ihr ja sicher auch macht. Zusätzlich würde ich versuchen, ihn aus der unguten Fünfer-Clique herauszubekommen. Das geht am besten, wenn er außerschulisch neue Kontakte bekommt, zum Beispiel im Sportverein. Sehr gut sind Teamsportarten, vor allem für Klassenclowns. Hier lernen sie nämlich, dass sie für ihren Einsatz gemocht und anerkannt werden, nicht für Herumzappen und -albern, was dort nix zählt. Wenn sich die Situation nicht entschärft, würde ich einfach mal eine vorübergehende Erziehungsberatung in Anspruch nehmen. Kostenlose Beratung bieten die Caritas, Diakonie, die Stadt oder auch die Kirchen an. Grüßle, Astrid
Mitglied inaktiv
Hallo, natürlich darf geantwortet werden und bei deinem Beitrag waren schon interessante Ansätze, jedoch muss ich noch etwas ergänzen: Wir haben uns schon vor der Geburt getrennt, d.h. mein Sohn kennt es nicht anders. Was aber nicht bedeuten muss, dass er inzwischen im Hinterkopf über diese Situation nachdenklich geworden ist und evtl leidet.
Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, herzlichen Dank dafür dass Sie sich soviel Zeit genommen haben. Und über Ihre Anregungen werde ich jetzt auch mit der Mutter meines Sohnes sprechen. Ich werde gerne später noch einmal berichten, wie es weitergegangen ist. Die Mutter meines Sohnes (ich will nicht unbedingt Namen nennen, denken Sie sich bitte nichts bei dieser Wortwahl, weiss nur nicht wie ich sonst halbwegs anonym schreiben soll)hat gesagt, sie wird noch Kontakt zum Institut für Kindesentwicklung (Hamburg) aufnehmen. Vor einigen Jahren wurde dort festgestellt, dass der Nerv zwischen Ohr und Gehirn etwas beeinträchtigt ist (, was wohl nicht ungewöhnlich/selten ist). Allerdings basierte die Untersuchung auf Bilder, bzw visuelle Anreize, und inzwischen wurde bei der Einschulung festgestellt, dass er eine Sehschwäche (ca 3 Dioptrin Weitsicht)hat, deshalb wollte seine Mutter über das damalige Ergebnis sprechen. Die Sehschwäche wurde immer übersehen (beim Kinderarzt, Institut etc), da es keine Auffälligkeiten gab. die Augenärztin sagte, dass Kleinkinder bis zu 5 Dioptrin im Gehirn ausgleichen können und darum eine Sehschwäche häufig erst spät erkannt wird, meistens erst nachdem die Kinder in der Schule Probleme haben. Unser Sohn hat seine Brille noch rechtzeitig vor der Einschulung bekommen. Ich vermute auch, dass er durch KiTa und Schule inschwichen emotional überfordert wird und der Ienfluss seiner Mitschüler ja auch in der KiTa fortgesetzt wird (Schule und KiTa: 7:30 - ca 16Uhr)
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