Mutterliebe08
Sehr geehrter Herr Nohr, Meine 8 Monate alte Tochter hat seit ein paar Tagen eine schlimme Fremdelphase. Es muss sie nur jemand Fremdes anschauen, da fängt sie schon an zu weinen - und das, obwohl sie auf meinem Arm ist. Und genau das ist das Problem. Ich dachte immer, dass Babys fremdeln, die Mutter suchen, zu ihr wollen und sich dann auf ihrem Arm beruhigen. Aber meine Tochter sucht mich nicht, wenn sie auf dem Arm eines Fremden Menschen weint. Sie weint einfach nur und wirft sich runter. Selbst wenn ich nach ihr rufe, guckt sie mich nicht an, sondern schaut die Fremde Person weiterhin weinend an oder schaut in die Umgebung. Oftmals muss ich sie selbst nehmen und selbst dann weint sie weiter und beruhigt sich nicht. Ihre Augen sind aber weiterhin auf die Fremde Person gerichtet. Warum will meine Tochter nicht zu mir, wenn sie fremdelt und warum beruhigt sie sich nicht, wenn ich sie nehme? Weiß sie noch immer nicht, dass ich ihre Mama bin? Ist unsere Bindung gestört? Zu Hause läuft alles super. Mein Mann und ich geben ihr viel Liebe, wir beschäftigen uns oft mit ihr, wir lachen viel gemeinsam. Meine Geburt und die Zeit danach war auch richtig schön. Zu Hause möchte meine Tochter doch auch nur zu mir und. Was mache ich falsch? Ich liebe meine Tochter wirklich sehr und das versuche ich ihr auch so oft es geht zu zeigen. Mit freundlichen Grüßen Mutterliebe08
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, wie Sie beschreiben, hat Ihre Tochter erst vor wenigen Tagen begonnen zu merken, dass es bekannt und fremd gibt. Das ist eine beeindruckende und erstmal ängstigende Erfahrung, die Ihr Kind "aus der Fassung" bringt. (Stellen Sie sich mal kurz vor, Sie seien plötzlich in einer völlig fremden Umgebung. Das ist eine spannende Übung, mal kurz in die Erlebniswelt eines Babys einzutauchen) Dass sie da noch nicht zielgerichtet nach Ihnen sucht ist nicht Ausdruck einer nicht ausreichenden Bindung, sondern dieser Weg ist noch nicht gebahnt. Sie sollten in dieser Phase auf diese Beunruhigung achten und Ihr Kind nicht ohne Not solchen Situationen aussetzen. Fremde müssen sich erst bekannt machen, den Abstandswunsch des Kindes respektieren, nicht einfach Grenzen überschreiten. Mit der Zeit wird Ihr Kind differenzierter deutlich machen können, zu wem es will oder nicht. Sie sind sicher beruhigend, aber nicht sofort, weil das Angstgefühl (wie bei Erwachsenen auch) nicht einfach weg ist, weil die Situation sich geändert hat. Also alles im Rahmen. Dr. Ludger Nohr
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