Mitglied inaktiv
Hallo! Unsere Tochter wird Anfang Juni 6 Monate alt sein und ist bisher voll gestillt. Sie bekommt zur Zeit 5 - 6 Mahlzeiten insgesamt. Abends stille ich sie gegen 19 Uhr nach Waschen und Massage. Häufig schläft sie schon beim Stillen ein. 1. Soll ich sie dann wecken, weil sie ja eigentlich nach dem Abendessen laut Hebamme noch wach sein sollte? Soll ich mit ihr dann im abgedunkelten Raum bleiben (Schlafzimmer, sie trinkt fast ausschließlich im Liegen)oder nochmal ins Wohnzimmer zurück? 2. Sie kommt derzeit nachts gegen 24 Uhr und dann wieder zwischen 4 und 5 Uhr. Die Hebamme sagte, dass ich sie hinhalten soll, (sie hätte dann keinen Hunger, aber sie trinkt beide Seiten). Bringt das etwas? Oder gewöhne ich meiner Tochter "Nachtmahlzeiten" an, wenn ich sie stille, sobald ich merke, dass sie Hunger hat? 3. Sind 6 Mahlzeiten zu viel? Sie ist sehr gut genährt. 4. Sie trinkt nur im Liegen. Im Sitzen weint sie und verweigert die Brust. Lege ich mich mit ihr hin, trinkt sie sofort. Haben Sie einen Tipp für mich? Vielen Dank im voraus! Jolly
Liebe Jolly, es hat sich bewährt, das Baby zu beobachten und nicht den Kalender. Wenn Ihr baby also alle Anzeichen zur Beikostbereitschaft zeigt, dann können Sie damit beginnen. Warum sollten Sie Ihr Baby extra noch einmal aufwecken zum Stillen? Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Sie gewöhnen Ihrem Baby auch sicherlich nichts an, es wird von alleine durchschlafen, wenn es bereit dazu ist. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in einster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Sie müssen Ihr Baby auch nicht hinhalten, das ist nur Stress für beide und die sechs Mahlzeiten sind völlig in Ordnung. Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. Ich habe leider keinen Tipp, wie Sie Ihr Baby dazu bekommen können, auch im Sitzen zu stillen, es gibt Kinder, die da sehr wählerisch sind :-). Versuchen Sie doch einmal, Ihr Baby erst im Liegen anzulegen und sich dann langsam in eine sitzende Position zu begeben, vielleicht klappt es mit der Zeit. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Sorry, ich wollte auch wegen der Beikost wissen, ob es einen Unterschied macht, wenn ich sie eine Woche vorher anfange einzuführen. Unsere Tochter zeigt alle von Ihnen genannten "Breikennzeichen".
Mitglied inaktiv
Herzlichen Dank!!!!!
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