Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

4-Jährige plötzlich sehr unsicher

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: 4-Jährige plötzlich sehr unsicher

DieHeike

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Liebe Frau Henkes, unsere Tochter (4 Jahre, ehemaliges Frühchen aus SSW 29+2, eher schüchtern, kognitiv und motorisch altersentsprechend) ist seit ein paar Wochen sehr weinerlich, ängstlich, bei vermeintlichen Kleinigkeiten teils panisch (sie könnte ein Haar im Auge haben, vom Essen hängt etwas zwischen den Zähnen o. Ä.), lässt sich dann kaum beruhigen. In ihrer Kindergartengruppe ist sie eigentlich super integriert, dennoch kann sie sich gerade nicht von mir trennen, weint schon daheim, weil sie nicht hinwill. Sagt als Grund aber nur, dass sie immer nur bei mir sein will. Trennt sich vor Ort nur sehr schwer von mir, weint teilweise in der Gruppe lange weiter. Das war in der Eingewöhnung nicht so. Heute hat dann der Papa zwei Stunden gebraucht, um sie ins Bett zu bringen, weil sie nur geweint und nach mir gerufen hat.  Ich kann keinen Auslöser für dieses Verhalten finden. Sie war und ist schon immer eher ein Mama-Kind, aber so extrem war es noch nie. Haben Sie eine Idee, was dieses Verhalten ausgelöst haben könnte? Wie können wir ihr helfen? Und wie sollen wir auf Ängste wie Haare im Auge am besten reagieren? Ich freue mich auf Ihre Meinung!


Ingrid Henkes

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Guten Tag, es ist nicht leicht zu beurteilen, worin der Auslöser für diese Besorgnis, die Ängste und die ausgeprägte Bezogenheit auf Sie begründet ist. Eine mögliche Erklärung wäre, dass Ihre Tochter einen Reifungsschritt macht, weg vom Trotzalter zum Vorschulkind hin. Im Rahmen dieser Entwicklung überfordert sie sich vielleicht und verdrängt alles Ungestüme, Unkontrollierbare, spürt aber, dass sie dadurch noch nicht sicher ist, wie mit wilden Gefühlen umgegangen werden kann. Schließlich hatte sie keinen ganz leichten Start, musste sich sehr früh von Ihnen körperlich trennen. Wenn sie sich nun einerseits altersgemäß verselbstständigen möchte, kommen gleichzeitig frühe Trennungsängste hoch. Sie braucht zur Zeit viel Beruhigung, dass es nicht schlimm ist, wenn Haare ihr Eigenleben haben z. B.  Und sie braucht  Beruhigung, dass Ihre Verselbständigungsentwicklung und starke Gefühle nicht dazu führen, dass die Mutter verschwindet. Sie können ihr tagsüber in den Kindergarten vorübergehen z. B.  ein Halstuch von sich mitgeben. Dann sind Sie symbolisch immer bei ihr. Vielleicht tut es Ihrer Tochter auch gut, dass sie von Ihnen ermutigt und unterstützt wird, wenn sie etwas wagt, etwas ausprobiert, was nicht perfekt ist. Dann kann sie die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und beschützt sein durch die Eltern gleichzeitig machen. Alles Gute, viele Grüße Dr. B. Saitner 


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