Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kind in Kita bekommt keinen Nachtisch

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Frage: Kind in Kita bekommt keinen Nachtisch

Hanna Alva

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Guten Tag, Wir sind umgezogen aus den Niedelanden und unser Kind 3 Jahre 9 Monate ist neu eingewöhnt in der Kita in D. Sie geht gern hin. Weil sie spontan startete haben wir einen halbtagsplatz in einer Ganztagsgruppe. Die ganztagskinder bekommen Essen in der Einrichtung gekocht. Unser Kind soll eigentlich zur Essenszeit dann in eine andere Gruppe, dort wird  aus der Brotdose gegessen. Meine Tochter mochte den Gruppenwechsel nicht, wollte in ihrer Stammgruppe bleiben. Das wurde von den Erzieherinnen auch toleriert (was ich eigentlich gut finde, das sie nicht mit biegen und brechen aus ihrer Gruppe gezogen wird). Grund für "warmesser" und "vesperkinder" ist die maximale Kochkapazität der köchin, die ausgeschöpft ist. Sie isst ihr Brotdosenessen nun in der Stammgruppe während die Anderen warm essen. Die Erzieherinnen meinen es sei nicht schlimm das sie dort mit am Tisch sitzt. Aber mein Kind erzählt mir das sie dort Nachtisch essen. Joghurt, und auch Schokoeis. Sie bekommt nichts und guckt 19 Kindern beim Nachtisch essen zu. Erzieherinnen essen pädagogische MZ mit. Mein Kind sagt sie will auch Nachtisch aber dies darf man nur wenn man warmes Essen bekommt und warmes essen dürfe sie nicht. In meiner Verzweiflung gebe ich ihr nun täglich einen Fruchtzwerg mit. Am ersten Tag mit fruchtzwerg hatte nur den Deckel abgezogen und diesen abgeleckt.  Der Joghurt selbst war nicht gegessen. Auf die frage wieso hast du den denn nicht gegessen?: "Ich hatte keinen Löffel". Nun gebe ich ihr sogar einen Löffel mit. Erst ab Herbst kann sie ein "warmesser" werden. Wie schätzen Sie diese Situation ein als Auswirkungen auf mein Kind? Ich probiere schon zu regeln das sie wenigstens Nachtisch darf weil das nichts mit Kochen zu tun hat. Eine Erzieherin fragt mein Kind nun auch seitdem ich es ansprach. Aber die Anderen Erzieherinnen tun das nicht. Die Absprachen sind wohl nicht gut untereinander. Das finde ich noch gemeiner für mein Kind, wenn sie nie weiß ob sie gefragt wird oder nicht. Ich könnte weinen bei dem Gedanken das sie da sitzt und nichts bekommt obwohl sie will. Sie ist seit 5 Wochen in der Kita. Ich finde es pädagogisch gesehen einfach so schwach meinem Kind nichts zu geben. Sie hat keine Allergien oder so. Habe angeboten extra den Nachtisch zu zahlen. Es bewegt sich evtl was bei den Erzieherinnen, aber einfach sehr langsam. Und das sie meinen es sei nicht schlimm das mein Kind dort mitsitzt, während allesamt Nachtisch essen, kann ich nicht nachvollziehen. Was ist Ihre Meinung dazu? Wie kann man argumentieren?


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, "nicht schlimm" ist die Situation sicher für die Gruppe der Kinder, die Nachtisch bekommen. Für Ihre Tochter ist die Situation nicht leicht zu ertragen, weil sie das noch nicht verstehen kann. Da könnte die Lösung mit dem eigenen Nachtisch eine gute Lösung sein. Gleichzeitig ist es aber so, dass Ihre Tochter auch auf der Ausnahme bestanden hat, zum Essen nicht die Gruppe wechseln zu müssen (was ich pädagogisch sinnvoll finde). Das können Sie auch so mit ihr besprechen. Erklären Sie ihr, dass sie nicht beides haben kann, weil das im Kiga gerade nicht möglich ist. Wenn sie in der Gruppe bleibt, bekommt sie möglicherweise keinen Nachtisch. Wenn sie die Gruppe wechselt, taucht diese Frage gar nicht auf. Es ist sicher sinnvoll, wenn Sie es nicht als Problem der Erzieher/innen darstellen. Ihre Tochter soll ja eine gute Beziehung zu ihnen aufbauen. Ich denke auch nicht, dass die Erzieher/innen gemein sind oder sein wollen. Aus mir unbekannten und nicht verständlichen Gründen versetzen sie sich nicht in die Lage einer Dreijährigen. Für Ihre Tochter ist es in dieser Situation wichtig, dass Sie stark sind und nicht von Verzweiflung und Mitgefühl geleitet. Wenn Sie in Ihrer Haltung klar sind, wird Ihre Tochter die Situation besser aushalten. Es handelt sich um eine frühe und meines Erachtens überflüssige Frustration. Aber Ihre Tochter kann lernen, damit zurechtzukommen, wenn Sie ihr ein Vorbild sind. Demnächst wird sie doch sicher auch ein Ganztagskind und bekommt Essen wie die anderen.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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