Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Fixierung auf eine bestimmte Abholzeit in der KiTa

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Fixierung auf eine bestimmte Abholzeit in der KiTa

Tänzerin81

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Meine Tochter (wird im April 6) geht seit sie 2 Jahre ist in die Kita und während sie sich in der ersten Kita leider unwohl fühlte, geht sie seit unserem Umzug vor knapp 2 Jahren (sie war 4) hier im Ort gerne in die KiTa und hat dort viele Freunde. Normalerweise geht sie von Montag bis Donnerstag bis 14 Uhr und freitags bis 12 Uhr, je nach Bedarf auch einmal länger (je nach meinem eigenen Stundenplan). Nun hatten wir im Herbst bereits einmal das Problem, das sie sich völlig auf die Abholzeit 14 Uhr versteifte - jede andere (vorher angekündigte!) Zeit stellte ein Problem dar. Seltsamerweise sogar eine davon abweichende frühere Abholzeit. Sie ist dann ab 14 Uhr (es werden dann auch zwei ihrer Freundinnen abgeholt) weinerlich in der KiTa und weint dann auch meist beim Abholen. Sie sagt sie würde mich dann zu sehr vermissen und spricht häufig von dieser Angst, dann einfach nicht um 14 Uhr abgeholt zu werden. Das Problem legte sich dann wie es schien von alleine, doch seit zwei Tagen fing es nun wieder an. Meine Sorge ist auch darin begründet, dass meine Tochter im Sommer eingeschult wird und die Ganztagsschule bis 16 Uhr besuchen wird. Evtl. noch wichtig zu wissen: Sie entwickelt sich gerade in jeder Hinsicher sehr stark, sowohl körperlich (Wachstum / Zahnwechsel) als auch kognitiv (hat selbständig begonnen zu lesen). Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie einen Tipp hätten, wie ich mich verhalten kann und wie ich ihr helfen kann - denn alle meine Ideen erscheinen mir falsch (wie zB eine generelle Verlegung des Abholens auf 15 Uhr).


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Tänzerin81, viele Kinder zeigen im letzten Kindergartenjahr Verunsicherungen. Sie sind kein kleines Kind mehr und auch noch kein großes (Schulkind). Sie wissen, dass bald Veränderungen anstehen. Aus dem Grund muss nicht unbedingt eine tatsächliche Angst hinter den Äußerungen Ihrer Tochter liegen. Ihre Freundinnen werden um 14 Uhr abgeholt und sie will zum einen nicht vorher abgeholt werden und zum anderen nicht später. Sie will genau so behandelt werden, wie die Freundinnen. Das geht nunmal nicht immer. Ob Sie die Abholzeit am Freitag auch auf 14 Uhr verlegen wollen, müssen Sie entscheiden. Alle anderen eventuellen späteren Abholzeiten, weil es zeitlich nicht anders passt, muss Ihre Tochter lernen (wieder) zu akzeptieren. Erzählen Sie ihr beim Abgeben in der Kita, wann Sie sie abholen werden. Versuchen Sie sich dabei kurz zu halten. Fängt Ihre Tochter an zu diskutieren, gehen Sie nur insofern darauf ein, dass es nun einmal so ist bzw. Sie heute länger arbeiten müssen. Alle weiteren Beschwichtigungsversuche führen nur dazu, dass Ihre Tochter sich in ihrem Unmut bestätigt fühlt und dies länger durch den Tag trägt. Machen Sie sich noch keine Sorgen bzgl. der Ganztagsbetreuung ab dem Sommer. Ihre Tochter wird bis dahin noch ein halbes Jahr reifen und zum anderen ist die Gesamtsituation eine ganz andere, so dass die Äußerungen und vielleicht auch kleinen Ängste die sie jetzt zeigt, vergessen sind. Viele Grüße Sylvia


cube

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Ich würde das unternormaler Unsicherheit verbuchen, die eben immer wieder mal auftritt. Sei es, dass man plötzlich doch Angst vor Monstern hat oder sich Gedanken um den Einbrecher macht, der ja trotzdem kommen könnte oder das eben Mama nicht pünktlich um 14 Uhr auf der Matte steht. Oft hat das ja etwas mit besserem Verständnis von Dingen zu tun. Zb wissen, dass ein Einbrecher eben Werkzeug hat und das reine Abschließen der Türe nicht davon zwingend ausreicht. Oder eben das Verständnis dafür, dass Mama tatsächlich durch einen Stau später kommen könnte. Manche Kinder erkennen auch, dass Mama & Papa auch etwas passieren könnte und sie eben nicht wie eine Gesetzmäßigkeit immer da sein werden. Ich würde sie einfach mal fragen, was genau sie daran ängstigt, solltest du nicht um 14 Uhr da sein. Vielleicht kommst du so der eigentlichen Ursache auf den Grund. Ich würde sie dann auch nicht "anlügen" und behaupten, dass du natürlich immer um 14 Uhr da sein wirst sondern durchaus erklären, dass dies zB durch einen Stau auch mal verhindert werden kann - dies aber selten wäre (sofern das stimmt) und eben auch nicht heißt, dass dir etwas passiert wäre (wenn das ihre eigentliche Angst ist). Was dann zu Schulzeiten sein wird, würde ich jetzt gar nicht thematisieren. Da würde ich abwarten, ob dieses Beharren oder auch Angst wieder auftaucht und dann erst darauf eingehen.


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