Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Kann man unsicher-vermeidend gebunden wieder gutmachen?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Kann man unsicher-vermeidend gebunden wieder gutmachen?

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Hallo Herr Dr., kann eine Mutter (primäre Bezugsperson), deren Kind (13 Monate) unsicher-vermeidend gebunden an sie ist, das irgendwie jemals wieder gutmachen? Vielen Dank!


Dr. med. Rüdiger Posth

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Stichwort: vermeidend- unsichere Bindung Hallo, die unsicher vermeidende Bindung ist ein Verhaltensstrategie des Kindes, erlebte Angst und empfundenen seelischen Schmerz nicht mehr so deutlich an sich heranzulassen. Die innere Spannung aber bleibt hoch, als wenn die Gefühle ausgelebt würden. Daher gibt es nur eine eine Methode, die vermeidende Haltung aufgeben zu können, und das ist die, seinen inneren Schmerz auszuleben. Die Eltern müssen also eine Kehrtwendung ihrer Reaktionsweisen vornehmen und ab jetzt alle Beanspruchungen beenden, die das vermeidende Verhalten hervorrufen sowie seelische Zustände ausdrücklich zulassen. Die Kinder spüren sehr schnell, dass sich etwas ändert in ihrer Beziehung zu den Eltern, und meistens kippen sie dann erst einmal den ganzen Kübel angestauter Emotionen aus. Das müssen wiederum die Eltern aushalten, und so ist es meistens schon erforderlich, dass eine psychologische Begleitung stattfindet. Im nächsten Schritt sollte sich jetzt eine erfolgreiche Loslösung anschließen, denn das Vertrauen zu den neuen Bindungsperson, dem Vater, stärkt auch rückwirkend das Vertrauen zur primären Bezugperson. So müsste es funktionieren. Den Erfolg merken Sie dann am entspannten Verhalten Ihres Sohnes. Viele Grüße


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