Hallo,
mein Sohn isst sehr gerne und mittlerweile möchte er immer das haben, was Mama oder Papa gerade essen. Soweit funktioniert alles super! Ich frage mich nun, was ich ihm noch zum Frühstück anbieten könnte....?
Momentan isst er folgendermaßen:
3-6Uhr (je nachdem) ca. 150-200ml 1er
8-9Uhr FRÜHSTÜCK
Ca. 2 EL BioJoghurt 3,8% mit 1-2 EL
Fruchtmark, dazu isst er Brot/Brötchen
mit Butter, manchmal bisschen Obst
Er möchte immer den Käse von meinem Brot. Ist das ok?
Darf er auch Quark? Oder gibt es ein Müsli, was er darf?
11.30/12Uhr Mittagessen (180-220g) und paar Löffel Obst (wenn er mag). Er bekommt auch immer Gemüse, Vollkorn Nudeln usw. als Fingerfood dazu
15/16Uhr Reiswaffel, VollkornKnäcke, etc., manchmal frisches Obst, halbes Glas Kaiserschmarrn o.ä.
Der Hunger ist immer verschieden. Manchmal isst er viel, manchmal knabbert er nur.
17.30/18Uhr Abendbrot (mit Frischkäse), dazu Tee oder Wasser
19Uhr geht's ins Bett, da trinkt er 230-270ml1er. Wir hatten schon auf 2er umgestellt, aber ich hatte das Gefühl er verträgt es nicht.
Ist das ok so?
Was darf er noch aufs Brot?
Probieren lasse ich ihn so gut wie alles von uns.
Viele Grüße,
Doro
von
dodo168
am 21.07.2016, 20:41
Antwort auf:
Frühstück für 9 Monate altes Baby
Hallo Doro
es ist alles wunderbar. Dein Kleiner isst gut und gerne und er trinkt auch ausreichend Säuglingsmilch.
Ds Frühstück ist mit den Komponenten aus Brot und Obst, dazu etwas Joghurt vom Familientisch ideal. Abwechslung kommt automatisch durch die natürlich Neugier deines Kindes und dem Angebot durch dein/Papa´s Frühstück. Euer Kleiner möchte am liebsten das, was ihr auch habt.
Du machst es genau gut und richtig, in dem du euren Kleinen einfach bei euch mit essen lässt. Das meiste kann er auch problemlos mitessen. Es gibt nur ein paar wenige Ausnahmen, die im 1. Lj noch nicht oder noch nicht optimal geeignet sind:
Bspw ist es bei Rohmilchkäse (und Listeriengefahr i.A., sowie Toxoplasmose, Salmonellen) ähnlich wie bei Schwangeren - Kinder sind kleiner und dadurch schneller anfällig, ihr Immunsystem ist noch nicht gut ausgereift. Deshalb besser Vorsicht alten lassen, wenn ihr Rohmilchkäseliebhaber seid und diesen häufig esst. Aber auch nicht jeder Rohmilchkäse hat Listerien - die Wahrscheinlich ist hierbei nur eben höher. Vorsicht auch bei Gemüse-Rohkost - diese immer super gut waschen, waschen, waschen!
Wenn du Rohmilchkäse durcherhitzt, besteht übrigens keine Gefahr mehr und dein Kind kann mitessen. Bei Weichkäse wie Brie oder Camembert kannst du die Rinde wegschneiden, dann verringerst du das Risiko enorm. Listerien wachsen nicht ins Käseinnere. Rohmilch-Hartkäse wie Emmentaler ist auch nicht so dramatisch. Hartkäse hat nur noch einen geringen Wasseranteil und dadurch eine schlechte Lebensbedingung für Mikroorganismen.
Salami und Co gilt als auch als "zu würzig". Zu viele gepökelte Wurstwaren gelten als nicht optimal. Für Schinken ist es somit noch zu früh. Schinken in Babykost ist ungepökelt, deshalb geeignet.
Fischgerichte (auch bei Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. aber grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut. Keinen rohen Fisch (kein Sushi). Mit evtl Schwermetallen belastete Fische (Tunfisch bspw) eher selten geben
Keine rohen Eier. Kein Chili u. ähnliche scharfe Sachen.
Nicht zu viel Zimt, Quark nur im Rahmen der Familienkost. Da Quark sehr konzentriert, hohe Eiweißmengen bei vergleichsweise eher geirngem Calciumgehalt enthält.
