Andy88
Hallo, meine Tochter ist nun 12 Monate alt und ich vermute, dass wir uns gerade mitten in einem Stillstreik befinden. Bis vor drei Tagen hat sie ganz normal und sogar sehr viel gestillt – nachts hing sie teilweise regelrecht an meiner Brust. Dann kam plötzlich eine Veränderung: Beim Zubettgehen wollte sie nicht trinken. Sie nahm zwar die Brust in den Mund, machte aber ein Ausspuck-Geräusch, so wie sie es sonst beim Brei macht, wenn sie nicht mehr essen möchte. Danach krabbelte sie immer wieder zu meiner Brust, schien das Ganze eher spielerisch zu sehen und fand es lustig. Schließlich legte sie sich andersherum hin und trank dann doch noch. Am nächsten Tag war es jedoch ganz anders. Tagsüber stillte sie wie gewohnt, abends zeigte sie zwar auf meine Brust, doch sobald ich sie herausgeholt habe, begann sie zu schreien, warf sich nach hinten und bekam einen richtigen Wutausbruch. Dieses Muster wiederholte sich in der Nacht noch zweimal. Heute hat sie den ganzen Tag überhaupt nicht nach der Brust verlangt. Auch wenn ich sie ihr angeboten habe, zeigte sie keinerlei Interesse. Heute Abend im Bett krabbelte sie immer wieder zu mir, legte ihren Kopf auf meine Brust und ich dachte, ich probiere es noch einmal. Ich zog mich aus, und sie kam immer wieder zu mir, rieb ihren Kopf an meiner Brust – fast wie ein kleines Kätzchen – und fuhr auch mit dem Mund darüber, wollte aber nicht trinken. Das ging etwa eine halbe Stunde so. Schließlich kuschelte sie sich so an mich, dass meine Brust direkt vor ihrem Mund war, trank aber weiterhin nicht. Irgendwann drehte sie sich um und schlief ein. Wir waren beide krank und sind jetzt gerade wieder gesund. Während der gesamten Krankheitsphase hat sie ganz normal, teilweise sogar mehr als sonst, getrunken. Außerdem vermuten wir, dass sie gerade neue Zähne bekommt, was – wie ich gelesen habe – ebenfalls zu einem Stillstreik führen kann. Ich bin nun unsicher, wie ich weiter vorgehen soll. Meine Brüste sind durch das Abpumpen noch voller als zuvor und schmerzen. Soll ich ihr die abgepumpte Milch geben? Ich habe es heute Morgen einmal ausprobiert, da hat sie die Milch sofort getrunken und sich sichtlich darüber gefreut. Heute Abend habe ich außerdem die abgepumpte Milch statt normaler Milch in ihren Grießbrei gemischt, bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich der richtige oder sinnvollste Weg ist. Vielen Dank fürs Lesen und für jede Rückmeldung.
Liebe Andy88, es gibt viele Gründe, warum ein Baby die Brust verweigert. Das kann von einer Erkältung über Zahnen bis hin zur Saugverwirrung reichen. Es ist für mich aus der Ferne sehr schwierig nun zu sagen, was genau bei deiner Tochter die Ursache sein könnte. In jedem Fall sollte ein Kind, das plötzlich die Brust verweigert, vorsichtshalber von der Kinderärztin/arzt angeschaut werden. Für einen Stillstreik kann es viele Ursachen geben. Bekommt das Baby Zähne? Hat es eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass es beim Trinken behindert wird? Hat es Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut. Ist die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Wurde zum Beispiel gestillt, während das Baby untersucht wurde und ist es dabei erschrocken? Kurz: Gab es irgendwelche einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen Manchmal lässt sich die Ursache auch nicht herausfinden und der Streik endet ebenso unvermittelt, wie er begonnen hat. In jedem Fall ist es sinnvoll, das Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen, um sicher zu sein, dass keine medizinische Ursache für die Verweigerung vorliegt. Bei einem Stillstreik weigert sich das Kind die Brust anzunehmen, es macht sich steif, drückt sich weg, vielleicht saugt es auch an und wendet sich dann ab. Ein Stillstreik kann einige Stunden aber auch tagelang dauern, manche Kinder streiken sogar über ein bis drei Wochen. Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge es aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht, statt stillzusitzen. Wenn du möchtest, dass dein Baby wieder an deiner Brust trinkt, solltest du dich darauf einstellen, dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich deinem Kind zu widmen. Wenn du es viel im Arm hast, zärtlich streichelst und es dich in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei dir zu trinken. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass deine Brust übervoll wird, solltest du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann sonst passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. Liebe Grüße, ich hoffe, die Tipps helfen dir weriter! Biggi
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