Mitglied inaktiv
Guten Tag, ich habe ein Problem oder auch keines, ich bin mir da nicht so sicher. Unsere Tochter ist 12 Wochen alt und wird voll gestillt. Sie schläft von sich aus seit ca. 1 Woche durch. Mit durchschlafen meine ich von ca. 20.30 Uhr bis 5.30 Uhr (9 Stunden). Das ist für mich ja sehr schön, aber ich habe Bedenken das meine Muttermichproduktion zurückgeht und zudem habe ich gelesen, das dass Säuglingstot-Risiko bei langen Tiefschlafphasen steigt (siehe Artiken www.uebersstillen.org/kdnotted.htm), da die Kinder nicht alleine aus dem Schlaf aufwachen können oder nur schwer alleine aufwachen können. Es ist auch so,das wenn sie nachts oder auch tagsüber schläft, sie sehr lang zum Aufwachen braucht z. T. 30-45 Minuten und manchmal nehmen ich sie tagsüber beim aufwachen einfach hoch damit ihr das "wach werden" leichter fällt. Meine Fragen sind: Kann meine Muttermilchproduktion dadurch zurückgehen oder stellt sich das so um, dass ich am Tage viel Milch produziere und in der Nacht nicht? Sollte ich unsere Tochter in der Nacht zum stillen wecken? - Ich habe schon allein Angst vor dem Gedanken, mein Kind könnte am plötzlichen Kindstot versterben. Oder sind meine Gedanken zu weit hergeholt? Schöne Grüße Simone
Liebe Simone, welche Laune hätten wohl wir Erwachsenen, wenn man uns einfach so und ohne zwingenden Grund aus dem Schlaf reißen würde? Wir wären wohl auch nicht gerade hoch beglückt über einen solchen Eingriff. Ein voll ausgetragenes, gesundes und gut gedeihendes Kind kann schlafen, so lange es will. In der Regel weiß das Baby selbst am besten, was es wann braucht, gleich ob es sich dabei um Nahrung oder Schlaf handelt. Die einzige Ausnahme wäre ein schlecht zunehmendes Baby. Diese Kinder müssen unter Umständen von der Mutter geweckt und zu häufigerem Stillen angeregt werden. Genieß deine ruhigen Nächte so lange sie andauern, es kann schnell wieder anders werden. So lange dein Kind nicht gezwungen wird, durchzuschlafen und von ganz alleine schläft, solltest Du dir wegen dem plötzlichen Kindstod keine Sorgen machen, außerdem kannst Du das Risiko senken, indem Du dein Baby bei dir schlafen lässt (ich hänge dir einen Artikel an). Wegen den langen Aufwachphasen kann ich dir leider nichts sagen, frag doch mal bei Dr. Posth im Nachbarforum nach. LLLiebe Grüße Biggi … Seriöse Studien wie sie zum Beispiel von Peter Flemming und Peter Blair durchgeführt wurden belegen , dass das gemeinsame Schlafen vor SIDS schützt. Sehr deutlich wurde dies bei einem Vergleich in Asien: die Zahl der Kinder, die an plötzlichem Kindstod verstarben war in den Gesellschaftsschichten, die es sich leisten können den westlichen Lebensstil und damit auch das Alleine Schlafen der Kinder zu pflegen deutlich höher als in den ärmeren Gesellschaftsschichten, die schon aus ökonomischen Gründen nur ein gemeinsames Bett haben konnten. Interessant ist auch, dass in den Untersuchungen von Flemming und Blair festgestellt wurde, dass die Körpertemperatur von mit der Mutter zusammenschlafenden Kindern niedriger war, als die von alleine schlafenden und dass die Mütter, die mit ihren Baby zusammen schlafen auch im Schlaf immer wieder die Temperatur und die Lage ihrer Babys überprüften und die Lage der Bettdecke korrigierten. Leider wird immer noch verbreitet, dass das gemeinsame Schlafen von Eltern und Baby gefährlich wäre, obwohl inzwischen die amerikanische Verbraucherorganisation, die eine umstrittene Studie verbreitet hat, selbst die Meldung zurückgezogen bzw. widerrufen hat. Die Angaben aus dieser Studie waren von Anfang an umstritten und wenn die gesamte Studie genau angeschaut wurde, musste man feststellen, dass die Studie nicht korrekt durchgeführt wurde und von daher die Ergebnisse fragwürdig sind. Leider ging der Widerruf nicht so durch die Presse und die Medien, wie die erste Veröffentlichung. Ich gebe dir hier nun die von LLL International zu diesem Thema herausgegebene Presseerklärung wider: "Studien haben ergeben, dass das gemeinsame Schlafen mit dem gestillten Baby die Bindung fördert, das Schlafmuster von Mutter und Baby aneinander anpasst, der Mutter hilft besser auf die Bedürfnisse des Babys reagieren zu können und sowohl der Mutter als auch dem Baby hilft, zu der von beiden benötigten Ruhe zu kommen. Das gemeinsame Schlafen unterstützt die Mutter beim Stillen nach Bedarf, ein wichtiger Aspekt, um die Milchmenge der Mutter aufrechtzuerhalten. Dr. James McKenna, Professor für Anthropologie