Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Unsicher

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: Unsicher

Maria1976

Beitrag melden

Lieber Dr. Posth, unser Sohn ist 3 Jahre. Wurde nie fremdbetreut, nie schreien gelassen, engagierter Vater, Familienbett. Lange Neonatalzeit (29. SSW geboren). Keine Hirnschäden, wir waren täglich die gesamte Besuchszeit bei ihm und ich bekam 2 Moante ein Mutter-Kind-Zi mit ihm. Er hat keine Behinderungen. Er ist in Gesellschaft total unsicher. Pickt immer bei uns. Weicht nicht von unserer Seite Spielt nicht mit anderen Kinder, auch wenn es nur wenige sind. Wir sind in einer Spielgruppe und einer Musikgruppe. Er geht nicht von unserem Schoss. Er weint und schreit, wenn er runter muss. Wenn er Sicherheit gefunden hat (meist bei gleichaltrigen sozialen und einfühlsamen Mädchen), geht er aus sich heraus und spielt gemeinsam. Er hat ein Bruder und beide spielen den gesamten Tag miteinander. Völlig unkompliziert und man spürt sie (fast) den ganzen Tag nicht. Was sollen wir tun? Wie ihm die Angst vor Menschen nehmen? Danke, Maria


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Liebe Maria, schön, dass es so gut geklappt mit Ihrer Betreuung in der Zeit der Frühgeburtlickeit. Das wird der Mutter-Kind-Bindung sicher gut getan haben. Trotzdem, das weiß man aus Erfahrungen, zeigen ehemalige, vor allem deutlich Frühgeborene, dass sie später leichte Problem im Sozialverhalten entwickeln. In den Nachsorge-Untersuchnge fällt das in der Regel nicht auf und in der bildgebenden Darstellung des Gehirns bildet sich das nicht ab. Man kann es nur registrieren und erziehrisch günstig begleiten. Spiel- und Musikgruppe sind prinzipiell gut, man darf aber ein solches Kind nicht drängen, soziale Kontakt von sich aus aufzunehmen. Besser ist es, man nimmt zusammen mit seinem Kind einen sozialen Kontakt auf, in dem sich ein Kind dafür aussucht, das geeignet erscheint. Die Tatsache, dass Ihr Sohn sich selbst, wenn überhaupt, sozial eingestellte Mädchen zum Spielen aussucht, macht klar, wie sehr er noch den Konkurrenzdruck und Wettbewerb in der altersgleichen Jungengruppe fürchtet. Da braucht er dann Ihre Rückendeckung. Der eigene Bruder bietet natürlich viel "Heimvorteil". Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Herr Dr., kann eine Mutter (primäre Bezugsperson), deren Kind (13 Monate) unsicher-vermeidend gebunden an sie ist, das irgendwie jemals wieder gutmachen? Vielen Dank!

LieberDr.Posth, wir haben einen Sohn von3,5J.Die ersten2,5J war ich emotional sehr labil.Ich habe mich viel veruns lassen und nicht erk o gefühlt wie der richtige Umg mit einem kl Kind ist.Seit 1J aber hat sich die Sit.stark verbessert.Ich bin nun uns ob ihm das sehr geschadet hat.Er ist sehr unsicher im Umg mit anderen Menschen.Versteckt sich,sch ...

Nie schreien gelassen.LL lief gut.Vater soll oft einschlafbegleiten. 2 Wo. Eingewöhnung hinter uns. Betreuungl (4:11), sanfte Eingew.+individuelle Behandlung jedes Ki..Tag 1-3 je 2 Std. da. T. die ersten 10 Minuten schüchtern. Wollte bei mir bleiben.Dann offener,spielte mit Spielsa.. Schaute aber öfters nach mir.Nach einiger Zeit ließ sie sich von ...

Sohn (21,5 Mon) hat Kennz. einer vermeid.unsicheren Bindung. Vor 4 Wo haben wir mit der Eingew./Krabbelstube begonnen. Ich habe mich im Vorfeld leider nicht mit dem Thema Eingewöhnung auseinandergesetzt und musste jetzt feststellen, dass das ein fataler Fehler war. Ich war 3 Tg da, am 4.Tg.0,5 Std weg - als ich zurückkam zeigte er mir begeisternd e ...

S.g.Dr.Posth! Habe Frage zum Verhalten unserer Tochter, 15 Monate alt. Ich habe sie nach den Empfehlungen dieses Forums erzogen, bin mir aber trotz allem nicht sicher, ob eine Sichere Bindung zustande kam. Vieles spricht dafür, aber manche verhaltensweisen geben mir Rätsel auf. So zB ist sie noch immer sehr anhänglich, will nicht recht zu Papa. Wen ...

Sohn (13M) als Baby Neugeborenes wenig geweint, wollte nur wenig Körpernähe, spät Blickkontakt. Sucht bis heute nicht viel körperliche Nähe außer nachts. Noch gestillt und Familienbett, nie schreien gelassen. Ab 5. Monat teilweise stark gefremdelt, mittlerweile anfangs skeptischer Blick, dann kontaktfreudig. In neuen Situationen erstmal in meiner ...

Guten Morgen ! Unser Sohn ist knapp 13 Monate alt. Es geht nicht mal um das Verlassen des Zimmers, meist reicht es schon, wenn ich mich nur 5m wegbewege um was zu trinken oder so u er weint schon.  Er möchte auch ganz viel getragen werdenund zwischendurch Brust nuckeln. Wenn das nicht geht, weint er bitterlichst, selbst wenn ich dabei ber ...

Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir Sorgen um die Bindung zwischen meiner 10 Monate alten Tochter und mir.  Schon im Krankenhaus hat meine Tochter mit mir keinen Blickkontakt aufgenommen, dafür aber mit dem Papa, der sie anfangs allein mit dem Fläschen fütterte, da ich Stillprobleme hatte. Noch lange Zeit danach hat sie nur den Papa ange ...

Guten Tag, momentan befindet sich meine Tochter (21. Monate)  in der Eingewöhnung (Berliner Modell). Die ersten beiden Tage hat sie sich quasi direkt auf die Erzieherinnen eingelassen und eine Stunde gespielt+ sich nicht für mich interessiert (auch nicht wirklich geschaut); am Ende konnte ich sie zumindest ohne Protest nehmen und gehen. Am d ...

Sehr geehrte Frau Henkes, im Entwicklungsgespräch im Kindergarten hat die Erzieherin unserer Tochter (5 Jahre) erzählt, dass sie im Kindergarten sehr stark auf Erwachsene fixiert sei und nicht so leicht mit anderen Kindern ins Spiel finde. Zudem sei sie sehr darauf bedacht, den Erwachsenen "zu gefallen" und benötige viel Lob. Das sei überraschend ...