Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Flasche angewöhnen

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Frage: Flasche angewöhnen

KathrinAM.

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Liebe Frau Welter, aufgrund starker Schmerzen die ich 5 Wochen ausgehalten habe, u.a. wg Vasospasmus und dass mich die kleine regelmäßig gebissen hat, Milchstau und Entzündung, bin ich zum Abpumpen und Flaschen geben übergegangen. Ich hatte eine Stillberaterin konsultiert die letztlich auch gesagt hat, dass mein Baby zu viel Stress hat beim Trinken. Sie fuchtelte wild mit den Armen, war sofort schrill am Schreien vor Hunger, lief rot an und schwitzte beim Trinken. Der Kinderarzt war zudem mit der Gewichtszunahme unzufrieden und riet zum Zufüttern. Weitere Osteopthentermine und ausschließliches Abpumpen für eine Woche konnten meine Schmerzen beseitigen und mein Baby hörte auf zu beißen. Ich versuche sie nun mehrmals am Tag anzulegen. Sie reagiert unterschiedlich, mal trinkt sie, allerdings schläft sie ein und man kann sie kaum richtig wach bekommen oder sie schreit die Brust an. Sie hat zudem spätestens nach 1 Std wieder Durst meist früher. Am Fläschchen trinkt sie zuverlässig und extrem schnell als würde sie gleich verdursten und verschluckt sich auch regelmäßig.  Mein Baby war schon während der Schwangerschaft sehr zart (5 - 12 Perzentile) und kam fast 3 Wochen zu früh mit 2600 g. Beim Abpumpen kommt jedoch nach Uhrzeit insgesamt zwischen 40 und 90 ml. Nun meine Frage: Sehen Sie noch eine Chance, dass sich das bessert? Was sind die Ursachen und was kann ich tun um eine effiziente und harmonische Stillbeziehung zu kriegen? Vielen Dank! Beste Grüße!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe KathrinAM., deine Tochter ist saugverwirrt, etwas, was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Sie muss erst lernen, wie sie an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Du solltest deshalb, wenn möglich auf künstliche Sauger und Flasche verzichten. Hast du schon mal von einem Brusternährungsset oder der Becher- Fütterung gehört. Das kann in deinem Falle hilfreich sein und solltest du der Flaschenfütterung vorziehen. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Bitte wende dich an eine Kollegin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann! Sie kann das Saugverhalten beurteilen und dir Tipps geben, wie du dein Baby an die Brust führen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC. Ich bin jederzeit für dich da und stehe dir gerne zur Seite! Lieben Gruß, sei umarmt von Biggi


KathrinAM.

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Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort!  Ich habe nun eine weitere Frage: Ich verstehe nicht ganz wie mein Baby saugverwirrt sein kann wenn sie das Verhalten schon von Anfang an so gezeigt hatte als ich die ersten 4 Wochen ausschließlich gestillt habe. Wieso ist es für sie so anstrengend? Ich habe es tatsächlich schon mit Sonde und Spritze von Milchwiese.de versucht aber sie ist so ungeduldig wenn sie Hunger hat, dass sie einfach nur weint und wild fuchtelt und die Sonde wegreist. Es ist einfach nur ein Krampf und tut mir so im Herzen weh. Manchmal funktioniert es - sehr selten aber dann wenn sie noch sehr verschlafen ist oder sie nicht so sehr Hunger hat und sich dann eher beruhigen will und einschläft... Das ungeduldige Verhalten und weinen, nicht satt sein und ewig an der Brust hängen und beißen hatte sie also schon vor Flasche und Schnuller... sie war bei Geburt sehr zart hat dann auf 2300 abgenommen und blieb dann erstmal auf der unteren Perzentile. Der Kinderarzt hat das dann nach 4 Wochen bemängelt wiegesagt und weil meine Schmerzen so stark waren, dass ich jeden Tag Schmerzmittel nehmen musste habe ich dann nach 5 Wochen mit Abpumpen und Pre per Flasche angefangen.. Vielen Dank schonmal!   Liebe Grüße!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe KathrinAM., ich kann dir nicht sagen, woran es liegt, evtl. hatte dein Baby Verspannungen .... Magst du dich evtl. doch noch mit einer Kollegin vor Ort treffen? Lieben Gruß Biggi


KathrinAM.

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Liebe Biggi, Ich habe mich bereits 3 mal mit einer zertifizierten Stillberaterin vor Ort getroffen. Sie hat mir diese Sonde und Spritze mitgebracht und dann auch das Ernährungsset erklärt, ohne Spritze. Letztlich ist sie zu dem Schluss gekommen, dass trotz des hohen Milchflusses über die Sonde mein Baby super gestresst an der Brust ist und das jedes Mal...Sie meinte, dass sei so schlecht umsetzbar, da purer Stress für beide, dass Abpumpen und Flaschen wohl die bessere Lösung seien. Möglicherweise klappt es in Zukunft, ich solle immer mal wieder versuchen sie anzulegen... Manchmal klappt es wiegesagt, aber häufiger ist es, dass sie nach dem Andocken unzufrieden ist und schreit und sich nicht mehr beruhigen lässt. Besteht noch Hoffnung aus Deiner Sicht? Liebe Grüße!


KathrinAM.

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Liebe Biggi, Ich habe mich bereits 3 mal mit einer zertifizierten Stillberaterin vor Ort getroffen. Sie hat mir diese Sonde und Spritze mitgebracht und dann auch das Ernährungsset erklärt, ohne Spritze. Letztlich ist sie zu dem Schluss gekommen, dass trotz des hohen Milchflusses über die Sonde mein Baby super gestresst an der Brust ist und das jedes Mal...Sie meinte, dass sei so schlecht umsetzbar, da purer Stress für beide, dass Abpumpen und Flaschen wohl die bessere Lösung seien. Möglicherweise klappt es in Zukunft, ich solle immer mal wieder versuchen sie anzulegen... Manchmal klappt es wiegesagt, aber häufiger ist es, dass sie nach dem Andocken unzufrieden ist und schreit und sich nicht mehr beruhigen lässt. Besteht noch Hoffnung aus Deiner Sicht? Liebe Grüße!


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