Hirse, Quinoa und Amaranth (gepufft okay) sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: (Baby-)Hirseflocken.
Vorsicht auch bei kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten) - möglichst entfernen. Saaten gelten ebenso am Anfang als weniger gut geeignet, wie Nüsse. Und auch Leinsamen ist in größeren Mengen weniger gut geeignet. Hierbei geht es um das enorme Quellvermögen, was für den kleinen Darm schnell zu groß sein kann.
Zwiebel, Knoblauch ist individuell verschieden gut verträglich.
Statt Kaiserschmarrn aus dem Gläschen könntest beginnen solche und ähnliche Gerichte selbst zuzubereiten. Alls das ist i Rahmen der Familienkost jetzt gut möglich. So kann sich euer Kind gleich an den typischen Geschmack eurer individuell gewürzten Familienkost gewöhnen.
Der Fokus liegt ab jetzt besonders in der Vielfalt der Speisen - bei Geschmack und neuen Eindrücken, Gemeinsamkeit bei Tisch, Esskultur., das Erleben neuer und auch einmal aussergewöhnlicher Geschmackserlebnisse.
Achte jetzt vor allem auf Vielfalt und das Erlebnis der gemeinsamen Mahlzeiten. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt. Der Esstisch bietet eine große Spielwiese an Möglichkeiten, die alle Sinne anspricht: Farben für die Augen, Gerüche für die Nase, Aromen und Geschmack für den Gaumen, verschiedene Konsistenzen für den Tastsinn - vor allem dem Tastsinn im Mund.
Ideen für Familienkost:
Hafer-Bananen-Cookies:
1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus)
ca 100-120g feine Haferflocken
viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille
zerkleiner die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille.
Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei
Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Diese Kekse sind bei vielen Müttern und ihren Babys beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst.
Zerdrücke bspw Kartoffeln oder weiches Gemüse und füttere statt einem Brei aus fein pürierten Zutaten einen Brei, der eine grobstückige Konsistenz hat.
Die Kost sollte stets so aufbereitet sein, dass sie dein Kind ohne "Gefahr" essen kann. Verschlucken sollte vermieden werden. Mangelnde Bezahnung ist meist kein Hinderungsgrund für festere Speisen. Mit den Kauleisten und dem Gaumen können die Kleinen enormen Druck ausüben.
Auch gekochte Nudeln sind bestens geeignet, denn sie lassen sich am Gaumen zerdrücken.
Bspp für Obstsnacks, die du nachmittags anbieten könntest
fein geriebener oder gekochter Apfel, Banane = auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet
Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Erdbeeren oder andere Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen.
Bananenküchlein:
1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 EI verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. as geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Kokosöl.
Spaghetti Bolognese
Bolognesesosse
1 kleine Zwiebel fein würfeln, 1 Knoblauchzehe gepresst. Noch dazu 1 geraspelte Möhre richten.
Gemüse in 1 EL Olivenöl ca 10-15 min dünsten.
300g gemischtes Hack und 1 weiteren Olivenöl zugeben, anbraten.
Salz, Pfeffer, Zucker, Oregano (frisch oder getrocknet, Basilikum (frisch oder getrocknet) zugeben und durchbraten, bis das Gemüse weich und das Fleisch gar ist.
Dann mit ca 400g Tomaten aus der Dose/Tetrapack (stückig oder zerkleinert) auffüllen, aufkochen. Abschmecken, nachwürzen und ggf Tomatenmark zugeben, bis es gut schmeckt.
Die Sosse ca 30 min köcheln lassen.
dazu klein geschnittene Spagetti
Für die Vollständigkeit:
!!!
Achtung: niemals(!!!) harten Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, trockene ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc etc geben.
!!
Rezept Frikadellen:
500g Hack mit 1 verquirltem Ei vermischen
würzen mit: 1/4 TL Zucker, 1/4 TL Salz, Prise Pfeffer, 1/2 EL getrocknete italienische Kräuter untermischen, Semmelbrösel zugeben und vermischen - soviel Semmelbrösel zugeben, bis die Konsistenz der Hackmasse gut formbar wird.
Aus der Masse Frikadellen formen.
In wenig, aber ausreichend Öl, in einer beschichteten Pfanne braten.
Du kannst die geformten Bratlinge auch einfrieren.
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 24.07.2016