Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Stationäre Insulineinstellung bei Gestationsdiabetes?

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

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Frage: Stationäre Insulineinstellung bei Gestationsdiabetes?

Nudelsalat

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Sehr geehrter Herr Dr. Costa, nach leicht erhöhtem Fruchtwasserindex und erhöhtem Bauchumfang meines Babys vor 5 Wochen messe ich, 33. SSW, regelmäßig meine Blutzuckerwerte (viermal täglich). Bisher waren diese, wie auch der Orale Glucosetest (50er Variante), völlig unauffällig, sodass das Diabeteszentrum einen GDM bis dato auschließen konnte. Im letzten Screening vor fünf Tagen war mein Baby weiterhin völlig unauffällig, durchschnittlich, Kopf hat sogar höheren Durchmesser als der Bauch und es gab keine Anzeichen für ein Hydramnion. Meine Ernährung würde ich als ausgewogen bezeichnen, Sünden kommen vor, bleiben aber die Ausnahme. Ich muß aufgrund unerklärter vorzeitiger Wehen mit Cervixwirksamkeit und Trichterbildung seit mehreren Wochen zunächst stationärer Behandlung strenge Bettruhe einhalten. Der Cervixbefund ließ sich daraufhin glücklicherweise stabilisieren. In den vergangenen Tagen war mein morgentlicher Nüchternwert leider zweifach leicht erhöht (97, 94), alle anderen Werte sind weiterhin exzellent. Ich gab telefon. Rückmeldung an das Diabeteszentrum, das mich daraufhin stationär aufnehmen wollte, um eine Insulineinstellung vorzunehmen (die genauen Werte kennen sie noch nicht). Eine erneute Nachfrage beim dortigen Arzt ergab auch, dass man auf einer stationären Einstellung bestehen würde, da es ansonsten unter der Insulingabe zu einer Unterzuckerung kommen könne. Mir ist bewußt, dass ich vermutlich beginnen muß, abends Basalinsulin zu spritzen. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist die Notwendigkeit einer stationären Insulineinstellung. Kann ich einer Unterzuckerung nicht auch begegnen, indem ich selbst nach dem Spritzen nachmesse und ggf. Zucker zuführe? Ich gebe zu, dass ich von stationären Aufenthalten in dieser SS genug habe, meine kleine Tochter übrigens auch und daher nur bei wirklicher medizinischer Notwendigkeit eine erneute Krankenhausbehandlung in Anspruch nehmen möchte. Sonst bekomme ich mglw. wieder Probleme in anderen Bereichen. Ich wäre daher dankbar für Erfahrungswerte und mglw. Hinweise, welche Fragen ich den Kollegen bei dem widerstrebend gewährten ambulanten Gesprächstermin stellen könnte. Herzlichen Dank, Nudelsalat


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Aus dem, was Sie mir schreiben, folgere ich Folgendes: 1. Mir ist es nicht klar, wie man die viermalige Blutzuckermessung (also 4 x täglich in den Finger stechen !) begründet, nachdem der orale Glukose-Toleranztest normal war und sich das Kind völlig normal entwickelt. Diabetes ist es nicht, Spaß auch nicht. 2. Wenn lediglich zwei Nüchternwerte minimal erhöht waren, obwohl Sie keine glukosearme Diät einhalten (so habe ich Sie verstanden), ist die Diagnose Gestationsdiabetes falsch. Sie haben kein Diabetes. 3. Wenn Sie für eine "Insulineinstellung" stationär aufgenommen werden müssen, weil die Unterzuckerung die große Gefahr darstellt, dann muss man gar kein Arzt sein, um die Lösung des Problems zu finden: Kein Insulin und dadurch keine Unterzuckerung. Lange rede kurzer Sinn - essen Sie völlig normal, was soviel heißt, dass Sie nicht zu viel Zucker und auch nicht zu viel Fette zu sich nehmen. Das hat nichts mit Diabetes zu tun, es beruht auf Menschenverstand. Mein Vorschlag ist auch, dass Sie mit der Quälerei des 4-maligen Stechens aufhören. Ich wüsste nicht, warum Sie die Kenntnis der Werte brauchen. Nach meiner Berechnung müssten Sie nun in der 34. oder gar 35. SSW sein - nun brauchen Sie keine Bettruhe mehr und Sie müssen auch sonst kein Krankenhaus von Innen zu sehen - es sei denn, die Geburt steht an. Dazu wünsche ich Ihnen Alles Gute !


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