Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillen und postpartale Depression

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Stillen und postpartale Depression

camille75

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Hallo Biggi und Kristina, Eine Freundin von mir ist gerade mit dem zweiten Kind schwanger. Nach der Geburt des ersten Kindes hatte sie eine sehr schwere postpartale Depression, die mehrere längere Klinikaufenthalte nach sich führte und auch lange medikamentös behandelt wurde. Ihr Frauenarzt sagte ihr nun, sie sollte beim 2. Kind besser nicht stillen (beim 1. hatte sie sich gegen das Stillen entschieden), falls sie nach der Geburt wieder Medikamente benötigen sollte. Für mich klingt das spontan falsch, da ich dachte, dass gerade Stillen extrem gut ist für die Förderung der Mutter-Kind-Bindung - aber stimmt das? Und Abstillen kann man ja wenn nötig immer noch. Was würdet Ihr in diesem Fall raten? Lieben Dank und Grüsse Camille


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Liebe Camille, zum Glück wiederholt sich das, was wir nach einer Geburt erleben, nicht automatisch auch nach einer weiteren, und es ist gut möglich, dass deine Freundin gar nicht wieder in das depressive Stadium gerät. Dennoch, du hast Recht: Nicht stillen ist nicht unbedingt förderlich, denn Stillen wirkt nicht nur bindungs-fördernd, sondern die Stillhormone wirken eher gegen Depressionen. (Das dabei ausgeschüttete Prolaktin wirkt wie ein natürliches Beruhigungsmittel.) Außerdem gibt es stillverträgliche Antidepressiva. Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich ein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Tut er das nicht, sollte man duchaus einen anderen Arzt suchen! Lieben Gruß, Kristina


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