Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Langer Stillstreik

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Frage: Langer Stillstreik

FranziFlo

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Hallo zusammen,  ich bin sonst ein stiller Leser und habe schon von den Tipps profitiert. Nun bin ich am Rande der Verzweiflung. Meine Tochter (11Monate) wurde als Frühchen in der 32 Woche geboren. Trotzdem haben wir ab Tag 2 vorsichtig gestillt. Aufgrund ihres Gesundheitszustandes wurde uns dann Stillen im Krankenhaus untersagt und meine Milch ging weg. Als sie nach 3 Wochen nach Hause kam haben wir mit Stillhütchen wieder gestillt und Stück für Stück die Flasche gegen Stillmahlzeiten ausgetauscht und sind am Ende auch das Hütchen los geworden. Danach haben wir viel gestillt und es beide sehr genossen. Sie begann mit ca 7 Monaten mit BLW und war auch eine neugierige Esserin, aber mehr zum genießen und ausprobieren, weniger zur Sättigung, weil nach dem Essen oft noch gestillt wurde. Ich würde schätzen am Tag stillten wir noch 8 mal und in der Nacht ca 3 mal. In der Nacht vom 9 auf den 10.10 wurde sie krank und wir sind am Morgen zum Kinderarzt --> viraler Infekt evtl. Mund Hand Fuß. Auf dem Weg zum KIA hat sie das letzte Mal getrunken. Danach, bis heute nicht mehr. Ich pumpe ab und gebe ihr die Milch mit einem Becher. Früher hat sie manchmal auch die Flasche bekommen, die lehnte sie nun auch ab ( haben wir aber nur einmal versucht ). Einen Schnuller hat sie nicht. Sie ernährt sich jetzt seit 12 Tagen von Milch aus dem Becher und weichen Lebensmitteln. Ihr ging es eine Woche lang so schlecht das wir Schmerzmittel im Wechsel geben mussten. Ihr Mund so schrecklich aus, sowas habe ich noch nicht gesehen: übersät von Aphten, geschwollenem Zahnfleisch, Zahnfleischbluten etc., sie hat viel geschrien, gerade in Einschlaf- und Beruhigungssituationen ( wenn wir sonst gestillt hätten) --> ich bin zu mehreren Ärzten und auch ins Krankenhaus aber sie konnten uns nicht helfen, da es viral ist und sie zum Glück nicht dehydriert war. Wir bekamen also Schmerzmittel, Gels und Mundlösungen. Aktuell sind wir bei einer einfachen vollen Dosis Schmerzmittel. Die Aphten sind großteils verschwunden aber noch nicht ganz. Was mir zudem auffällt, sie steckt sich seitdem auch kaum noch Dinge in den Mund. Manchmal probiert sie es bei Spielzeug kurz und bricht dann ab. Versuche ich sie anzulegen überstreckt sie sich und schreit. Sie wirkt aber allgemein unglücklich und ich um ehrlich zu sein auch enorm. Im Schlaf nuckelt sie manchmal einbisschen ( also nur für sich ohne Brust ) wie früher nach dem stillen. Wenn sie einschlafen will, wirkt es auch als würde ihr das Nuckeln fehlen, sie reißt an meinem Pullover, versucht ihn sich in den Mund zu stecken und bricht wieder ab. Ich habe alle Tipps versucht um zusetzen: im laufen stillen, in der Wanne, in Halbschlaf, bin viel oben ohne und versuche keinen Stilldruck zu erzeugen. Habe allerdings schrecklich Angst das es unser Stillende auf so unschöne Art ist :-( .. gibt es trotz der langen Zeit noch Hoffnung und wenn ja, wie kann ich ihr helfen die Abneigung zu überwinden, ohne sie zu drängen und Druck zu erzeugen? Woher weiß ich ob es von den Schmerzen wieder gehen müsste und sie es einfach nicht mehr will? Ganz liebe Grüße und 1000 Dank für diese Möglichkeit zu schreiben.  Hoffnungsvoll und gleichzeitig voller Angst, Franzi 


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Franzi, ich kann dich so gut verstehen und ich spüre deine Verzweiflung. Dein Kind scheint wirklich arge Schmerzen zu haben und es muss wieder lernen, ohne Angst etwas in den Mund nehmen zu können. Ich persönlich würde mich jetzt tatsächlich an eine Kinderlogopädin wenden, die ein Ess- und Schlucktraining mit deinem Baby machen könnte. Wie ist es denn, wenn du dein Baby in der Nacht an die nackte Brust legst, ohne Druck und ohne eigenes Anbieten? Hast du schon versucht, dich mit deinem Baby in die Badewanne zu legen? Wie reagiert es, wenn es die Brust nur sieht? Biete doch einmal einen weichen nassen Waschlappen an, daran kann dein Kind saugen und vielleicht wieder Zutrauen fassen..... Es tut mir so leid, dass ich nicht mehr helfen kann, aber ich würde jetzt wirklich versuchen, professionelle Hilfe zu bekommen. Hast du schon Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort, die Euch sehen kann? Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich wünsche dir von Herzen, dass du ganz schnell Hilfe findest! Ganz liebe Grüße Biggi


FranziFlo

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Vielen Dank für die schnelle Antwort. Wenn sie die Brust sieht, reagiert sie entweder garnicht oder spielt damit. Manchmal wenn sie schreit will sie sich mit dem Gesicht auf die Brust legen und beruhigt sich dann besser. Sie schläft viel an/auf der Brust. Meistens wird sie aber nach einer halben Stunde unruhig und dann muss ich auf den Ball. Sie bekommt dazu noch Zähne. Eben wollte sie unbedingt ein Halstuch in den Mund nehmen, es hat 4 Anläufe gebraucht und dann hat sie es einmal in den Mund genommen, drauf gebissen, es wieder raus gezogen und aufgehört. Es wirkt also würde sie eigentlich gerne was gegen den Druck der Zähne machen aber kann halt nichts in den Mund nehmen. Früher hat sie nasse Waschlappen geliebt aber jetzt nimmt sie auch den nicht mehr in den Mund. Was bewirkt ein Schluck- und Esstraining und bieten es die meisten Logopäden an? Ich habe noch nie davon gehört. Ich hatte schon einen Online Termin zur Stillberatung gehabt und schaue jetzt noch nach jemanden in der Nähe. Glauben Sie es hat noch Chance und das nicht-Stillen könnte noch an den Schmerzen liegen?  Ganz liebe Grüße 


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Franzi, ja, ich glaube, dass dein Baby tatsächlich Schmerzen hat und deshalb so reagiert. Eine Logopädin kann euch ein paar Tipps geben, deinem Baby Sicherheit vermitteln, am besten rufst du verschiedene Praxen an und fragst, ob sich jemand auf Babys spezialisiert hat. Ich kenne viele Mütter, die wirklich begeistert waren und ich hoffe und wünsche mir, dass es auch bei dir so sein wird! Ganz liebe Grüße nochmal Biggi


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