Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Was kann ich tun, wenn meine Tochter in der Kita ausgegrenzt wird?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Was kann ich tun, wenn meine Tochter in der Kita ausgegrenzt wird?

Azi79

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Sehr geehrte Frau Ubbens, ich schreibe Ihnen, da ich mit den Nerven am Ende bin. Meine Tochter ist fünf Jahre alt, und geht täglich in die Kita. Seit der Krippenzeit ist sie mit einem Mädchen befreundet auch fünf Jahre alt, die schon sehr oft bei uns zum Spielen war. Bis dahin war eigentlich alles in Ordnung, bis sie letztes Jahr auf einem Geburtstag eingeladen war, und ich dort der Mutter ausgeholfen habe. Mir ist aufgefallen, dass dieses Mädchen meine Tochter ziemlich schlecht behandelt. Sie läuft vor ihr weg, schubst sie, oder lässt andere Kinder nicht mit ihr spielen. Ich habe versucht mit den Erzieherinnen zu sprechen. Leider hat das überhaupt nichts gebracht, da sie meiner Tochter die Schuld dafür geben. Sie sei selber schuld, weil sie zum Beispiel nicht mit aufräumen möchte, oder sie sagen, dass sie rücksichtslos sei. Mittlerweile ist es so, dass sie gar nicht mehr zur Kita will. Ich weiß nicht mehr was ich noch tun kann. Ich habe oft mit ihr gesprochen, und ihr erklärt, dass sie lieber mit den anderen Kindern spielen soll, aber sie läuft immer diesem Mädchen hinterher. Es haben mich auch schon andere Mütter angesprochen, die mir berichtet haben, dass dieses Mädchen anderen Kindern verbietet mit meiner Tochter zu spielen. Was soll ich tun?


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Azi79, ich schließe mich den Tipps meiner Vorrednerinnen an. Suchen Sie das Gespräch mit den Erziehern. Regelmäßig, vielleicht 14-tgl., können Sie bei den Erziehern nachfragen, ob es Veränderungen gibt. Ermutigen Sie Ihre Tochter, nachmittags auch mit anderen Kindern zu spielen. Dieser nachmittäglichen Kontakt kann dann auch zu mehr Spielpartnerschaften in der Kita führen. Evtl. haben Sie die Möglichkeit, einen Vormittag mit Ihrer Tochter in der Kita zu bleiben. So können Sie sich selbst ein Bild davon machen, wovon die Erzieher und Ihre Tochter Ihnen berichten. Viele Grüße Sylvia


cube

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Mhh, die Frage ist ja, was meinen die Erzieherinnen mit "rücksichtslos", "räumt nicht mit auf"? Inwiefern hat das mit diesem Mädchen zu tun? Spielen sie zusammen und deine Tochter hilft dann nicht aufräumen? Ist sie rücksichtslos zu diesem Mädchen? Denn eigentlich haben diese Dinge ja gar nichts mit der Situation zwischen ihr und diesem Mädchen zu tun und können gar nicht als Erklärung im Sinne "selber schuld" herhalten. "Selber schuld" ist deine Tochter ja nur in dem Sinne, dass sie ihr dennoch immer wieder hinterher läuft. Ich meine, du solltest nochmal mit den Erzieherinnen sprechen, genauer nachfragen und eben darauf hinweisen, das das eine ja nichts mit dem anderen zu tun hat. Allerdings können die Erzieherinnen natürlich nicht hingehen und deiner Tochter oder diesem Mädchen verbieten, miteinander zu spielen. Aber sie sollten ein Auge darauf haben, dass es eben nicht zum Ärgern kommt. Darüber hinaus solltest du weiterhin deine Tochter stärken, auch andere Freundschaften aufzubauen. Frag sie doch mal, wie sie sich fühlt, wenn dieses Mädchen sie so behandelt. Versuch, sie darüber selbst zu der Erkenntnis zu führen, dass es vielleicht doch nicht die beste "Partnerschaft" ist.


Azi79

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Danke für den Tip. Ich werde auf jeden Fall noch einmal versuchen mit den Erzieherinnen zu sprechen. Mit selber Schuld meinen sie, dass sie nicht mitaufräumt, und deshalb die Kinder nicht mit ihr spielen wollen. Darüber habe ich mit ihr gesprochen. Und ihr erklärt, dass man zusammen spielt, aber hinterher auch zusammen aufräumen muss. Mit rücksichtslos meinten die Erzieherinnen, dass meine Tochter ihre Bedürfnisse über denen der anderen stellt.


Schniesenase

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Manches regelt sich mit 5 Jahren unter den Kindern von selbst. Aber manches muss noch von außen beeinflusst werden. Was machen denn die Erzieherinnen, wenn das Kind sich vor dem Aufräumen drückt? Ich meine, es wäre schon wichtig, in dem Moment einzugreifen. Du bist ja nicht vor Ort, und das Kind erkennt die Notwendigkeit offensichtlich nicht. "Selber Schuld" ist ein gewaltiger Ausdruck für eine Fünfjährige, und ich finde das abwertend. Sie irrt sich, merkt es selbst nicht, handelt nicht "richtig ", aber sie ist doch imerhin noch klein und braucht dann ggf. noch etwas mehr Führung. Das wäre etwas, das ich im nächsten Gespräch im Hinterkopf hätte: Wie gehen die Erzieherinnen damit um? Welche Maßnahmen nehmen sie unterstützend zur Hilfe, z.B. mit den Kindern in so einem Fall zusammen aufräumen, so dass alle mitmachen müssen oder bewusst Aktionen anbieten, bei denen Dein Kind in einer anderen Kleingruppe was macht usw. Der Möglichkeiten sind viele! Natürlich ist es schwierig, verhalten kritisch an die Erzieherinnen heranzutreten. Möglicherweise hilft sowas wie: "Ich bin da gerade ratlos. Sie sind ja in diesen Dingen geschult. Wie gehen Sie mit solchen Situationen mit meiner Tochter um, um ihr die richtige Richtung zu zeigen?" Good luck!


MeineGüte

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Wenn man es genau betrachtet wird sie ja nicht ausgegrenzt. Sie hat halt jüngere Kinder zum spielen einfach lieber. Ich wird mir da keine Gedanken machen.


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