Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Plötzliche Trennungsangst

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Plötzliche Trennungsangst

kessedy

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Hallo Dr. Nohr, unsere 5,5 Jährige leidet immer mehr an Ängsten beim Einschlafen. Wenn ich sie frage, schildert sie mir, dass sie Angst vor Monstern und Dieben hat und einer bei ihr bleiben soll. Zum Monster vertreiben haben wir vieles versucht (Monster fangen, Antimonsterspray, etc) nichts hilft. In der Kita wurde mir bestätigt, dass sie eine sehr selbstbewusste Person ist, die oft wegen Kleinigkeiten weint, aber das Thema Bindung zu uns sehr stark ausgeprägt ist und kein Problem darstellt. Es wird vermutet, dass alles nur Show ist. Ich erkenne aber sehr gut, dass sie panische Angst bekommt ohne Kuscheleinheit. Mit Trennungsängsten hatten wir grundsätzlich noch nie zu kämpfen, sie ist sehr aufgeschlossen und weltoffen. Auch bei Freunden oder Omas zu übernachten freut sie jedes Mal. Ich muss dazu sagen, dass ich aktuell in der 38.ssw bin und wir über einen Umzug nachdenken. Vielleicht ist diese Umstellung nun auch immer greifbaren und macht ihr Angst? Sie freut sich riesig über das Brüderchen... oder ist es die Tatsache, dass Opa ihr beim ersten und letzten Besuch von dem Sockenmonster unter ihrem Bett erzählt hat, der ihr Nachts die Socken klaut?! Ich bin überfragt. Letztlich ist mir aber die Lösung wichtig... sollen wir weiter unbegrenzte Nähe und Kuscheleinheiten schenken??? Mein Herz sagt mir, nur das kann helfen. Vielen Dank für Ihre Antwort. Herzliche Grüße


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Hallo, ehrlich gesagt finde ich das ziemlich abwegig, einer 5,5j. Show zu unterstellen. Auch wenn die Form manchmal bes. dramatisch erscheint, ist der Hintergrund doch reale Angst, die das Kind nicht beeinflussen kann. Auslöser dafür kann in dieser magischen Phase sowohl die Geschichte des Großvaters sein, aber auch andere phantasieauslösende Erfahrungen. Sie können davon ausgehen, dass Ihre Tochter diese Angst nicht haben will, ihr das selbst unangenehm ist und sie beschämt. Es geht ja um das Einschlafen und evtl. nächtliche Aufwachen. Wenn Sie nun anbieten, dass Sie in diesen Zeiten dableiben/dasein werden, dass Sie sie beschützen, dass Sie auf sie aufpassen. Und das wie selbstverständlich, ohne dass sie groß darum bitten muß oder demonstrativ sein muß. Wenn das sicherer geworden ist, können auch Hilfsmittel wie Sprays dazukommen. Die Haltung sollte weniger sein, "das muß jetzt schnell weg" (drängend), sondern mehr, "wir beide lösen das mit der Zeit" (gelassener). Gestatten Sie Ihrer Tochter in diesen Umbruchzeiten die Verunsicherung und stärken die Beziehung durch verstehendes Handeln. Dr.Ludger Nohr


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