Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Richtiger Zeitpunkt zum Abstillen

Frage: Richtiger Zeitpunkt zum Abstillen

Katja173637

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Hallo, ich habe bereits seit mehreren Wochen den Wunsch abzustillen. Ich stille seit einiger Zeit tagsüber nicht mehr und hatte es auch vor kurzem geschafft nicht mehr zum Einschlafen am Abend sondern erst nachts zu stillen. Nun fordert meine Tochter (*12.03.24) das Stillen wieder vermehrt ein. Nach einem Gespräch mit einer Stillberaterin (leider ist sie schon im Weihnachtsurlaub) habe ich mich entschieden den 19.12., den Beginn meines Urlaubs als Zeitpunkt zum Abstillen festzulegen und bis dahin wie sie sagte "aus vollem Herzen" weiterzustillen also auch zu versuchen nicht genervt zu sein usw. Jetzt habe ich auch nach dem Einfordern meiner Tochter seit ca einer Woche wieder abends zum Einschlafen gestillt. Nun ist es so, dass das Schlafen plötzlich wieder schlechter klappt, mein Mann unsere Tochter nicht mehr beruhigen kann abends usw. Mein Gedanke ist, dass es kontraproduktiv gewesen sein könnte sie zum Einschlafen wieder trinken zu lassen, obwohl wirs schon ca zwei Wochen ohne geschafft hatten. Heute hat meine Tochter auch zum Mittagsschlaf hin lautstark das Stillen eingefordert, aber ich wollte diesen weiteren Rückschritt nicht gehen und habe es dann ausgehalten, sie gestreichelt, gesungen und beruhigend mit ihr geredet bis sie dann doch beim Tragen eingeschlafen ist. Jetzt überlege ich, ob es klüger wäre das endgültige Abstillen auf heute vorzuverlegen, da ich beim Mittagsschlaf jetzt konsequent nein gesagt habe und ob es uns dann nicht wieder zurückwirft, wenn ich sie heute Abend doch wieder trinken lasse. Könnten Sie mir hierzu bitte einen Rat geben? Vielen Dank 


Biggi Welter

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Liebe Katja173637, höre mal ganz genau ich dich hinein, was empfindest DU? Ist es für DICH eher schon ein Machtkampf? Fühlst DU DICH wohl? Wenn du dich nicht mehr wohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht etwas zu ändern. Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und du musst dich nicht zwingen. Sicherlich ist es für dein Kind ein liebgewonnenes Ritual und es wird die Brust schmerzlich vermissen, aber wenn es dich nur noch nervt, dann spürt dein Kind das auch. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Das Wichtigste ist jetzt, dass du Klarheit für dich bekommst. Möchtest du sofort komplett abstillen, oder wäre ein "wir stillen nur noch abends zum Einschlafen und morgens vor dem Aufstehen" auch ok für einige Zeit? Je klarer für dich ist, was dein Ziel ist, desto besser lässt es sich erreichen. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). Deine Tochter spürt jetzt deinen Zwiespalt und da sie sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert sie auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Sie hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Wenigerstillen jetzt sprechen und auch welche dagegensprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Dein Kind wird Regeln lernen und das kann es auch in diesem Alter! Auch DEINE Gefühle sind wichtig und wenn du dich unwohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht, etwas zu ändern! Wenn du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Weniger- oder Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Gib deinem Kind ganz viel Liebe und tröste es, zeige ihm, dass du seinen Schmerz verstehst. Deine Tochter  wird das verkraften, denn du bist ihr Leuchtturm und sie wird sich an dir orientieren. Hab Geduld, mit liebevoller Konsequenz schaffst du das!   Lieben Gruß Biggi


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