Eingewöhnung bei Tagesmutter von klammerndem 15 Monate alten Baby

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Eingewöhnung bei Tagesmutter von klammerndem 15 Monate alten Baby

Hallo, vorletzte Woche hat die Eingewöhnung meiner 15 Monate alten Tochter bei der Tagesmutter begonnen. Wir gingen Montag, Mittwoch und Donnerstag zum gemeinsamen Frühstück und anschließenden Spielen (8-11 Uhr), es gab keine Trennungsversuche. An diesen Tagen fiel auf, dass meine Tochter nach maximal 1,5 Stunden völlig fertig war und in der verbleibenden Zeit überwiegend auf meinem Schoß saß, weinerlich war und nur schwer auf Spielangebote der TaMu eingehen konnte. Am Freitag haben wir daher die Spielzeit auf 90 Minuten beschränkt und das Frühstück ausgelassen. Ich bin gegangen, als ich merkte, dass der Umschwung kurz bevor stand. Die Woche darauf sowie in dieser Woche hat die TaMu Urlaub, die Eingewöhnung geht also erst nächste Woche so richtig los. Meine Tochter hat gesehen, dass andere Mütter ihre Kinder zur TaMu gebracht haben und wieder gegangen sind, keines der Kinder hat geweint, aber anscheinend weiß meine Tochter ganz genau, wo das alles hinführen soll. Sie klammert nun seit dem ersten Tag bei der TaMu sehr heftig, auch vorher wollte sie immer nur bei mir sein (selbst meinen Rückbildungskurs musste ich damals abbrechen, als sie 8 Wochen alt war, weil sie 1.5 Stunden durchgebrüllt hat beim Papa im Arm und sich nicht beruhigen ließ). Das Klammern äußert sich dadurch, dass ich den Raum nicht verlassen darf, nicht zur Toilette gehen darf und sogar im Auto weint sie anfangs bitterlich, wenn ich sie in den rückwärtsgerichteten Kindersitz schnalle, weil sie mich dann nicht sehen kann. Als wir letztens in die Straße der TaMu einbogen beim Spaziergang, rannte sie zum Kinderwagen, wollte sofort einsteigen und sagte streng zu mir "Mama da, Mama da!" Seit ein paar Tagen wird ihr Verhalten wieder besser, sie bleibt auch mal ein paar Minuten beim Papa. Seit dieser nun 2 Tage auf Fortbildung war, reagiert sie abends allerdings nun so, dass er beim Zubettbringen (sie schläft gestillt und getragen ein) dabei bleiben muss. Dieses Verhalten macht mir doch sehr zu schaffen, da es mich sehr verunsichert, wie die Eingewöhnung weitergehen soll, wenn sie schon jetzt ohne jeglichen Trennungsversuch so reagiert. Bisher haben wir sie forumsgerecht (Dr. Posth) erzogen und ich weiß, dass so eine frühe Fremdbetreuung schädlich sein kann. Daher haben wir die TaMu sorgfältig ausgewählt, sie lässt den Kindern bei der Eingewöhnung die Zeit, die sie brauchen und ist auch sonst sehr liebevoll. Zudem wollen wir sie nur 2 Tage pro Woche betreuuen lassen. Ist das schon echte Trennungsangst, die unsere Tochter hier zeigt? Wie kann ich ihr die Trennung erleichtern? Sollte ich wirklich schon gehen, auch wenn ich weiß, dass sie der TaMu noch nicht richtig vertraut oder warte ich erstmal ab, bis sie sich von der TaMu das Essen bereiten und wickeln lässt? Danke im Voraus für einen Rat!

von Jahne am 19.09.2016, 23:16



Antwort auf: Eingewöhnung bei Tagesmutter von klammerndem 15 Monate alten Baby

Liebe Jahne, nach der Rückkehr der Tagesmutter beginnen sie wie zuvor. Fangen Sie mit 90 Minuten gemeinsamem Bleiben an. Kann sich Ihre Tochter kurz von Ihnen lösen, lassen Sie Tagesmutter und Töchterchen kurz alleine. "Mama geht nur zur Toilette." Bestätigen Sie Ihrer Tochter so, dass Sie tatsächlich gleich wieder kommen. Nach wenigen gemeinsamen Tagen verabschieden Sie sich nach wenigen Minuten von Ihrer Tochter. "Mama kommt gleich wieder." Verlassen Sie das Haus. Vereinbaren Sie mit der Tagesmutter, dass diese Sie anruft, wenn sich Ihre Tochter nach 5 Minuten nicht beruhigen lassen konnte. Hat sich Ihre Tochter beruhigen lassen, gehen Sie nach einer halben Stunde wieder hin, damit es für Ihre Tochter nicht zu lange wird. Ab jetzt können Sie die Zeiten, in denen Sie wegbleiben, täglich steigern. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 20.09.2016



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