Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Angst

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Angst

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Hallo Herr Dr. Nohr! Unsere Tochter ist 2 3/4 Jahre alt. Mit etwa eineinhalb Jahren hatte sie Angst vor dem Brumm-Geräusch von einem Teddybär sowie die Schlei*ch-Figuren von Tiger und Löwe gemieden. Sie hat dann häufig auch geweint. Wir haben es damals mit den Impfungen beim Kinderarzt in Verbindung gebracht, da wir einmal im „Löwenzimmer“ (große Löwenposter an Wand und Tür) und einmal im Zimmer mit großem Teddybär waren. Sie sagte dann manchmal so Sachen wie „Teddy weint“ oder „Teddy aua“. Einige Zeit war es dann ok. Nun hat sie wieder Angst vor diversen Tierlauten. Wenn wir Bücher anschauen, soll der Hahn ganz leise „kikeriki“ machen und Löwe/Tiger soll ich ihr nicht zeigen oder die Tiere zuhalten. In der Krippe weint sie, wenn ein Lied mit Tiergeräuschen gesungen oder abgespielt wird, macht manchmal aber danach auch mit. Ansonsten ist ihr es ihr manchmal zu laut, wenn wir Musik abspielen (was ich persönlich nicht finde!) oder auch Licht ist zu hell, gerade morgens und das auch wenn wir gar kein elektrisches Licht anhaben, sondern das normale Morgenlicht von draußen, ihr Zimmer ist nur wenige abgedunkelt. Zudem hat sie plötzlich Angst vor manchen Männern, war teils auch hysterisch. Sie weint sonst eigentlich wenig und war bislang immer kontaktfreudig.


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Hallo, Ihre Tochter ist ja noch in einem Alter, in dem Realität und Phantasie nicht eindeutig getrennt sind. In einer solchen Welt, die auch sehr assoziativ ist, können schnell bedrohliche Verbindungen hergestellt werden, die für Erwachsene nicht erkennbar sind. Es ist wichtig diese entstandenen Ängste nicht abzuwerten oder wegzudiskutieren, sondern sie anzunehmen und dann zu versuchen, die (Schein-) Zusammenhänge zu entflechten("Kann der Hahn auch lauter kikeriki?" o.ä.) um andere Erfahrungen möglich zu machen. Wenn das nicht gelingt oder nicht direkt verstanden wird, ist das nicht schlimm, es dauert nur etwas länger. (Die Kinder halten oft an kuriosen Zusammenhängen fest) Also annehmen und immer mal wieder versuchen, andere Erfahrungen zu ermöglichen. Ansonsten gelassen die Entwicklung begleiten. Diese elterliche Sicherheit ist eine wichtige Hilfe. Dr.Ludger Nohr


Mitglied inaktiv

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Natürlich haben wir gefragt, warum sie vor den Männern Angst hat. Wenn wir zum Turnen gehen, wo ein bestimmter Papa dabei ist, fängt es direkt schon auf dem Hinweg an, dass sie M. nicht mag und ob er vielleicht krank ist und nicht kommt. Auf die Frage „warum?“ antwortet sie, dass er sie angelacht hat oder dass er böse ist. Die ersten 10 Minuten Turnen klammert sie, macht dann aber voller Eifer mit und schaut immer mal, was der andere Papa so macht und dass er ihr nicht zu nahe kommt. Bei den Tierlauten ähnlich. Sie kann nicht sagen, was sie stört. Ich denke eigentlich nicht, dass es ihr zu laut ist. Aber irgendwie scheint es ihr wuchtig zu sein, dass die Tiere ganz leise sind. Im Zoo hat sie allerdings überhaupt keine Probleme, such die Tiere anzuschauen, bei den Löwen drückt sie mit viel Freude und Ausdauer auf Knöpfe, bei denen dann „Löwengeräusche“ ertönen. Für mich ergibt das alles überhaupt keinen Sinn. Aber vielleicht haben sie eine Idee? Ich finde es etwas beunruhigend, da sie teilweise wirklich panisch ist. Wir trösten dann natürlich, aber versuchen das Problem nicht durch zu viel Aufmerksamkeit zu verschlimmern. Vielleicht haben Sie ja eine Idee? Lieben Dank und sorry für den langen Text!


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