Ich muss abstillen! Depression, Medikamente

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Ich muss abstillen! Depression, Medikamente

Hallo, ich bin in einer etwas schwierigen Situation zur Zeit. Meine Tochter ist jetzt 6 Monate alt und wurde bis zum Ende des 4. Monats voll gestillt. Danach habe ich zunächst den Mittagsbrei eingeführt, nun sind wir beim Abendbrei und seit gestern führe ich den nachmittagsbrei an. Sie isst von allem leider noch keine ganze Portion. Morgens, wenn es ins Bett geht und nachts stille ich noch. Ich stille sehr gerne und es klappt gut. Leider leide ich wieder unter Depressionen, die immer stärker werden, so dass ich dringend meine Medikamente wieder nehmen müsste. Ich möchte sie aber nicht nehmen, solange ich noch stille. Ich habe nun versucht das Füttern mit der Flasche für die Stillmahlzeiten einzuführen. Meine Tochter verweigert sie jedoch. Ich habe schon verschiedene Sorten ausprobiert, verschiedene Sauger, mein Mann hat es versucht und eine enge Freundin. Sie will nichts davon nehmen, was ich ja auch verstehen kann und unter anderen Umständen wäre das für mich auch gar kein Thema, da das Stillen an sich ja gut klappt. Aber ich bin mittlerweile ziemlich am Ende (eine Therapie mache ich schon, allerdings hat es bei mir auch mit dem Hirnstoffwechsel zu tun, weswegen ich die Medikamente brauche). Was kann ich tun? Ich habe auch schon davon gelesen, Milch mit dem Löffel zu füttern, aber das kann ich ja schlecht nachts machen… Ich hoffe sehr, dass Sie mir einen Rat geben können, denn ich bin mittlerweile ziemlich verzweifelt. Viele Grüße, Anischla

von Anischla am 29.03.2016, 19:59



Antwort auf: Ich muss abstillen! Depression, Medikamente

Liebe Anischla, leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Lass dich bitte erst beraten, bevor Du abstillst, ich kenne unzählige Mütter, die ohne Probleme weiterstillen konnten! Wenn Du das nicht möchtest, bleibt dir nichts weiter übrig, als weiterhin geduldig zu bleiben, bis dein Baby die Flasche akzeptiert. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 29.03.2016



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