Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Verhalten meiner Tochter

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Verhalten meiner Tochter

Tanja2020

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Guten Tag Frau Henkes,  unsere Tochter ist im  Moment 2,5 Jahre alt. Und es geht darum, dass uns ihr Verhalten manchmal stark überfordert. Sie ist ein sehr aufgewecktes und offenes Kind. Sie spielt gerne mit anderen Kindern und wir spazieren auch viel. Nur ist sie manchmal sehr anstrengend und bringt uns an unsere Grenzen, und zwar ist es so, das wir ihr kaum was recht machen können. Sie geht super gerne spazieren, aber das anziehen ist an manchen Tagen problemlos und an manchen eine Katastrophe, sie lässt sich ausziehen und rennt dann weg und kommt nicht zurück zum anziehen, das kann dann eine halbe stunde dauern bis sie angezogen ist, sie rennt weg, sie schreit ich will nicht und wenn wir ihr sagen, so dann gehen Mama und Papa jetzt los und du bleibst dann beginnt das Geschrei,wo sie schreit spazieren, spazieren, dann sagen wir ihr, ja dann zieh dich an sagt sie Nein und rennt weg. Und das wiederholt sich dann mehrmals bis wir endlich raus können. Das wir dann nicht raus gehen ist ja in Ordnung aber das geht ja nicht wenn wir einen wichtigen Termin haben und raus müssen. Dann ist es so, wenn wir einkaufen sind, will sie mehrere Sachen haben, sie darf sich gerne eine Sache mitnehmen, dann will sie aber noch gefühlt tausend andere, bekommt sie diese nicht, gibt es so ein lautes Geschrei und Trotzaktion, dass es unangenehm im Laden wird. Und sie lässt sich null beruhigen, wird sogar noch lauter, das wir dann doch mit zwei, drei Sachen raus müssen, nur damit sie endlich aufhört. Dann kommt auch so etwas was vor, wo sie bei etwas Hilfe benötigt und nicht ruhig etwas erklärt oder zeigt ( was sie kann, sie redet ganz gut so, dass ich auch fast immer direkt verstehe was sie möchte) als Beispiel sie sitzt gestern im Auto und beginnt aus dem nichts an zu schreien und schreit nur ´´aufmachen, aufmachen´´ wenn ich sie frage was ich aufmachen soll schreit sie wieder nur aufmachen und das Geschrei wird nur noch lauter und sie zeigt auch nicht was aufgemacht werden soll, ich musste tausend Sachen aufzählen, bis ich darauf kam sie will die Schuhe ausziehen und kaum drehe ich mich wieder zurück nach vorne schreit sie wieder los und will die wieder angezogen haben.  Ich sage ihr auch sie soll sich erst mal beruhigen zur Ruhe kommen und dann leise erklären oder zeigen was sie möchte, das klappt aber nicht.  Dann hat sie noch so Phasen, wo wir generell nichts sagen können, auf alles was wir fragen, sagen oder alternativ anbieten kommt ein Mach ich nicht oder sie wirft sogar dann Sachen aus Wut weg. Erst vor kurzem, hat sie etwas nicht bekommen, wirft sie den Teller einfach vom Tisch.  Außerdem kennt sie seit längerem unsere Namen, was wir auch gut finden, ist ja schon toll, dass sie weiß wie wir heißen aber in letzter Zeit ruft sie uns nur noch beim Namen, wenn wir ihr sagen, Mama und Papa heißen so aber du sollst uns  Mama und Papa nennen, guckt sie uns ganz frech an und sagt wieder den Vornamen dann sagt sie z.B selber ´´Mama,  Tanja Nein - das ist Mama.´´ Sagen wir genau Schatz, kommt sie kurze Zeit später wieder an und ruft beim Vornamen. Zu dem haben wir in letzter Zeit, so das sie zu allen Dingen sagt Meins, obwohl sie weis, das gehört als Beispiel Papa.  Im Großen und Ganzen, hat sie auch oft einfach ein ganz normales Kleinkind verhalten, das verstehe ich auch und bin auch nicht sehr Fordernd meinem Kind gegenüber, nur ist es manchmal schwer, immer Nachzugeben und alles durchgehen zu lassen, nur damit sie nicht schreit. Wenn wir konsequent bei unserem Nein bleiben, bekommt man die Maus gefühlt gar nicht mehr beruhigt. Finden Sie, das Verhalten unsere Tochter so in Ordnung oder ist das schon etwas auffällig?  Vielen Dank im Voraus Grüße Tanja   


Ingrid Henkes

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Guten Tag, ich finde das Verhalten Ihrer Tochter nicht auffällig. Sie ist gerade mitten in der Trotzphase und kämpft mit Ihnen darum, ihren Willen durchzusetzen. Wenn ein Kind in dieser Phase nicht genügend Grenzen gesetzt bekommt, verhält es sich so. Ihre Tochter hat gelernt, dass sie Sie mit Ihrem Geschrei beeinflussen kann. Kleinkinder haben bereits ein gutes Gespür dafür, was den Eltern peinlich ist. Wenn ein Kind sich in der Trotzphase als stark und mächtig erlebt, braucht es starke Eltern, die dem Kind Grenzen setzen und zeigen, dass sie bestimmen, was zu geschehen hat. Wenn Ihre Tochter wegrennt, wenn Sie sie anziehen wollen, wäre es sinnvoll sie zurückzuholen, damit Sie sie wie geplant anziehen können. Wenn Sie im Geschäft nichts mitnehmen soll, müssen Sie wohl ein paar Mal ihr Geschrei aushalten, bis Ihre Tochter verstanden hat, dass Sie es so meinen, wie Sie sagen. Ein Nein ist ein Nein. Wenn Sie von Ihren Entscheidungen überzeugt sind und das Ihrer Tochter so vermitteln, erlebt sie Sie als starke Eltern und wird sich leichter an Ihre Vorgaben anpassen. Und Kleinigkeiten, die Sie provozieren sollen, wie das Anreden mit dem Vornamen, müssen Sie keine Beachtung schenken. Wenn Sie darauf nicht reagieren, wird Ihre Tochter das rasch wieder aufgeben. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes  


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