Tina 242
Guten Morgen Herr Nohr, Ich habe eine Frage zum Verhalten von unserem Sohn, 17 Monate alt. Zur Zeit ist es jeden Abend ein Kampf bis er endlich einschläft. Die ganze Zeit haben wir uns gegen 20 Uhr mit ihm in unser Bett gelegt, dort ist er dann nach etwas turnen eingeschlafen und mein Mann legte ihn dann schlafend in sein eigenes Bett bei uns im Schlafzimmer, wo er dann bis morgens durchgeschlafen hat. Nun schreit und wehrt er sich schon, wenn er nur den Schlafsack anziehen soll. Er zeigt dann auf sein Bett, legen wir ihn wach in sein Bett tobt und turnt er, aber bei uns im Bett das selbe, er schreit ohne Ende. Er steht auf, er wirft seine Kuscheltiere aus dem Bett und schreit so lange bis er sie zurück hat um sie dann gerade wieder aus dem Bett zu werfen. Warum tut er das? Und sollen wir ihm die Stofftiere immer wieder zurück geben, oder ihn schreien lassen, wir sind dann natürlich bei ihm. Manchmal zieht sich das Einschlafen bis zehn Uhr, was sehr an unseren Nerven zehrt. Wie können wir die Situation verbessern. Auch wenn er im Hochstuhl sitzt, wird alles nach unten geworfen und er will es dann gleich wieder zurück. Wenn er nicht bekommt was er will, egal in welcher Situation wird sofort gebrüllt. Aber wir können ihn doch nicht immer alles machen lassen. Vielen Dank für Ihre Antwort
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo Tina, Sie beschreiben ein gesundes KK, das zunehmend seinen eigenen Willen hat, spürt und natürlich auch durchsetzen will. Das wird sich in den nächsten Monaten noch verstärken und deshalb ist die Frage, wie geht man damit um, eine sehr wichtige. Was ist richtig, gewähren lassen, strenge Regeln durchsetzen, deutlich machen, wer hier das sagen hat? Wie so oft liegt die Lösung in der Mitte, einer Mitte, die jede Familie selbst finden muß. Es ist sowohl wichtig, dass ein Kind seinen Willen haben darf und auch sauer ist, wenn dieser sich nicht durchsetzt. Und es ist auch notwendig, dass ein Kind Regeln, Reaktionen und Grenzen LERNT (Lernen ist ein Prozess, der dauert seine Zeit). Die Haltung dazu ist das Entscheidende. Wenn man weiß, dass das Kind nicht ärgern will, störend sein will, sondern eine andere Idee vom Umgang in einer Situation hat, dann lässt sich leichter damit umgehen und auch Grenzen setzen. Denn wenn diese erst im Ärger, Ablehnung oder gar Drohung gesetzt werden, beginnt schon die Auseinander-setzung, der Kampf. Früh genug und in liebevoller Klarheit ist das Zauberwort. Konkret könnte das heißen, wenn Schlafenszeit ist, wird nicht mehr geturnt, aber erzwingen kann man den Schlaf nicht. Dann bleibt man dabei und bremst bei Bedarf. Wenn gegessen wird kann auch was runterfliegen (Essen fliegt genauso schön wie Bauklötze, für das Kind kein Unterschied) aber es wird deutlich gemacht, dass das nicht geht und das auch mal in deutlicher Sprache. Nicht demütigen, nicht entwerten ist mein regelmäßiges Mantra an dieser Stelle. Und wenn Sie das von Beginn an beherzigen, werden auch die späteren Phasen überstehbar sein, ohne dass die Beziehung zu sehr leidet. Alles Gute dabei. Dr.Ludger Nohr
Julia88
Hallo, Ich bin kein Erziehungsexperte aber wir hatten fast das selbe Problem. Mein Sohn ist 15Monate. Das Essen wurde permanent aus dem Hochstuhl geworfen, abends vor dem Schlafen gehen die Schnullis aus dem Bett rein und raus. Schreien und sich überstrecken weil man nicht schlafen will. Ich wollte irgendwann nicht mehr so weitermachen und habe gesehen wieviel er sonst bereits an Zusammenhängen versteht. Beim Hochstuhl habe ich beim ersten Wurf "nein" gesagt. Beim 2ten ihn sofort kommentarlos aus dem Hochstuhl genommen und das Essen beendet. Ich habe ihn nach 5 Min weiter essen lassen. Er hat natürlich geweint und sich geärgert. Er hat sofort wieder das Essen langsam und mit Blickkontakt auf den Boden geworfen. Das ganze haben wir ca 5 mal wiederholt. Seit dem wirft mein Kind nicht ein Krümmel mehr auf den Boden. :) was er nicht essen mag will lässt er stehn. Das gleiche mit den Schnullis. Er hatte sie geworfen und ich sagte nein und gab sie ihm 100 mal zurück. Er warf wieder und wieder. Nun hab ich sie da liegen lassen und nicht mehr aufgehoben. Er hat natürlich geweint und war wütend. Ich bin bei ihm geblieben habe ihn gestreichelt und Präsenz gezeigt aber ich habe sie ihm nicht mehr wieder gegeben und er musste leider Gottes ohne seinen Schnulli einschlafen. Das ganze 2 mal so. Mein Sohn wirft seitdem nichts mehr aus dem Bett. Mit dem Schlafen war es ähnlich. Ich habe ihn mit viel Liebe ins Bett gelegt. Küsschen,streicheln und mit kleinem Ritual. Er hat sich auch jedesmal gewehrt und getobt. Ich hab mich an sein Bett gekniet, mich schlafend gestellt, tief geatmet oder leise gesummt und die Hand zu ihm gelegt. Auf sein Getobe nicht reagiert. Das ging 3 mal so. (Man braucht viel Geduld). Mein Sohn schläft seitdem sofort ein wenn ich mich an sein Bett setze und mich so verhalte. Er merkte es bringt ihm nichts und ich bin ja da. Lass dein Kind aber nicht alleine zurück oder versuch es zu schimpfen. Versuch es auszusitzen. Bleib dabei ruhig und gib ihm Liebe aber nicht seinen "Willen" in dem Moment. Ich hoffe es konnte dir etwas helfen. P.S. als ich ihn nach 15Uhr nicht mehr hingelegt habe war er um 20Uhr auch sehr müde so dass er besser einschlief.
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