Suze
Hallo Herr Dr. Nohr, Mein Sohn ist 15 Monate alt und besucht die Krippe seitdem er 1 ist. Die Eingewöhnung war recht unkompliziert und er fühlt sich dort sehr wohl.Anfangs weinte er,wenn er von Mama oder Papa abgeholt wurde.Nach einigen Wochen gab es keine Tränen mehr,weder beim Abgeben noch Abholen und ab und zu sogar ein Lächeln,wenn er mich am Nachmittag wieder sah. Seit einiger Zeit ist es nun so,dass er keinerlei Emotionen mehr zeigt.Wenn Papa ihn morgens abgibt-totale Gleichgültigkeit.Wenn ich ihn nachmittags abhole werde ich ignoriert.Stehe ich an der Tür und rufe seinen Namen,dreht er sich um,sieht mich an als würde er mich nicht kennen und spielt weiter.Ist dies ein Zeichen für eine unsichere Bindung? Sobald wir dann wieder zu Hause sind möchte er überhaupt nicht alleine sein,sobald ich kurz den Raum verlasse weint er und krabbelt hinterher.Oft möchte er dann nur getragen/gehalten werden.Wir versuchen immer auf alle seine Bedürfnisse einzugehen,kuscheln viel, spielen,lesen gemeinsam und sind immer für ihn da. Woran könnte es liegen, dass er uns in der Krippe diese Gleichgültigkeit entgegenbringt und uns buchstäblich ignoriert anstatt sich zu freuen,wenn er abgeholt wird?Ist das viell. nur eine Phase,die manche Kinder durchmachen und muss nicht automatisch heissen,dass sie unsicher gebunden sind?Und falls doch, was können wir tun um ihm zu helfen sich sicher zu binden? Vielen Dank
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, formal könnte man das aus der Kombination "wenig Emotion bei Trennung und Wiedersehen plus verstärkte Anhänglichkeit zu Hause" schliessen, dass die Bindung nicht sicher ist. Aber m.E. muß es das in diesem Alter nicht bedeuten. Es ist die Reaktion Ihres Kindes auf noch instabile Objektkonstanz, also die Sicherheit, dass der Andere noch da ist, auch wenn ich ihn nicht sehe. Die geringe emotionale Reaktion wäre dann der Versuch, das Trennungsgeschehen so klein wie möglich zu "denken", während zu Hause der Nähewunsch gelebt werden kann. Wichtig ist, dass Sie das nicht negativ kommentieren, Ihre eigenen Gefühle haben und zeigen (keine Dramen an der KiTa, sondern z.B. ein Hinweis, dass man sich ja bald wieder trifft) und ihm zu Hause ohne innere Fragezeichen erlauben, seine Nähewünsche zu haben. Die Bindung stabilisiert sich vor allem aus dem Gefühl, so richtig zu sein, so sein zu dürfen und angenommen zu werden. Dr.Ludger Nohr
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