Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Trennungsangst

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Trennungsangst

Maerzkind2019

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Sehr geehrte Frau Dr.,  Mein Sohn (3J8M) leidet offenbar an Trennungsangst. Er ist nie wahnsinnig gern in die Kita gegangen (seit 08/2021), jedoch holte ich ihn immer fröhlich ab und er sagt auch, dass es schön im Kindergarten war. Die Erzieherinnen sind wirklich sehr bemüht. Seit ca 6 Monaten will er morgens aber nicht mehr hingehen. Er klammert sich an meine Hand oder mein Bein, will nicht in den Gruppenraum und fängt gelegentlich an zu weinen. Wenn die Erzieherinnen ihn auf den Arm nehmen, ist es in der Regel schnell in Ordnung. Früher ist selbst in den gruppenraum gegangen, es hat alles gut funktioniert. Es gab auch keine negativen Vorkommnisse in der Kita oder privat. Leider will er Nun auch nicht mehr allein bei seiner geliebten Oma oder Freunden bleiben und ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, was passiert ist. Er rennt mir weinend nach und möchte einfach nicht. Bis auf die Kita sind wir eigentlich immer zusammen, es gibt genug Quality-Time und gemeinsame Beschäftigung. Mein Mann kommt immer spätestens zum Abendbrot heim und beschäftigt sich viel mit dem kleinen, aber auch er ist ratlos.  Wie könnten wir unseren Sohn bestärken und ist Trennungsangst in dem Alter schon irgendwie behandlungsbedürftig? 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, die Trennungsangst Ihres Sohnes ist sicher noch nicht behandlungsbedürftig. Viele Kinder in diesem Alter haben Trennungsängste. Das Selbstgefühl ist noch nicht so weit entwickelt, dass ein Kind sich in allem zutraut, die Anforderungen, denen es begegnen könnte, zu bewältigen. Dann ist die Nähe der Eltern oft hilfreich und gibt dem Kind Sicherheit. Außerdem sind Sie als Eltern die wichtigsten Personen für Ihren Sohn. Er ist gerne mit Ihnen zusammen. Für Ihren Sohn ist es wichtig, dass Sie seine Angst akzeptieren. Für den Kiga haben Sie eine gute Regelung gefunden. Wenn er eine Weile nicht bei der Großmutter oder Freunden übernachten mag, ist das in Ordnung. Irgendwann wird er das schon wieder wollen. Sie können Ihren Sohn stärken, indem Sie ihm vermitteln, dass er für Sie, so wie er ist, ganz richtig ist. Dann lernt er, sich selber gut zu akzeptieren. Das ist wichtig, weil auch ängstliche Kinder sich annehmen müssen. Dann können Sie Ihrem Sohn viele Möglichkeiten bieten, in denen er sein Selbstwertgefühl stärken kann. Wenn er Dinge für Sie oder mit Ihnen macht, in denen er sich als gut und kompetent erlebt, kann er auch mutiger werden. Bestärken Sie ihn darin, was er schon alles meistern kann. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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