Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Kita oder zuhause

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Kita oder zuhause

Julia88

Guten Tag, mein Sohn ist jetzt 15Monate. Ich habe auf Grund von 3 Umzügen im ersten Lebensjahr kaum Anschluss gefunden zu Mutter Kind Gruppen oder ähnlichem. Es gab seit seinem 10 Lebensmonat aber ca alle 2 Wochen mal ein Kontakt zu anderen Kindern. Er ist sehr erfreut und ist sehr interessiert an anderen Kindern und kann sich gut integrieren und anpassen. Ich habe 3 Jahre Elternzeit und hat mir schon so oft geraten für die soziale Entwicklung und zum Lernen das Kind wie die meisten Eltern auch ab 2jahren oder früher in die Kita/Tagesmama oder ähnlichem zu geben. Aus finanzieller Sicht habe ich das Glück, dass ich das nicht muss und ich genieße die Zeit mit meinem Kind. Wie sehen Sie das? Verpasst ein 2 Jähriger etwas wenn er erst mit 3 in Kindergarten kommt und dafür nur 1-2 mal die Woche auf Kinder trifft wie (Spielplatz, mal ein Kurs mitmachen, andere Freundinnen mit Kindern)? Kann ich ihm das zu Hause wirklich nicht bieten? Mir ist wichtig, dass er von mir Regeln Liebe und Wertschätzung erfährt und nicht so früh von einer "Fremden". Ich sehe aber wie gern er unter Kindern ist und auch nicht ängstlich ist auf andere zu zugehen. Er ist ein sehr sehr lebhafter neugieriger und freundlicher Junge. Was raten Sie mir! Herzlichen Dank und eine schöne Adventszeit!


Hallo, es gibt aus entwicklungspsychologischer Perspektive keinen Grund, ein Kind vor 3 Jahren in KiTa oder KiGa zu geben. Das sagt aber nichts über den Einzelfall. Voraussetzung ist, dass man es will, als Mutter, als Eltern. Es ist gar nicht so einfach, 24 Std. für ein Kind da zu sein, gebunden zu sein. Da kann es sein, dass die zeitweise Trennung beiden guttut. Dann es ist es wichtig, dass man genügend Möglichkeiten für Kontakt mit anderen Eltern und Kindern hat, was gut für beide ist, um Nähe und Distanz auszuprobieren. Und man sollte wissen, wieviel eigenes Bedürfnis (völlig OK) man damit bedient und wie sich beide dabei fühlen. Wenn Sie sich über diese Fragen einigermaßen im Klaren sind, werden Sie eine Antwort finden, die zu Ihnen und Ihrem Sohn passt. Alles Gute dabei. Dr.Ludger Nohr


cube

Hallo. Unser Kind war auch 3 Jahre zu Hause und er hat wohl nichts verpasst :-) 1 x wöchentlich Mutter-Kind-Turnen und eben die üblichen Spielplatzbesuche oder Freunde mit Kindern besuchen. Aber eben auch nicht jeden Tag. Er ist ganz normal entwickelt und wurde dieses Jahr eingeschult. Allerdings ist er ein eher beobachtendes (zurückhaltendes) Kind, das von sich aus nicht den Eindruck machte, es bräuchte mehr Kontakt zu anderen Kindern als den, den wir ihm geboten haben. Ich denke, das wird jetzt eher ein bisschen an dir liegen - kannst du ihn loslassen? So, wie du ihn beschreibst, würde die Kita für ihn wohl ein schönes Erlebnis sein. Wenn du dies denn auch so siehst. Ich bin aber gespannt, was Dr. Nohr dazu antwortet.


Mitglied inaktiv

Zu meiner Kindheit in den achtzigern war es in Baden Württemberg sehr untypisch sein Kind unter drei in die Kita zu geben. Krabbelgruppen und Kinderturnen gab es auch nicht. Und trotzdem würde ich behaupten dass meine Generation Süddeutschländer keinen Schaden genommen haben oder schlechter sozialisiert sind. Auch wenn dein Kind sich an den gleichaltrigen auf dem Spielplatz und bei gelegentlichen Treffen erfreut heißt das nicht dass es ihm auch gefallen/gut tun würde wenn er jeden Tag mehrere Stunden mit neun anderen Kindern zusammen wäre. Vielleicht gibt es betreute Spielgruppen bei euch in der Stadt. Dort können Kinder (wie in der Krippe) nach einer Eingewöhnung ohne Mama zwei Mal in der Woche für zwei bis drei Stunden mit anderen Kindern spielen. Meist etwas teurer aber sicher eine gutes Zwischending. Jeckyll


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