Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Normales Verhalten ?

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Normales Verhalten ?

Priskid90

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Guten Tag,  Ich mache mir ein bisschen Sorgen um meine große Tochter ( Anfang des Jahres 4 geworden und hat einen kleinen Bruder der 2 Jahre als ist). Meine Tochter ist ein sehr extrovertiertes Kind. Einige in meiner Familie sind von ihr immer ein wenig genervt und sprechen mich auf ihr Verhalten an. Ich habe das immer als normal gesehen sie ist halt sehr aufgeweckt und gefühlsstark. Gerade wenn ich dabei bin hat sie viele Wutausbrüche und sie sagt mir auch klar wenn sie anderer Meinung ist oder das sie jetzt weinen darf - was mich eigentlich sehr stolz macht, da sie in den jungen Jahren auch klar ihre Meinung vertritt und ihre Gefühle. Dennoch verunsichert mich das Gerede der anderen. Auch mein Partner - sprich ihr Papa fragt oft ob das normal ist. Sie ist sehr laut schreit bzw. Quietscht immer wieder beim spielen was mit ihrer hohen Stimme sehr anstrengend ist. Sie will immer nur bei Mama sein hat morgens in der Kita Trennungsprobleme. Sie benimmt sich oft wie ein Clown Albert immer Rum zieht Grimassen benimmt sich ein wenig affig  - jetzt mache ich mit Gedanken das sie evtl. Zu wenig Aufmerksamkeit bekommt oder sich vernachlässigt fühlt und vllt. Nicht einfach so ist sondern ich was falsch mache. Sie ist ein sehr empathisches und offenes Kind. Dadurch das sie keine Angst hat ihre Wut und Trauer auch rauszulassen haben wir viele anstrengende Situationen im Alltag, der kleine Bruder ist auch ein sehr aufgewecktes Kind. Mein Mann ist meistens in der Woche nicht da sodass ich in der Woche sozusagen alleinerziehend bin. Ich habe oft das Gefühl mich zu zerreißen da ich nie beiden gerecht werden kann. Ich mache viel mit den Kindern nach der Kita. Basteln, rausgehen, spielen. Ab und an gibt es natürlich auch Mal ein wenig Fehrnsehen. Wie bei bestimmt jeder Mutter gibt es auch Tage wo man selber keine lange Leine mehr hat und auch Mal die Kinder ein wenig anzickt. Wenn mir sowas passiert, entschuldige ich mich auch und erkläre warum ich so reagiert habe - da es mir ja leid tut wenn ich Mal nicht so ruhig bleiben kann. Wenn wir in der Woche Mal Zuhause sind bekommt sie exklusiv Zeit wenn der kleine Mittagsschlaf macht das ist sonst im Alltag nicht möglich ich Versuche immer Sachen zu finden die ich mit beiden machen kann.    Dennoch Frage ich mich, sind ihre gefuhlsstürme, ihre Bockanfälle und ihrel Clown verhalten normal ? Oder bin ich nicht genug ? Sie ist ein absolutes mama Kind klammert viel hat immer noch Trennungsprobleme morgens in der Kita oder will auch nie alleine irgendwo hin z.b. Oma. Ich habe gelesen, dass es 7 Anzeichen gibt die dafür sprechen das ein Kind mehr Aufmerksamkeit braucht: 1. Sagt immer Mama schau Mal  2. Wutausbrüche wegen allem  3. Will mit dir spielen  4. Spielt den Clown  5. Fragt nach Hilfe obwohl sie das schon kann  6. Klammern / weinen  7. Stellt viele Fragen    Und so ziemlich alles passt auf meine Tochter. Mir tut es auch. So leid weil teilweise die Familie sie dann immer anschnauz wenn sie Mal weint / Theater macht oder wenn sie im Spiel so laut schreit.    Wie sehen sie ihr Verhalten ?    Beste Grüße 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, das Verhalten Ihrer Tochter erscheint mir aus der Distanz betrachtet völlig normal. Sie ist ja mit vier Jahren immer noch ein sehr junges Kind. Ihre Tochter bekommt sicher nicht zu wenig Aufmerksamkeit. Möglicherweise liegt das Problem eher darin, dass Ihre Tochter noch nicht lernen konnte, auch mal ohne Aufmerksamkeit auszukommen. Daher haben sich Muster eingeschliffen, die zu dem Bedürfnis nach dauerhafter Aufmerksamkeit geführt haben. Dazu gehört sicher auch das Schreien oder Quietschen. Möglicherweise spielt da auch noch die Rivalität zum Bruder eine große Rolle. Ihre Tochter fordert Aufmerksamkeit ein, um sich nicht vom Bruder verdrängt zu fühlen. Sie können Ihrer Tochter helfen, indem Sie nicht auf jeden Wutanfall oder jedes Weinen gleich tröstend und beruhigend reagieren. Ihre Tochter weiß sicher schon, diese Verhaltensweisen einzusetzen. Wenn der Anlass ein geringer ist, darf Ihre Aufmerksamkeit auch eine geringere sein. Das können Sie mit Ihrer Tochter  schon besprechen. Sie müssen nicht zulassen, dass andere Familienmitglieder Ihre Tochter anschnauzen. Das steht niemandem zu. Für erzieherische Maßnahmen sind sie zuständig. Ihre Tochter lernt dadurch vor allem, dass sie mit negativem Verhalten genauso viel Aufmerksamkeit erlangen kann wie mit positiviem. Das ist für die psychische Entwicklung nicht sinnvoll. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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