Nutzerin-2022
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa! Ich möchte Sie höflich um Ihre Einschätzung zur Eignung folgender Lebensmittel in der Schwangerschaft ersuchen: 1) Veganes "Beef Jerky" mit den Zutaten: 67% texturiertes Sojamehl (entfettet), Sojasoße (Wasser, Sojabohnen, Salz, Branntweinessig), Apfelessig, Feuchthaltemittel: Glycerin, Rapsöl, Zwiebel, Knoblauch, Pfeffer, Koriander, Rote-Bete-Saft, Piment, Buchenholzrauch: dieses wird direkt aus der Packung gegessen, ohne es zu erhitzen oder anderweitig zuzubereiten. Kann ich davon ausgehen, dass die Zutaten im Rahmen der Herstellung so hoch erhitzt wurden, dass das Endprodukt frei von in der Schwangerschaft gefährlichen Keimen ist? 2) TK-Grammelknödel: Kann ich hier davon ausgehen, dass diese bei Zubereitung nach Packungsanleitung innen durch und somit sicher hinsichtlich Toxoplasmose sind? 3) Eiscreme in Eissalons: Kann man hier bedenkenlos zu Sorten greifen, die keine tierischen Produkte, also sicher keine rohen Eier, Milch, Sahne etc. enthalten, wie Sorbets oder vegane Eissorten, oder sind auch diese aufgrund der für den Verkauf offenen Lagerung in der Schwangerschaft besser zu meiden? 4) Mir ist heute leider etwas richtig Dummes passiert: Ich habe ca. 100ml von einem Haferdrink mit Vanillearoma (der UHT verkauft wird) getrunken, welcher bereits 16 Tage lang geöffnet im Kühlschrank war. Sowohl in Geschmack als auch Konsistenz machte er einen einwandfreien Eindruck, ich mache mir aber große Vorwürfe. Sehen Sie hier eine Gefahr für Listerien? Soweit ich informiert bin, hätten Listerien von außen nach dem Öffnen zugeführt werden müssen, was ja vermutlich höchst unwahrscheinlich ist, wenn ich aus der Packung immer nur etwas hinausgegossen und sie danach wieder verschlossen in den Kühlschrank gestellt habe? Also sollte das Risiko, dadurch Listerien aufgenommen zu haben, eigentlich gleich groß bzw. gering sein wie das, sich auf diesem Weg mit Salmonellen, Toxoplasmen etc. infiziert zu haben? Im Internet bin ich auf einen Beitrag der Verbraucherzentrale gestoßen, welche schreibt, dass gekaufte Pflanzendrinks geöffnet im Kühlschrank zwei Wochen lang genießbar bleiben. Kann ich davon ausgehen, dass die Verbraucherzentrale damit Recht hat und diese Angabe auch noch einen geringen Sicherheitsspielraum beinhaltet? Herzlichen Dank im Voraus!
1) Dieses "Vegane Beef Jerky" ist in der Schwangerschaft erlaubt. Sehr viel Soja sollten Sie allerdings in der Schwangerschaft nicht essen, weil Soja Stoffe enthält, die ähnliche Wirkungen wie das weibliche Hormon Östrogen entwickeln können und die Auswirkungen nicht ganz geklärt sind. Dieses Beef Jerky ist bakterienfrei, davon dürfen Sie ausgehen. 2) TK-Grammelknödel sind sicher ohne Toxoplasmen, vor allem weil sie tiefgefroren sind, was die Toxoplasmen nicht vertragen. 3) Als Schwangere dürfen Sie Eiscreme in Eissalons essen. Eissorten ohne tierische Produkte sind erlaubt, es gibt keine Bedenken. 4) Auch wenn das UHT - Haferdrink mit Vanillearoma bereits 16 Tage lang geöffnet im Kühlschrank lag, sollte das kein Problem sein, wenn Sie so verfahren haben, wie von Ihnen beschrieben - also "aus der Packung immer nur etwas hinausgegossen und sie danach wieder verschlossen in den Kühlschrank gestellt". Auf Beiträge der Verbraucherzentrale darf man sich selbstverständlich verlassen, es handelt sich um sehr seriöse Internet-Seiten. Es stimmt schon, dass "Pflanzendrinks geöffnet im Kühlschrank zwei Wochen lang genießbar bleiben".
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