Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Geringe Gewichtszunahme

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Frage: Geringe Gewichtszunahme

MelBa

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Guten Tag Frau Welter,  unser KiA macht uns seit Monaten kirre da mein Sohn (13 Monate) nur sehr sporadisch an Gewicht zunimmt und wächst. Er kam mit 3400g und 51cm zur Welt. Seit der U5 ist sein Gewicht und seine Größe in der Perzentilkurve immer weiter abgerutscht. Bei der U5 hatte er knapp 6300g und 63cm und bei der U6 vor 6 Wochen waren es 7700g und knapp 71cm, womit wir laut KiA unter die 3. Perzentile gerutscht sind. Heute waren wir zur Kontrolle und er hat nur 150g seit dem letzten Termin zugenommen.  Ich stille ihn nach Bedarf (ca. 3-4 mal am Tag). Wenn er möchte morgens nach dem Aufwachen. Und dann noch jeweils vor seinen beiden Schläfchen. Hin und wieder kommt er auch mal im Laufe des Nachmittags und "verlangt" nach der Brust. Außerdem bekommt er drei kalorische Mahlzeiten am Tag plus 2-3 Snacks die er auch überwiegend gut annimmt. Also es ist nicht so das er gar nichts isst. Vor den Mahlzeiten stille ich ihn natürlich nicht und achte auch darauf das er nicht unnötig viel Wasser trinkt.  Die KiA war sehr verwundert, dass ich tagsüber noch so "häufig" stille und meinte dass ich es reduzieren bzw. komplett vermeiden soll (da die Muttermilch nicht so viele Kalorien hat). Ich soll ihm stattdessen etwas anderes anbieten und schauen ob es sich dann mit der Gewichtszunahme bessert. Ich habe aber irgendwie bedenken dass er so einfach etwas anderes anstatt der Brust annehmen wird (vor allem vor seinen beiden Schläfchen). Aber falls es sich positiv aufs Gewicht auswirken könnte dann würde ich es natürlich versuchen.  Wie sehen Sie das? Ist es überhaupt sinnvoll ihm tagsüber komplett die Brust zu verweigern? Besteht tatsächlich die Möglichkeit das er mehr zunimmt wenn ich ihn weniger bzw. gar nicht stille? Und wenn ja, gibt es Tipps wie man es schonend reduzieren könnte?  Sonst ist er vollkommen gesund, entwickelt er sich altersgerecht und ist auch sehr aktiv und fröhlich. Selten krank. Und alles andere an Untersuchungen wie Blutwerte, Herz, Schilddrüse etc. war auch unauffällig, sodass sich niemand die geringe Gewichtszunahme erklären kann..    Viele Grüße  Mel   


Biggi Welter

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Liebe Mel , ich bin immer wieder betroffen und betrübt, wenn ich erleben muss, dass eine Frau so verunsichert ist, dass sie Angst hat, dass ihre Milch nicht das Beste ist, was es als Nahrung für ihr Kind gibt. Du musst dir keine Sorgen um die Qualität deiner Milch machen. Es gibt keine zu dünne oder zu wenig nahrhafte Muttermilch. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Nach sechs und auch nach zwölf Monaten enthält die Muttermilch noch die gleichen Inhaltsstoffe wie vorher. Die Milch wird ab sechs Monaten keineswegs plötzlich "schlechter" oder "weniger gehaltvoll". Der Kaloriengehalt der reifen Muttermilch liegt bei etwa 68 kcal/100 ml. Reife Muttermilch enthält etwa 7,3 g/100 ml Laktose sowie kleinere Mengen anderer Kohlenhydrate (Oligo und Polysacharide, Glykoproteine, Glukosamine usw.). Der Fettgehalt der reifen Muttermilch beträgt 4,2 g/100 ml, wobei der größte Teil davon auf die Triglyceride entfällt. 57 % der Fettsäuren der Muttermilch sind ungesättigt. Der Fettanteil der Muttermilch beinhaltet auch die fettlöslichen Vitamine, Phospolipide und Cholesterin. Reife Muttermilch enthält 0,9 g/100 ml Eiweiß. Zu den Molkeneiweißen gehören die Immunglobuline, Lysozym, Laktoferrin und Alphalaktalbumin. Außerdem enthält Muttermilch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Weitere Bestandteile sind Hormone, Enzyme und Wachstumsfaktoren. Reife Muttermilch bleibt in Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate usw. in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich, lediglich bei den Antikörpern und bei einigen Vitaminen und ergeben sich Veränderungen. So steigt der Antikörpergehalt mit etwa einem halben Jahr und dann nochmals im zweiten Lebensjahr (jeweils dann, wenn das Kind mobiler wird und mehr Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt) an. In der Abstillphase kommt in Bezug auf den Salzgehalt zu Veränderungen. Beikost hat weniger Kalorien als Muttermilch, wird vom Körper des Kindes schlechter verwertet und so kann eine frühe Einführung der Beikost dazu führen, dass die Gewichtszunahme sich deutlich noch weiter verlangsamt. Trotzdem sollte geschaut werden, warum dein Baby nicht ausreichend zunimmt und nicht ausreichend isst (denn es braucht definitiv auch andere Nahrung, Muttermilch reicht nicht aus!). Wurde der Eisenwert des Kindes schon einmal kontrolliert? Kann Euer Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes Kind sein. Wichtig ist irgendwann nach dem ersten Geburtstag wirklich, dass die Ursache für die Essensverweigerung gefunden wird und nicht, dass mit dem Kind eine Gewaltkur inklusive plötzlichen (und traumatischem) Abstillen veranstaltet wird. Kannst du dir eine zweite Arztmeinung einholen? Lieben Gruß Biggi


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