an der Universität von Notre Dame, Mitglied des Medizinischen Beirates der LLL International und Experte zum Thema "Gemeinsames Schlafen" ist überzeugt, dass es gefährlicher ist, ein Baby alleine in einem Kinderbett oder einer Wiege schlafen zu lassen, als in einer sicheren Umgebung mit ihm gemeinsam zu schlafen. Er sagt: "Wir stimmen mit den Autoren und anderen überein, dass es notwendig ist, Vorsorge zu treffen, um schreckliche Unfälle so weit wie möglich zu verhindern. Trotzdem ist die Notwendigkeit solcher Vorsorgemaßnahmen ebenso wenig ein Argument gegen das gemeinsame Schlafen in einem Bett generell, wie die Tatsache, dass Babys sich durch unglückliche Umstände strangulieren oder ersticken oder am Plötzlichen Kindstod sterben während sie alleine im Bett liegen ein Grund ist, immer Einwände dagegen zu erheben, dass Babys alleine und unbeaufsichtigt schlafen. Es gibt bestimmte Dinge bei Betten von Erwachsenen, die Gefahren für das Baby mit sich bringen und es ist wichtig, darauf zu achten. Aber dass diese Gefahren bestehen, bedeutet weder, dass sie nicht beseitigt werden können, noch, dass das gemeinsame Schlafen generell gefährlich ist." Außerdem betrachtet Dr. McKenna die Schlussfolgerungen und Empfehlungen der Studie als unangemessen, da die Autoren ihre Schlüsse mehr aus unvollständigen und anekdotenhaften Berichten als aufgrund von harten, wissenschaftlich nachvollziehbaren Daten gezogen haben. Dr. McKenna glaubt, dass das gemeinsame Schlafen für die Familie mit einem gestillten Kind eine positive Erfahrung sein kann und nicht als gefährlich angesehen werden sollte, wenn die Eltern sich an die folgenden Sicherheitsrichtlinien halten: o Eltern sollten nicht mit ihren Kindern in einem Bett schlafen, wenn sie rauchen oder Alkohol oder Drogen konsumiert haben. o Das Bettzeug sollte zur Größe der Matratze passen. o Die Matratze sollte genau in das Bett passen (keine Lücken zwischen Matratze und Bettgestell). o Das Gesicht des Babys darf nicht durch lose Kissen oder Decken verdeckt werden. o Es darf kein Spalt zwischen dem Bett und der angrenzenden Wand sein, so dass das Baby hinunterrollen und eingeklemmt werden könnte. o Das Baby sollte nicht auf dem Bauch liegen." Auch von Penelope Leach (Kinderärztin und Autorin) gibt es einen interessanten Artikel zu dieser Studie, in der sie darauf hinweist, wie die Autoren der Studie zu ihren Ergebnissen gekommen sind: sie haben aufgrund von Totenscheinen, Polizei und Zeitungsberichten zusammengezählt wie viele Kinder unter zwei Jahren in der Zeit von 1990 bis 1997 in den USA gestoben sind während sie im Bett der Eltern geschlafen haben (515 Kinder). Sie haben aber keine Untersuchung über die Todesursache oder die näheren Umstände des Todes durchgeführt. Sie haben nicht nachgefragt, ob die Eltern zum Beispiel unter Drogen standen oder betrunken waren. (Kinder die unglücklicherweise zwischen Wand und Bett eingeklemmt wurden und so zu Tode kamen, sind in diesen Zahlen ebenfalls enthalten) Studien aus Neuseeland belegen, dass es keinen Zusammenhang für eine erhöhte Rate von Fällen plötzlichen Kindstodes und dem gemeinsamen Schlafen mit den Eltern gibt. Selbst in der Zeitschrift ELTERN (Ausgabe 09/2000) wurde ein Artikel veröffentlicht, in dem Entwarnung gegeben wird (Du kannst den kompletten Artikel unter dem Titel "Kann unser Baby im Elternbett erdrückt werden? Autor Joachim Bensel, Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen, Kandern in dem angegeben Heft nachlesen). Ich werde jetzt einen Teil des Artikel zitieren: "Kann unser Baby im Elternbett erdrückt werden? Obwohl eine amerikanische Verbraucherorganisation in einer (unter Experten umstrittenen) Studie Anfang 1999 einige Fälle von Säuglingstod durch Schlafen im Elternbett ausgemacht zu haben glaubte, kann man Entwarnung geben: Wenn die Eltern nicht durch Schlafmittel, Drogen oder Alkohol in ihrem normalen Schlafverhalten gestört sind, werden sie ihr Kind nicht unter sich ersticken. Zur eigenen Beruhigung und um andere Gefahrenquellen im Bett auszuschließen können Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen" Daran schließen sich fast identisch die Empfehlungen, die bereits in der Presseerklärung La Leche League International erwähnt werden an. Zum derzeitigen Zeitpunkt gibt es keine korrekt durchgeführte Studie, die tatsächlich gegen das gemeinsame Schlafen von Eltern und Kindern spricht.
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