KaroKow
Guten Morgen! Ich bin Mutter von Zwillingen (13 Wochen) und habe leider nicht genug Milch gehabt, sodass wir zufüttern mussten. Ich habe dann meist nachts gestillt und tagsüber abgepumpt und dann Muttermilch bzw ersatzmilch gefüttert. Leider habe ich eine postnatale Depression bekommen. Diese äußert sich z.T. dadurch, dass ich große Ängste und Sorgen um die Kinder habe und glaube ihnen irgendwie zu schaden, auch durch das stillen, zB durch irgendwelche Infektionen, die ich mir einbilde. Das hat dazu geführt, dass ich immer seltener gestillt/abgepumpt habe und nun kaum/keine Milch mehr habe. Meine Hoffnung war, wenigstens bis zur Einführung der beikost noch Muttermilch geben zu können. Meine Frage ist nun, ob es denn möglich ist zu einem späteren Zeitpunkt doch wieder zu stillen? Kann die milchproduktion wieder angeregt werden, nachdem sie fast eingestellt war? Ich mache eine Therapie und hoffe, dass ich mich bald wieder trauen könnte zu stillen. Die Situation um das Stillen grade macht mich zusätzlich so unendlich traurig, da wir auch schon einen Kaiserschnitt hatten und ich den Babys wenigstens Muttermilch bieten wollte. Vielen Danke! K.
Kristina Wrede
Liebe KaroKow, fühl dich ersteinmal lieb umarmt! Viele Frauen erleben solch belastende Zeiten, du bist nicht allein. Und die theoretische Möglichkeit, dass du doch wieder stillen kannst, besteht. Allerdings bin ich ehrlich: Es kann ziemlich anstrengend werden und dann ist die Frage, ob es sich wirklich "lohnt". Immerhin bist du keine bessere Mutter, nur weil du stillst, und keine schlechtere, wenn es nicht klappt. Der unten eingefügte Text von Marta Guoth-Gumberger kann dir hoffentlich etwas Trost spenden und erklärt, wie Nähe auch ohne Stillen machbar ist. Wenn du soweit bist, dass du es wieder probieren magst, melde dich bitte. Wir unterstützen dich, so gut wir können! Lieben Gruß, Kristina WENN ES MIT DEM STILLEN TROTZ ALLEM NICHT KLAPPT Wenn das Stillen Ihres Babys trotz intensiven Bemühens, Geduld und Ausdauer nicht gelingt, trauern Sie um den Verlust der ersehnten Stillbeziehung. Vielleicht haben Sie alles Mögliche versucht, um stillen zu können. Vielleicht haben Sie gepumpt, sondiert, besondere Stilltechniken oder Hilfsmittel verwendet. Vielleicht saßen Sie viele Stunden am Bett Ihres kranken oder frühgeborenen Babys. Denken Sie daran, dass alle diese Bemühungen viel mehr Anstrengung erforderten als eine eingespielte Stillbeziehung. Sie haben damit sehr viel für Ihr Baby getan. Auch das hat in der schwierigen Situation Bindung aufgebaut. Die biologische Möglichkeit, Ihr Baby zu stillen, ist manchmal nur theoretisch vorhanden, weil die Hindernisse so groß sind. Mangelnder Rückhalt in Familie und Umgebung, sehr große Anforderungen an die Mutter, Krankheit bei Mutter und/oder Kind, Stress, Angst, Sorge, zu wenig Unterstützung und Information von medizinischem Personal, falsch eingefädelte Verhaltensweisen in der Klinik, fehlende Information zur richtigen Zeit, Temperament und Saugtechnik des Babys, frühere Misserfolgserlebnisse beim Stillen und das gesellschaftliche Klima können einzeln oder in Kombination die Stillbemühungen der Mutter um den Erfolg bringen. Sie erleben dann vielleicht Versagensgefühle, aber halten Sie sich all die erschwerenden Faktoren in Ihrer Situation vor Augen. Denken Sie daran, dass Stillen zum Ziel hat, eine liebevolle Mutter-Kind-Bindung zu ermöglichen. Das Stillen erzwingen zu wollen, würde das Gegenteil bewirken. Vielleicht können Sie stillen, sind aber auf Dauer auf Zufütterung angewiesen. Vielleicht entschließen Sie sich, mit dem Brust-Ernährungsset zuzufüttern. Vielleicht klappt aber auch das nicht. Sie erleben in jedem Fall Trauer um den Verlust einer komplikationslosen Stillbeziehung bzw. einer Stillbeziehung überhaupt. Lassen Sie diese Gefühle der Trauer zu, aber bleiben Sie nicht bei ihnen stehen. Sie haben die Möglichkeit, auf andere Weise Ihrem Kind die Nähe, Geborgenheit und Bindung zu geben, die beim Stillen entstehen würden. Im Folgenden einige Vorschläge dazu: - Füttern Sie Ihr Baby immer in Ihrem Arm, nahe an Ihrer Brust, die Flasche an Ihren Körper gelehnt – statt aus