Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Angst vorm Schlafzimmer

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Angst vorm Schlafzimmer

David1982

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Guten Tag Herr Dr. Nohr, guten Tag Frau Henkes,  unser Sohn, 30 Monate alt, hat Angst vor dem Schlafzimmer. Schläft bei uns im Zimmer. Vor ein paar Tagen ist die Raumlüftung auf Volllast angegangen, ohne diese zu aktivieren. Seitdem hat unser Sohn Angst im Zimmer zu schlafen. Wir sind bei ihm, wenn er einschlafen soll, betrifft Mittags und Abends. Am Tage verbringt  er dort Zeit, aber wenn es ums Schlafen geht, will er runter zum Sofa ins Wohnzimmer. Wir haben auch bereits die anderen Raumlüftungen in den Zimmern gezeigt, die gibt es halt überall. Habe eine Sternendecke davor angebracht. Hilft leider alles nichts. Er lässt sich durch nichts beruhigen, wenn er weiß das nun geschlafen werden soll, außer mit ihm zum Sofa zu gehen. Meine Frau hat nun provisorisch mit ihm auf dem Sofa geschlafen, das geht nicht dauerhaft so. Wir würden ihm gerne die Angst nehmen, wissen leider nur nicht wie wir am besten herangehen sollen. Was könnten wir hier versuchen, um das Problem zu lösen?  Haben Sie eventuell Tipps? Wir sind recht ratlos. Vielen Dank vorab. David 


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Lieber David, Ihr Sohn hat diese unangenehme und ängstigende Erfahrung gemacht, die ihn völlig unvorbereitet traf. Angst ist selten rationalen Argumenten zugänglich, in der Phantasie kann also das Phänomen jederzeit wieder auftreten. Nehmen Sie diese Angst ernst. Eine Verringerung ist auf verschiedenen Wegen möglich, wenn man die Vorstellungsart des Kindes in die Lösung einbaut. Das bedeutet, dass man das magische Denken des Kindes mit einbezieht. Das heißt, ein Weg sollte am besten mit dem Kind gesucht werden. Da kann die Lüftung ein Wesen werden, das man beruhigen muß. Man kann auch stärkende Wesen oder Gegenstände aktivieren usw.. Da sind der eigenen Phantasie auch keine Grenzen gesetzt. Es bedeutet, nicht die Angst und den Ängstigen zu ignorieren oder zu entwerten, sondern es so zu gestalten, dass Ihr Kind dem widerstehen kann. Ihr Kind weiß gut, was es dafür braucht und macht darüber auch die wichtige Erfahrung der Selbstwirksamkeit. Dieser gemeinsame Umgang ist auch eine wichtige Erfahrung für die Eltern, wie man solche (wiederkehrenden) Fragen auch zukünftig lösen kann. Ich wünsche Ihnen eine solch gute Erfahrung miteinander. Dr.Ludger Nohr


David1982

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Guten Tag Herr Dr. Nohr, vielen Dank für Ihre Antwort. Leider hat das eingehen bisher nicht dazu geführt, dass es sich gebessert hat, eher hat es sich verschlechtert. Wir haben mit der Lüftung geredet und diese gebeten nicht mehr anzugehen, sonst werden wir sauer und bauen die Lüftung aus. Er fand das sehr lustig und hat dies auch gemacht. Nun hat er auch vor der Spülmaschine im aktivierten Zustand Angst bzw. möchte nicht in der Nähe sein. Unsere Küche hat keine Tür, dadurch bekommt er das immer mit, wenn er im Wohnzimmer ist. Ich habe versucht seine Legofiguren und Fahrzeuge zu aktivieren, die die Tür beschützen, was er gut fand. Aber er schaute nur kurz und wollte dann wieder in einen anderen Raum gehen. Zusätzlich hatte er nun auch Angst vor einem Zug, der etwas entfernter schnell vorbei fuhr, was er vorher liebte. Auch der Drucker in einem Abstellraum macht nun Angst, der in einem Abstellraum vor dem Schlafzimmer steht. Viele Dinge die alltäglich waren und die er mochte ängstigen Ihn nun, vor allem wenn diese Geräusche machen. Wir wissen wirklich nicht wie wir hier vorgehen sollen und sind ein wenig verzweifelt. Vielen Dank vorab und viele Grüße David


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