Liebe Frau Ubbens,
mein großer Sohn, 3,5 Jahre, hat gerade eine etwas schwierige Phase. Er hat zusätzlich ein anstrengendes Osterwochenende bei den schwierigen Großeltern hinter sich. Im Moment bekommt er jeden Tag mindestens einen Wutanfall. 2 Beispiele: 1. Wir spielen Ball, erst abwechselnd, dann sagt er, er will nur noch selbst schießen. Ich spiele ihm den Ball zu, weil er gerade noch bei mir liegt. Mein Sohn fängt furchtbar an zu weinen und zu schreien und lässt sich lange nicht beruhigen - weil ich ja nun doch geschossen habe. 2. Statt morgens nach dem gemeinsamen Anziehen wie immer in die Küche zum Frühstücken zu laufen, rennt er ins Wohnzimmer und will, dass ich ihn suche. Wir müssen aber los zur Kita. Er weiß eigentlich, dass morgens nicht gespielt wird, aber es gibt ein Riesendrama ... Wie reagieren wir auf solche Situationen am besten? Beispiel 1: Versuchen, ihn zu beruhigen, oder in Ruhe lassen? Beispiel 2: Entgegenkommen oder streng bleiben? Und wenn streng bleiben, wie?
Vielen Dank!
von
Renni
am 31.03.2016, 10:00
Antwort auf:
Wutanfälle
Liebe Renni,
Ihr Sohn darf wütend sein. Bieten Sie ihm an, den Ball wieder zurückzulegen. Mag er sich dadurch nicht beruhigen lassen, dann können Sie ihm anbieten, sich bei Ihnen zu beruhigen. Mag er nicht annehmen, bleiben Sie in der Nähe und Ihr Sohn wird sich sicherlich nach einigen Minuten von selbst beruhigen.
Planen Sie immer etwas mehr Zeit ein. Wecken Sie Ihren Sohn morgens z.B. ein paar Minuten früher, damit ein kleines Versteckspiel vor dem Frühstück noch Zeit hat. Dennoch sollen Sie natürlich nicht auf alle "Vorgaben" Ihres Sohnes eingehen. Vielleicht haben Sie aber die Geduld, ihm ein wenig entgegenzukommen.
Grundsätzlich müssen Sie überlegen, wann Sie Ihrem Sohn entgegenkommen wollen und können oder auch nicht. Auf jeden Fall heißt es, nicht selbst unruhig zu werden und Ihren Sohn damit noch aufzupuschen. Klare Ansagen werden ihm in Wutsituationen am besten helfen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 31.03.2016
Antwort auf:
Wutanfälle
PS: Noch ein 3. Beispiel von heute: Beim Abholen von der Kita fragt er, ob heute Besuch kommt. Ich verneine. Er: "Ich will aber, dass jemand kommt!" Auf Nachfrage kann er niemanden konkret benennen, der kommen soll. Vertrösten auf morgen klappt nicht. "Trotzdem!" ... Wieder ein Riesendrama!
von
Renni
am 31.03.2016, 16:08