Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Bindung

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Bindung

lena168

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Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, Ich habe eine Frage zum Thema Bindung/Umgang. Mein Sohn ist jetzt fast 6 Monate alt. Von Anfang an ließ er sich nicht ablegen, so dass ich ihn die ersten Monate sehr viel getragen habe. Geschlafen hat er tagsüber auch nur in der Trage, ein Ablegen zum Schlafen auf der Couch, Bettchen etc. war nicht möglich. Auch Spazierengehen im Kinderwagen tolerierte er nicht, auch dabei wollte er immer getragen werden. Hingegen hat er nachts sehr gut in seinem Beistellbett geschlafen und hatte dort auch früh einen festen Zubettgehrhythmus. Jetzt, wo er ein bisschen älter ist, kann man ihn auch schon mal in seine Wippe setzen oder auf seine KrabbelDecke legen und er beschäftigt sich kurze Zeit allein. Auch das Spazierengehen im Kinderwagen ist nun kein Problem mehr. Hingegen sind die Nächte nun viel schlechter geworden. Ich versuche immer sehr bedürfnisorientiert mit ihm umzugehen, er wird in den Schlsf begleitet/gestillt, weinen lasse ich ihn nie. Jetzt ist es aber so, dass ich auch mal Duschen, kochen und etwas Haushalt machen muss. Zum Duschen setze ich ihn in die Wippe und nehme ihn mit nir ins Bad. Dort fängt er dann meistens zu quengeln an und hört nicht auf, bis ich fertig bin. Er weint nicht, sondern quengelt vor sich hin. Och Dusche dann trotzdem weiter und versorge zum Beispiel trotz quengeln auch die Wäsche zu Ende etc. Wenn ich ihn immer direkt wieder hochholen würde, käme ich zu nichts. Ich Frage mich nun, ob es im Hinblick sichere Bindung schädlich ist, wenn ich ihn auch mal quengeln lasse und auch etwas zu Ende mache, wo ich gerade dran bin. In die Trage möchte er im Moment nicht so gerne, er möchte am liebsten den ganzen Tag auf dem Arm getragen werden, damit er über alles den Überblick hat. Nur kann ich leider nicht alles mit ihm auf den Arm erledigen. Eine zweite Frage möchte ich noch daran anschließen. Ist es in irgendeiner Weise bedenklich, dass er so Nähe bedürftig ist, nur beim Stillen und nur auf dem Arm einschläft? Alleine in den Schlaf findet er nicht und er schläft auch nur auf dem Arm weiter. Bei anderen Müttern sehe ich, dass sie ihr Kind zum Schlafen immer irgendwo ablegen können und dann natürlichsuch was im Haushalt erledigt bekommen. Mit meinem Sohn funktioniert dies nicht. Vielen Dank


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Qunegeln ist m.E. nichts was die Bindung schädigt. Beziehung heißt ja nicht nur Sonnenschein, sondern Erfahrung im Kontakt. Er sieht sie, er hört sie und er will mehr. Aber es scheint nicht so drängend zu sein dass er weint, also kann er den Unmut in Grenzen halten. Das ist auch eine gute Erfahrung der Selbstwirksamkeit, auch wenn ein Kind in diesem Alter das nicht bewusst wahrnimmt. Und in diesem Alter ist das Nähebedürfnis nicht bedenklich aber anstrengend.


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