Mitglied inaktiv
ich war immer der Meinung man gibt Beikost ab 6. Monat. Nun muss ich bei Dr. Busse lesen das man schon eher Beikost geben kann. Ab wann kann man denn nun Beikost geben???? Claudia
Liebe Claudia, die Empfehlung, sechs Monate ausschließlich zu stillen, bleibt weiterhin bestehen. Siehe dazu: Medical Position Paper der ESPGHAN (European Society for Paediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition), Journal of Pediatric Gastroenterology and Nutrition 2008. Aus der Zusammenfassung: „Ausschließliches oder volles Stillen für ungefähr 6 Monate ist ein wünschenswertes Ziel. Beikost sollte nicht vor 17 Lebenswochen eingeführt werden, und bei allen Kindern sollte mit 26 Wochen mit Beikost begonnen werden.“ Die Ärztin Elien Rouw hat eine Stellungnahme geschrieben, die nochmals diese Empfehlungen unterstreicht, und weitere Literatur angefügt. Ich hänge den Text dazu an. LLLiebe Grüße, Biggi Stellungnahme zum Thema „Optimaler Zeitpunkt der Beikosteinführung“ Die offizielle Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation lautet: sechs Monate ausschließliches Stillen, und daran anschließend, mit geeigneter Beikost, bis zum Alter von zwei Jahren und darüber hinaus, weiter zu stillen (15). Diese Empfehlung wird in Deutschland nur sehr halbherzig umgesetzt. Weniger als 20 % der Säuglinge werden mit sechs Monaten noch ausschließlich gestillt (Berlin: 16,7, Bayern 21,4.). Fast die Hälfte der Säuglinge sind in diesem Alter schon komplett abgestillt (Berlin: 43%, Bayern 48,6%) (4). In letzter Zeit wird von einigen Seiten zunehmend darauf gedrängt, die Altersangabe in der Empfehlung zur Beikosteinführung von sechs Monaten auf vier bis sechs Monate abzuändern. Als Begründung für diese Änderung wird ein möglicherweise verringertes Risiko für die Entstehung von Allergien und Zöliakie bei frühzeitigerer Beikosteinfühung angegeben (3,11). Für die Manifestation von Allergien sind andere Faktoren wesentlich bedeutsamer als der Zeitpunkt der Beikosteinführung, z.B. Genetik, prä und postnatale Keimberührung einschließlich Darmflora und umweltbedingte chemische Belastungen (8 10 u.a.). Die Empfehlung, sechs Monate ausschließlich zu stillen, berücksichtigt nicht nur die Prävalenz von Allergien, sondern die gesamte Entwicklung des Kindes. Die derzeitige Datenlage spricht auch in Hinblick auf Allergien nicht dagegen, weiterhin zu empfehlen, sechs Monate ausschließlich zu stillen (3, 5, 12). In Anbetracht der nachweisbaren Risiken des Nichtstillens oder Teilstillens sollte die Empfehlung, sechs Monate ausschließlich zu stillen, aufrecht erhalten bleiben. Eine Empfehlung, nur vier bis sechs Monate ausschließlich zu stillen, birgt die große Gefahr, dass Eltern verstärkt ihre Säuglinge bereits mit vier Monaten, einige sogar im 4. Monat (ab drei Monate) mit Beikost zufüttern. Die Milchbildung wird dadurch bereits frühzeitig reduziert, und ein längeres weiteres Stillen wird deswegen erschwert. Dieses birgt erhebliche Risiken (1). Wir plädieren dafür, die Empfehlung, sechs Monate ausschließlich zu stillen beizubehalten, da damit kein erhöhtes Risiko für Allergien und Zöliakie zu erwarten ist (2, 11, 12). Demgegenüber steht bei einer Empfehlung für früheres Zufüttern ein Risiko für ein erfrühtes Abstillen mit dementsprechend erhöhtem Risiko für Infekte und SIDS (14), und im späteren Leben einem erhöhten Risiko für Adipositas (1,5), einer schlechteren psychomotorischen Entwicklung (7) und ungünstigeren Kieferentwicklung (5), einem erhöhten Risiko für Diabetes Mellitus und möglicherweise für kardiovaskuläre Erkrankungen beim Kind (1, 5), einem erhöhten Risiko für Mammakarzinom, Ovarialkarzinom und Osteoporose bei der Mutter (1), und einer schlechteren Mutter Kind Bindung mit einem erhöhten Risiko für Verwahrlosung (13). März 2009, Elien Rouw, Ärztin, Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen Utta Reich Schottky, Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen unterstützt von Gabriele Nindl, IBCLC, Direktorin des Europäischen Institutes für Laktation und Stillen des VELB Gudrun von der Ohe, Ärztin und IBCLC, BDL sowie VELB Denise Both, IBCLC, La Leche Liga Deutchland Lisa Fehrenbach, Hebamme, Stillbeauftragte Deutscher Hebammenverband Elke Sporleder, BDL
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