Hallo Frau Schuster, nachdem ich jetzt endgülig am Ende mit meinem Latein bin, wende ich mich an sie, ich hab zwar nicht mehr viel Hoffnung die Situation in naher Zukunft in den Griff zu bekommen, aber vielleicht haben sie ja den ultimativen Tip für mich. Leonie ist ein sehr aktives, lebhaftes, sehr fröhliches, aber auch extrem willenstarkes Kind. Die Trotzphase begann 3 Tage nach dem 1. geburtstag und sie hat bis huete noch Wutanfälle wenn´s nicht nach ihrem Kopf geht. Wir haben aber damit mittlerweile keine Probleme mehr, wissen mit den Situationen umzugehen. Jetzt ist aber das Problem, daß sie sich weigert auf Toilette zu gehen. Sie war mit 2,5 trocken geworden, von ganz allein. Nach einem Harnwegsinfekt ein viertel Jahr später ging es wieder öfter in die Hose. Das ist jetzt über 1 Jahr her und seitdem macht sie regelmäßig in die Hose. Für´s große Geschäft geht sie aber auf Toilette. Wir haben schon alles mögliche probiert. Am Anfang habe ich es ignoriert, sie getröstet, gesagt, das es nicht schlimm ist und sie umgezogen. Mit dem Ergebnis das leonie irgendwann immer gesagt hat "is ja nicht schlimm, dann zieh ich mich halt um". Mittlerweile ist sie 4 (seit dem 30.3.) und es wird eher schlechter als besser. Mal geht sie auf Toilette, mal nicht. Mal ist sie 3 Wochen trocken, dann macht sie 5x am Tag in die Hose. Wir waren beim Kinderarzt, sie wurde untersucht, es wurde ein Ultraschall der harnwege gemacht, alles in Ornung. Auch ihr Erzieher ist ratlos, er meint, daß Leonie eigentlich trocken ist, es klappt ja auch phasenweise. Nur wenn es ihr grad nicht paßt, dann macht sie in die Hose. Und genau das ist der Punkt: Sie geht nicht auf die Toilette, wenn sie spielt und ihr Spiel unterbrechen müßte. Sie vergißt es nicht, wenn es so wäre, fände ich es nicht schlimm, aber sie weigert sich. Sie sagt "ich will lieber spielen". Wenn sie in die Hose gemcht hat sagt sie es auch nicht, sie spielt auch 1 Stunde in einer nassen Hose, denn das Umziehen kostet ja wieder kostbare Spielzeit. Wir habe schon so viel probiert, ignorieren, wir haben gelobt, belohnt wenn die Hose trocken war, Aufkleber aufgeklebt, lachende Gesichter gemalt, irgenwann haben wir auch geschimpft und erpreßt, sicher nicht richtig, aber wir wissen halt einfach nicht mehr weiter. Am Donnerstag gehen wir für alle Fälle zum Urologen um organische Ursachen auszuschließen, aber wir und der Kinderarzt sind uns eigentlich fast sicher, daß sie keine körperlichen beeinträchtigungen hat, sie mag halt einfach nicht, sie sagt es ja selber. Ich habe ihr jetzt sogar eine Easy-Up Pampers angezogen, mit dem hinweis, daß sie trotzdem auf Toilette gehen soll wenn sie muß. Ach was, die Pampers ist nach einiger Zeit total nass, es interessiert Leonie nicht, im Gegenteil, sehr praktisch das jetzt, da muß sie nicht auf Toilette und die Hose bleibt auch noch trocken :( Ich schicke sie auch auf Toilette regelmäßig, im KiGa wird sie auch geschickt, aber es ist jedes Mal ein Kampf "Ich will nicht, ich muß nicht, ich war vorhin erst" Was sollen wir denn nur tun? Sie ist 4 jahre alt und es ist ihr egal, sie schämt sich nicht, und obwohl sie immer stolz darauf ist das sie jetzt 4 ist und immer ganz stolz auf ihre Fähigkeiten ist, auf Toilette möchte sie nicht. Ich wollte nie, daß dieses Thema hauptthema bei uns ist, aber es ist leider so geworden :( Auch durch den Kiga, aber ich verstehe den erzieher, das er Leonie nicht 5x am Tag umziehen möchte. Leonie ist sonst so clever, sie ist ein Temperamentbündel, was unheimlich viel lacht, sie hat viele Freunde, ich bin eigentlich stolz auf sie, aber dieses Thema bekommen wir nicht in den Griff. Wieso ist sie nur so stur? Es ist nicht so, daß sie in unserer Familie immer nachgeben muß und daher das als letzte Trotzreaktion nimmt, auch wenn es sich so anhört und es mir so vorkommt, wir kommen ihr in vielen Dingen entgegen, wir reden viel miteinander und ich höre mir immer gern ihre Meinung an und lasse sie auch mal mitentscheiden. Also daran kann´s nicht liegen. Der Kinderarzt schlägt eine psychologische Beratung vor, das macht er schon seit längerem, weil leonie halt so unheimlich willensstark ist, er meinte, als sie 3 war *zitaton* "zuviel willen ist auch nicht gut, man muß ihren willen brechen" *zitatoff* Ich mag ihren Willen nicht brechen, ich komme gut mit ihr zurecht mittlerweile. Nur in dieser einen Sache kommen wir nicht weiter. Könnte uns ein Psychologe wirklich helfen? Was könnte er machen um Leonie zu überzeugen? Wenn es hilft, gehe ich auch dahin. Was meinen Sie Frau Schuster, oder haben Sie einen anderen Rat für uns? Viele Grüße, Ivonne
Mitglied inaktiv - 20.04.2004, 00:53