Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Übergang Stillen auf Premilch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Übergang Stillen auf Premilch

Boygirlmama

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Guten Tag, Meine Tochter 10 M alt verweigert seit einigen Wochen zunehmend den Brei, höchstens Milchbrei akzeptiert sie noch - aber mit viel Ablenkung und „Zwang“/ Zutun. Den Mittagsbrei verweigert sie mittlerweile komplett. An fester Nahrung hat sie leider wenig Interesse, sie nimmt selten überhaupt mal was in die Hand; wenn sie von unseren Tellern probieren möchte scheitert die Nahrungsaufnahme daran, dass sie einen extrem ausgeprägten Würgereiz hat - sie schafft es nicht, kleinste Stückchen zu „kauen“ oder zu zersetzen und fängt dann an zu weinen, wenn in ihrem Mund Stücke liegen, manchmal erbricht sie dann auch schwallartig. Der Brei ging zeitweise gut, sodass ich das Stillen zumindest runterfahren konnte. Eine Brust ist bereits seit 2 Monaten komplett abgestillt, da wollte sie nicht mehr ran und es kam auch nichts mehr. Nun habe ich das Problem, dass sie - wenn ich ihr den Brei nicht gerade reinzwänge - wieder häufiger gestillt werden will/ müsste, aber davon nicht (mehr) satt wird. Nach 1 bis Max. 2 Stunden hat sie dann bereits wieder Hunger, manchmal weint sie auch direkt nach dem Stillen, weil wohl einfach noch Hunger da ist. Sie ist sehr aktiv, läuft bereits seit 9 Monaten. Ich stille aktuell 6x/24h, davon 2 mal nachts. Ich gebe ihr 2 mal am Tag Milchbrei und am Mittag/Nachmittag versuche ich immer wieder Mittagsbrei oder Nachmittagsbrei oder mal 2-3 Löffel Joghurt und überbrücke damit Zeit, sodass ich nicht nochmal stillen muss. Sie könnte aktuell aber gut und gerne auf den Brei gänzlich verzichten, aber es ist für mich keine Option, wieder auf voll stillen zurück zu kehren. Ihr Essverhalten frustriert mich zunehmend und ich baue negative Gefühle beim Stillen auf. Ich würde gerne abstillen und ihr premilch geben, wenn sie schon nicht essen mag/ kann. Ich habe noch einen älteren Sohn und dieser hatte mit 7 Monaten einen Eisenmangel entwickelt, weil meine Muttermilch auch da schon nicht mehr gereicht hatte. Er hat dann aber zügig feste Nahrung gegessen. Wenn ich wieder auf „voll stillen“ umstelle, bin ich mir sehr sicher, dass sich auch bei meiner Tochter nach ein paar Wochen ein Nährstoffmangel einstellen würde. Ich ernähre mich selbst vegetarisch, supplementiere Eisen, aber das hat damals auch schon nichts gebracht. Außerdem möchte ich durch das Abstillen wieder mehr „Freiheit“/ Zeit gewinnen, die ich auch mal alleine mit meinem älteren Sohn verbringen kann auf dem Spielplatz oä, und der Papa Zuhause das Füttern übernehmen kann. Ich bin den ganzen Tag nur noch mit dem Füttern meiner Tochter beschäftigt und kann nicht lange von ihr getrennt sein, da sie nicht annähernd „zuverlässig“ isst und ja immer wieder gestillt werden muss.  Wie gehe ich das Abstillen bzw. den Übergang zur Premilch am besten an? Ich habe natürlich schon versucht ihr die pre in einer Flasche zu geben aber natürlich hat sie sie erstmal nicht akzeptiert. Ich habe unterschiedliche Sauger ausprobiert und auch Trinkbecher/ Schnabeltassen. Sie saugt nicht mal wirklich da raus. Mir ist klar, dass das ein Prozess wird, aber ich möchte ihn jetzt beginnen. Daher wäre ich dankbar über ein paar Tipps zur Vorgehensweise.  Danke und viele Grüße 


Biggi Welter

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Liebe Boygirlmama, in diesem Alter ist Pre-Milch und auch Muttermilch alleine nicht mehr ausreichend und es sollte zunächst überprüft werden, warum das Kind so gar nicht essen mag. Ich persönlich würde mit dem Kind einmal zu einer Logopädin gehen, die überprüfen kann, ob das Baby Schluckstörungen hat. Dein Kind braucht in diesem Alter mehr als Milch und ich würde erstmal schauen, ob nicht ein bereits bestehender Eisenmangel verantwortlich ist für den Appetitmangel. Kann dein Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes Kind sein. Natürlich solltest du weiterhin versuchen, deinem Kind feste Nahrung anzubieten. Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Bitte besprich mit dem Arzt, wie du weiter vorgehen kannst. Ich hoffe, du bist nicht enttäuscht von meiner Antwort, aber so schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach weiterhin keinen Kampf ums Essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. Lieben Gruß Biggi


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