Hallo ,
Meine Tochter ist 10 Monate alt. Ich würde gern wissen, was ich ihr zum Frühstück anbieten kann.
Zurzeit bekommt sie morgens 240ml Pre, mittags ein komplettes Menü, nachmittags einen Obstsnack, zum Abendessen Milch-Getreidebrei und nachts nochmal 240ml Pre, die verlangt sie aber nicht immer.
Kann ich Brot zum Frühstück anbieten? Zusammen mit der Pre oder würde die wegfallen, bzw. weniger werden?
Welche Alternativen habe ich noch? Ich habe das Gefühl, dass ihr die Pre alleine morgens nicht mehr ausreicht.
Danke für Ihre Antwort und liebe Grüße
von
Linsla
am 30.04.2020, 19:08
Antwort auf:
Frühstück für 10 Monate altes Baby
Hallo Linsla
Morgens kannst und solltest du die Pre-Milch auf jeden Fall weiterhin geben. Und du kannst jetzt morgens, zusätzlich zur Milch, mit Brotstückchen starten. Die zurecht geschnittenen Brotstückchen kann deine Tochter selbständig mit den Fingern greifen und sich diese selbständig in den Mund geben. Auch zu den anderen Mahlzeiten kannst du mit dem Fördern der Selbständigkeit, zusätzlich zu den gefütterten Breien, weiter machen.
Wann der Ideale Zeitpunkt für die Brotmahlzeit am Morgen ist - ob vor oder nach der Pre-Milch oder sogar gleichzeitig - das musst du mal sehen. Insgesamt bräuchte deine Tochter aktuell noch etwa 400-500 ml Säuglingsmilch täglich. Davon kannst du etwa 200 ml durch Kuhmilch in Brei ersetzen. Den Abendbrei wiederum kannst du allmählich auch durch Brot plus Milch ersetzen. Wenn deine Tochter an manchen Tagen etwas mehr als die 500 ml Pre-Milch braucht, bspw nachts, dann ist das auch völlig in Ordnung.
Zur Orientierung könntest du den folgenden Plan nehmen:
morgens:
Butterbrotstückchen und Milch, Beilagen
neu ist jetzt, dass der Start in den Tag mit einer Beilage zur Säuglingsmilch begonnen werden kann/sollte. Ideal ist hier Brot oder eine Getreidesorte in einem babygeeigneten Müsli.
Gewöhne deine Tochter langsam an eine erste Mahlzeit am Tag. Das Frühstück gibt es jetzt am Tisch. Idealerweise esst ihr das Frühstück gemeinsam. Denn deine Tochter wird umso mehr Spaß und Appetit entwickeln, je mehr sie euch Eltern zusehen kann: Kinder machen alles nach - eure Tochter wird euch imitieren und das essen, was ihr esst.
ZMZ: Brot oder Obst
je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein oder weggelassen werden. Biete an: entweder etwas Obst oder je nach Hunger noch einmal etwas Brot (bspw die Reste vom Frühstück).
Mittagessen:
gib den gewohnten Brei, dazu geeignete Familienkost - diese entweder sehr basic und in Anlehnung an die üblichen Breie (evtl jetzt alle Zutaten separat servieren - die Konsistenz kann breiig oder stückig sein). plus Familienkost - für den Geschmack.
neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei auch Familienkost und insgesamt mehr stückige Nahrung gegeben werden kann. Das selbständige Essen, sowie das Erlebnis der Mahlzeit ist wichtig. Es gilt auch jetzt: die gemeinsamen Mahlzeiten steigern den Appetit und die Neugier.
Nachmittag/ZMZ:
Obst oder Getreidestängelchen o.ä., ggf unsüßen Kuchen, zuckerfreie Babykekse, Muffins, Waffeln etc
Abends:
Brot und Milch oder Nudeln, ggf gewohnter Brei, Grießschnitten
die Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf.
dazu Obst/Gemüse nach Wahl
Du kannst Familienspeisen welche in ihrer Konsistenz noch nicht optimal geeignet (zu groß, zu unförmig etc) sind, bspw vor den Augen deines Kindes, auch einfach klein schneiden. Du kannst manche Speise mit der Gabel zerdrücken.
Ganz wichtig bei der Stückchenkost: lass deine Kleine diese stückige Kost unbedingt selbständig essen. So dass dabei viel Handkontakt mit den Speisen erlebbar wird. Der haptische Eindruck verschafft deinem Kind einen ersten Eindruck einer Speise und gibt deinem Kind damit wichtige Impulse zum Handeln.
Fange also ruhig gleich morgen früh an, erste Brotstsückchen mit Butter/Margarine zu geben. Richte die Stückchen auf einem Teller mit einem flachen Rand, so dass dein Baby diese alleine essen kann.
Also dann
Viel Spaß mit der Familienkostphase
Grüße
Birgit Neumann
P.S.
Hier sind noch ein paar konkrete Ideen, mit denen du auch mittags starten kannst:
Kartoffelwolken:
160g gekochte (Salz-)Kartoffeln
30 ml Öl
2 Eier
100g Schmand (oder saure Sahne/Creme Fraiche)
80g Mehl
1 Msp Backpulver
aus den Zutaten einen Teig (mit dem Handrührgerät) mixen.
Den Teig in kleinen Klecksen auf ein Backblech (Backpapier/Backmatte) geben uund bei 180° ca 20 min bis sie gar sind, backen.
Herzoginkartoffeln
750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen.
mit
1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben.
Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen.
Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen.
Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb.
Hafer-Bananen-Cookies:
1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus)
ca 100-120g feine Haferflocken
viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille
zerkleiner die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille.
Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei
Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Diese Kekse sind bei vielen Müttern beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhält
von
Birgit Neumann
am 03.05.2020