Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby von der Flasche zur Brust zurück bringen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby von der Flasche zur Brust zurück bringen

Mo993

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Liebe Biggi,  mein Sohn hatte vor 10 Wochen einen holprigen Start und musste per Notkaiserschnitt entbunden werden. Er war unter anderem recht leicht (2500 g) und musste einige Tage auf der Neonatalstation verbringen. Dort bekam er direkt die Flasche und konnte anfangs nicht stark genug an meiner Brust saugen.    Zu Hause haben wir versucht ihn wieder an die Brust zu gewöhnen, da er sie dann ganz ablehnte. Ich habe in der Zwischenzeit versucht meine Milch zu steigern und kann mittlerweile pro Pump-Session zwischen 70 und 130 ml (insgesamt) abpumpen - es gab auch schon Ausreißer nach oben, bei denen ich 220 ml ingesamt abpumpen konnte.  Mein Sohn hat teilweise wieder zur Brust gefunden und braucht vor allem nachts und im Vormittag keine Flasche - allerdings ruft er nie die ganze Milchmenge ab und nur eine Brust fühlt sich weicher an, sodass ich den Rest abpumpe.    Ab dem Mittag drückt er sich wieder von der Brust weg und weint bis er die Flasche bekommt. Manchmal kann ich ihm "austriksen" wenn ich ihn kurz vor dem Ende des Mittagsschlafes wecke und anlege. Aber er trinkt sich nicht satt und wird ungeduldig (vermutlich fließt die Milch nicht schnell genug), bis er anfängt zu weinen und sich erst beruhigt, wenn er die Flasche bekommt.    Gegen Abend ist es immer ein 50:50 Chance ob er die Brust will oder nicht. Wenn er sie nimmt, schläft er darüber ein und ist damit bis in die frühen Morgenstunden zufrieden.    Ich hatte gehofft, dass wir nach ein paar Wochen zum Vollstillen kommen allerdings ist es nach wie vor ein auf und ab und die Abfolge von anlegen, Flasche geben und Pumpen frisst viel Zeit und stresst doch auf Dauer mehr als gedacht.    Siehst du noch andere Möglichkeiten, um zum Vollstillen zu kommen? Ist das überhaupt noch realistisch? Wie kann ich den Kleinen dazu motivieren, sich satt zu trinken?  Vielen Dank vorab und liebe Grüße  Margarita 


Biggi Welter

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Liebe Margarita, tatsächlich möchte ich dich gerne dazu ermuntern, eine alternative Zufütterungmethode zu wählen, damit dein Baby lernt, effektiv an der Brust zu trinken. Dein Baby kann auch aus einer Tasse, vom Löffel, mit der (Kunststoff-) Pipette oder dem "Soft Cup" gefüttert werden - es muss nicht zwangsläufig eine Flasche sein. Wenn du bei Youtube die Stichworte "Cup feeding" und "baby" eingibst, kannst du viele Videos finden auf denen zu sehen ist, wie das geht. Es ist in der Regel von Fütterer und Kind wirklich schnell gelernt. Auch das Brusternährungsset könnte eine Lösung für Euch sein. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Eine Kollegin vor Ort kann die sicherlich auch zeigen, wie es klappt. Hab Geduld, du kannst es schaffen, brauchst nur viel Geduld und kompetente Hilfe! Lieben Gruß Biggi


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