Entfernung zum Körper gerichtet. Bei entsprechender Gelegenheit können Sie das Fläschchen auch an Ihrer nackten Brust füttern. So hört das Baby Ihren Herzschlag, riecht und fühlt Sie und kann Ihnen in die Augen sehen. - Beim Füttern auf den Oberschenkeln ist das Baby nicht so nah bei Ihnen. Sie sollten nie die Flasche mit einer Decke festklemmen und dann Ihr Baby allein saugen lassen. Nehmen Sie sich genügend Zeit zum Füttern, nach Möglichkeit in einer entspannten Atmosphäre. - Füttern immer Sie als Mutter Ihr Baby, denn bei der Nahrungsaufnahme lernt das Baby entscheidend, wer seine Mutter ist. Wechseln Sie während des Fütterns die Seite, das unterstützt die Entwicklung der Augenkoordination. - Füttern Sie nach Bedarf und wählen Sie eine dafür geeignete Säuglingsmilchsorte (adaptierte, nicht teiladaptierte Milch). Das Loch am Sauger sollte klein sein, damit Ihr Baby sein Saugbedürfnis befriedigen kann. - Lassen Sie Ihr größeres Baby die Flasche nicht selbst halten. Lehren Sie es Trinken aus der Tasse, das kann es selbständig machen; Trinken aus der Flasche sollte immer mit Kontakt mit der Mutter verbunden sein. - Füttern Sie Ihrem größeren Baby die feste Kost immer im Schoß, nicht in einer Wippe oder in einem Stuhl – bis es den Löffel selbst in die Hand nehmen will. - Wenn Sie Ihrem Baby einen Schnuller geben, damit es das über die Nahrungsaufnahme hinausgehende Saugbedürfnis befriedigen kann, dann lassen Sie es das Saugen in Ihren Armen oder im Tragetuch genießen. Benutzen Sie den Schnuller nicht als Stöpsel zum Ruhigstellen. - Tragen Sie Ihr Baby soviel wie möglich am Körper, mit Tragetuch, Snugli und/oder Babyschlinge. Benutzen Sie einen Kinderwagen sowenig wie möglich. Ihr Baby braucht viel Haut- und Körperkontakt. - Wenn Sie später Ihr Kind wegen des Gewichts nicht länger tragen können, dann wählen Sie einen Kinderwagen, in dem Ihr Kind mit dem Gesicht zu Ihnen sitzt. - Lassen Sie Ihr Baby in der Nacht in Ihrem Bett schlafen. Versuchen Sie nicht, Ihrem Baby anzugewöhnen, auf sich allein gestellt einzuschlafen. Bleiben Sie bei ihm, bis es abends einschläft und lassen Sie es Ihre Nähe spüren. - Baden Sie mit Ihrem Baby zusammen. Es wird den Hautkontakt und das warme Wasser genießen. - Gehen Sie freiwillig keine Trennung von Ihrem Baby ein, die länger als einige Stunden dauert. Gerade wenn Sie nicht stillen, ist für Ihr Baby Ihre beständige Anwesenheit wichtig. Stillen bringt viele dieser Verhaltensweisen automatisch mit sich. Ohne Stillen ist mehr Disziplin und bewusste Bemühung notwendig. Das oben beschriebene Verhalten steht in vielen Punkten im Widerspruch zum üblichen Umgang mit Babys in unserer Gesellschaft, da es eine Erziehung mit Nähe und Bindung ist. Die Zufriedenheit und die Entwicklung Ihres Kindes werden Ihnen aber langfristig zeigen, wie wohl es sich dabei fühlt. Autorin: Márta Guóth-Gumberger IBCLC, Rosenheim
KaroKow
Vielen lieben Dank für die netten Worte und den Text, er trifft in so vielen Punkten einen Nerv. Eine Frage hätte ich noch: hat denn das stillen, das ich bisher geschafft habe, auch schon einen guten Einfluss auf meine Mädchen? Auf ihr immunsystem? Vielen Dank! K.
zweizwerge
Liebe Karo, ja, jedes bisschen Muttermilch hilft, z.B. dem Immunsystem, weil Deine Antikörper mitgegeben werden. Wenn du z.B. eine Infektion hast oder hattest, ist Deine Muttermilch der beste Schutz, weil du die passenden Antikörper dabei in großer Menge weitergibst. Wenn Du am Anfang gestillt hast, haben Deine Kinder aber schon einmal eine Grundausstattung an Antikörpern, die ihnen helfen kann. Mit Zwillingen ist es ohnehin eine große Leistung, zu stillen, und es ist toll, dass du es einige Zeit geschafft hast! Liebe Geüße von einer anderen Zwillingsmutter! P.S. Es wird einfacher mit zweien - jeden Tag!
Kristina Wrede
Liebe KaroKow, ja, du hast deinen Mädchen schon ganz viel Gutes getan durch das Stillen. Und du wirst ihnen noch ganz viel Gutes tun, auch wenn es vielleicht nicht mehr in erster Linie durch deine Milch sein sollte. DU BIST das Beste, was sie haben können, egal ob du stillst oder nicht. LIeben Gruß, Kristina
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