Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Reaktion auf unerwünschtes Verhalten

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Reaktion auf unerwünschtes Verhalten

Knödelmama

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Hallo, unser Sohn, fast 17 Monate hat seit ein paar Wochen wieder eine Beiß- Haarezieh- und Kneifphase und tut uns regelmäßig weh (teilweise sehr schmerzhaft). Oft aus Ärger oder Frust, weil er etwas nicht bekommt, manchmal aber auch aus heiterem Himmel. Wir sagen immer laut und streng "nein, wir beißen/kneifen nicht!" und gehen aus der Situation oder setzen ihn in sein Bettchen, quasi als Time Out. Darüber ist er dann sehr zornig, zeigt aber keine Angst (wir würden ihn nicht verzweifelt oder ängstlich allein lassen). Wenn wir nur mit ihm sprechen oder schimpfen, macht er immer weiter und steigert sich rein. Ist das angemessen oder sollten wir ihn nicht ins Bett stellen? Wie soll man darauf reagieren? Wir möchten ihm zeigen, dass es nicht gut ist und er uns teilweise sehr weh tut. Auch wenn er etwas tut, was er nicht soll und nach mehrmaligen "nein" nicht aufgehört, haben wir ihn schon aus der Situation geholt und so quasi kurz bestraft. Situationen, in denen er genau weiß, dass er es nicht darf (er schüttelt oft schon den Kopf und schaut frech und tut es dann trotzdem und bei jedem "nein" immer vehementer". Ich bin aber sehr unsicher, ob es adäquat ist. Er ist ja noch so klein. Danke für Ihre Unterstützung.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Knödelmama, wie meine erste Vorrednerin schon schrieb, sollte das Bett ein Ort, der mit positiven Erinnerungen verbunden wird, sein, damit das Schlafen darin nicht negativ behaftet wird. Beißt, haut oder kneift Ihr Sohn, sprechen Sie weiterhin ein deutiches Nein aus und setzen ihn auf Abstand. Das genügt als Konsequenz. Bis zum Alter von etwa 18 Monaten probieren Kinder aus, ob ein Nein wirklich immer Nein bedeutet. Ihr Sohn weiß z.B., dass er beim letzten Mal etwas bestimmtes nicht durfte. Aus dem Grund guckt er sie an und schüttelt mit dem Kopf und macht es dann, um zu gucken, ob das Nein noch gilt. Das ist für das Alter ganz normal. Bleiben Sie liebevoll konsequent. Lenken Sie Ihren Sohn gerne ab, wenn er Sie testend anguckt. Schlagen Sie beispielsweise schon eine andere Beschäftigung vor, bevor er das "Nein" testen kann. Viele Grüße Sylvia


Mamamaike

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Hallo, das Bett sollte neutraler Ort zum (entspannten) Schlafen sein und nicht Ort der Bestrafung. Euer Sohn könnte so Negatives damit verbinden, was ihn schlecht schlafen lassen kann. Setzt ihn einfach auf den Boden und tretet ein zwei Schritte zurück, das ist schon Distanzierung genug. Und: Kinder in diesem Alter können ein "nicht" nicht umsetzen, also solltet ihr "positiv" formulieren "nein, lass das" oder "nein, wir machen uns ai" (für streicheln, liebevolle Berührung, so haben wir zumindest dazu gesagt). Und aus eigener Erfahrung kann ich raten, nicht zu viel zu erklären und nicht zu oft nur nein zu sagen. Sagt einmal nein und holt dabei aus der Situation. Bei zu viel Reden "verpufft" das Gesagte in einer Sprachwolke, und die Aussage "nein" geht vollkommen unter. Erklären und großzügig sein kommt später, in dem Alter ist noch Lernen, was nein bedeutet angesagt. Viele Grüße


Sonnenblume 1812

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Wir hatten das auch. Mir hat "umleiten" geholfen: Mama darfst du nicht beißen, das tut weh, aber wenn du eins deiner Kuscheltiere beißt, ist es okay. Welches willst du beißen, den Elefant oder den Teddy? Und Alternativen zeigen: ich sehe, du bist sehr aufgeregt, aber beißen mag ich nicht, das tut weh, willst du mich lieber drücken so fest du kannst, komm versuch mal, wow, kannst du stark drücken, hilfe, hilfe, du zerdrückst mich. Vielleicht hilft euch auch was davon


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